Auszug - Situation Schwimmhallen im Bezirk Mitte a) Bericht der Berliner Bäder Betriebe Gast: Herr Tobias Rau, BBB (in Vertretung für Herrn Jungkuhn) b) Beratung von Entschließung (Textentwurf wird vorab verschickt)  

 
 
16. öffentliche Sitzung des Sportausschusses
TOP: Ö 6.2
Gremium: Sportausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 28.08.2018 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:00 Anlass: ordentlichen Sitzung
Raum: Sitzungsraum 121
Ort: Karl-Marx-Allee 31, 10178 Berlin
 
Wortprotokoll

Herr Radloff-Gleitze begrüßt Herrn Rau von den Berliner Bäderbetrieben und Herrn Steinert vom Berliner Schwimmklub. Für Herrn Steinert wird Rederecht beantragt und genehmigt.

 

Herr Rau teilt mit, dass er einer von 6 Bädermanagern der BBB sei und die Bezirke Mitte, Wedding und Reinickendorf, Friedrichshain-Kreuzberg. Er sagt zu, eine Auflistung der Jahre 2018 und 2019 über die Maßnahmen in den Schwimmhallen den Ausschussmitgliedern zukommen zu lassen.

 

Er teilt mit:

       Im Bezirk Mitte wurden neben den normalen Revisionsarbeiten eine Wärmepumpe ergänzt.

       Alle Maßnahmen der Schwimmhalle auf der Fischerinsel, die für 2019 vorgesehen waren, wurden auf 2018 vorgezogen, weil die Schwimmhalle in der Holzmarktstraße baulich bedingt schließt.

       Die Schwimmhalle auf der Fischerinsel fängt einige Schulen und Vereine aus der Holzmarktstraße auf. Im Gegenzug wird am Samstag, der bisher Schließtag war, die Schwimmhalle auf der Fischerinsel für die Öffentlichkeit ab Oktober 2018 angeboten werden.

       Im Sommerbad im Monbijoupark wurde eine Solaranlage auf dem Dach installiert, um die Beckenheizung über Sonnenenergie zu nutzen.

       Das Stadtbad Tiergarten habe seine Schließzeiten noch im Zuge der Herbstferien und werde noch bis zu den Sommerzeiten andauern. Ab den Sommerferien 2019 werde es dort kein Schwimmern mehr geben, weil eine energetische Sanierung stattfinden werde.

       Im Sommerbad im Humboldthain finden keine größeren Maßnahmen statt. Die Saison gehe am 02.09.2018 zu Ende. Ab 01.06.2019 sei geplant, das Sommerbad zu eröffnen. Die Öffnungszeiten konnten in diesem Jahr weiter bis 19.00 Uhr ausgedehnt werden.

       Perspektivisch könne manr alle Sommerbäder auf Edelstahlbecken umrüsten. Im Humboldthain werde das im Jahr 2015 sein.

       Die Schwimmhalle in der Seestraße werde wieder betrieben. Es fanden keine größeren Maßnahmen innerhalb der Schließzeiten statt. Für 2019 sei keine größere Maßnahme geplant.

 

Herr BV Pieper (CDU) erinnert an eine Ausschusssitzung, in der darüber berichtet wurde, dass angedacht werde, Schwimmplätze im Winter zu erweitern. Eine Möglichkeit wäre, die Sommerbäder zu überdachen. Er fragt nach, ob es dazu Pläne gebe? Herr Rau vermittelt, dass die BBB eine Machbarkeitsstudie für insgesamt 9 Sommerbäderstandorte beschrieben habe. Die Machbarkeitsstudie zahle die BBB. 5 Planungsbüros wurden angeschrieben. Ein Planungsbüro habe sich gemeldet. Die BBB erwarte die Ergebnisse im Dezember 2018.

Es seien angedacht, das Combibad Seestraße, Außenbecken und das Sommerbad in Kreuzberg, Schwimmbecken, zu überdachen.
Die Ergebnisse und die Kosten werden die BBB dem Senat vorlegen. Die BBB sei sehr an den Traglufthallen interessiert, um die Schließung ab zu fangen.

 

Auf die Frage von Herrn BV Wehlus (AfD), warum die Schwimmhalle in der Holzmarktstraße schließe, teilt Herr Rau mit, dass die Halle aus statischen Gründen geschlossen werden müsse. Bis Ende September 2018 werde die Halle frei gezogen. Bis dahin seien die Maßnahmen in der Schwimmhalle auf der Fischerinsel abgeschlossen, um die Verlagerung durch zu führen.

 

Herr BV Bertermann (Grüne) möchte wissen, was mit dem Grundstück in der Holzmarktstraße geschehe? Herr Rau teilt mit, dass es Verhandlungen mit der BERLINORO gebe.

 

Herr BV Urchs (DIE LINKE) fragt zum Schwimmunterricht, ob es in diesem Jahr eine Vereinbarung mit den Schulen gebe, damit der Schwimmunterricht das gesamte Jahr gestaltet werden könne? Herr Rau teilt mit, dass die BBB die Flächen den Schulen zur Verfügung stelle. In den Bezirken gebe es Schulobleute, die Flächen koordinieren. Die Vereinbarungen wurden nur teilweise gehalten. Die Vereinbarung kam 3 Wochen vor Ferienbeginn vom Senat zurück. Einige Hallen wurden schon vom Netz genommen. Herr Rau konnte in seinem Gebiet das Schulschwimmen vorhalten. Das Schulschwimmen werde bis an die Ferien stattfinden. Man werde versuchen eine Woche vor den Ferien zu vereinbaren, dass kein Schulschwimmen stattfindet.

 

Anschließend berichtet Herr Steinert, dass er für den Berliner Schwimmverband und im Präsidium für das Berliner Schulschwimmen und für den Schwimmunterricht zuständig sei. Er befasst sich mit der  Situation der Schwimmhallen in Mitte. Es stelle sich die Frage:

  • Ob Mehrkosten aufgrund von Verschiebungen entstehen?
  • Welches Außenbecken werde man benötigen?
  • In welchem Kostenrahmen werden sich die Sanierungen im Tiergarten bewegen?

Man sollte darauf hinwirken, dass die noch verbleibenden Schwimmhallen generell unter der Woche generell montags bis freitags bis 23.00 Uhr und an den Wochenenden von 08.00-22.00 Uhr geöffnet haben, um allen Nutzergruppen die Möglichkeit zu geben, zu schwimmen. Teilweise stehen Schwimmhallen am Wochenende leer. Hier gebe es Potenzial, die Hallen zur Verfügung zu stellen. Man könnte Kooperationen z. B. mit Vereinen zu schließen. Für Berufstätige sei es ganz schwierig, abends schwimmen zu gehen. Hier wäre es sinnvoll, sämtliche Möglichkeiten aus zu schöpfen.

Des Weiteren vermittelt er zum Schulschwimmen, dass es in den letzten 2 Jahren Kooperationen mit den Schulen gab. Trainer aus den Vereinen konnten für das Schulschwimmen gewonnen werden. Ziel war es, die Nichtschwimmerquote zu senken. Das Projekt sei leider ausgelaufen. Neu in Planung und mit der Senatsverwaltung abgestimmt sei ein Schulstützpunkt für Mitte, welches im kommenden Jahr starten werde. Dieses Projekt möchte man auf ganz Berlin ausweiten.

Herr Rau begrüßt es nicht, wenn auf dem Areal der Holzmarktstraße ein Kinderbecken entstehe. Es gehe darum, die Möglichkeit zum Schwimmen zu schaffen. Kinder müssen schwimmen lernen. Im Sommer gebe es in Berlin keine ausreichenden Wasserflächen. Aus seiner Sicht sei es erforderlich, mindestens dort ein 25-Meter-Becken zu bauen. Er sehe, dass man für 9 Mio. € zwei Bäder bauen könnte.

Herr Steinert vermittelt, dass das Außenbecken für Kinder als Ergänzung gesehen werde, weil der Tiergarten die letzten Jahren in den Sommerferien offen war.

 

Herr BV Lehmann (Grüne) fragt zum Außenbecken im Tiergarten, ob Aktivitäten vorliegen? Herr Spallek teilt mit, dass das BA Mitte weder Bauherr sei und keine Schwimmbäder errichte. Herr BzStR Gothe habe Mittel aus Stadtumbau West zur ergänzenden Finanzierung beantragt. Er könne keine Auskunft über die Antragstellung, Bearbeitung und Bewilligung geben.
Herr Rau teilt ergänzend mit, dass eine Aufsichtsratsvorlage fertig gestellt wurde, die am 15.10.2018 dem Aufsichtsrat vorgelegt werde. Es werde kein riesiges Becken hingesetzt, sondern die Beckengröße (12,5 m lang und 1,35 m tief) + Kinderplansche werde für das Kinderbad attraktiv gemacht, ähnlich wie im Monbijoupark. Als Kalkulationsgrundlage (Besucherkalkulation) diente das Sommerbad Monbijou.

Des Weiteren vermittelt Herr Lehmann, dass es keinen Sinn machte, das Sommerbad im Tiergarten zu schließen. Sich jetzt hinzustellen und zu vermitteln, man benötige kein 25-Meter-Becken, finde er nicht gut und entspreche nicht der Auffassung in der Bezirksverordnetenversammlung

Die den Ausschussmitgliedern übermittelte Entschließung:

In den nächsten Jahren werden in den sanierungsbedürftigen Schwimmanlagen der Berliner Bäder- Betriebe (BBB) berlinweit unterschiedliche Baumaßnahmen stattfinden. Auch die Bäder in Berlin Mitte (Stadtbad Mitte und Tiergarten, Sommerbad Humboldthain und Kombibad Seestraße) werden davon betroffen sein.

Die Bezirksverordnetenversammlung des Bezirks Mitte stellt fest, dass durch die diversen Sanierungsmaßnahmen ab Sommer 2019 dem Kita-, Schul- und Vereinssport sowie der Öffentlichkeit nicht mehr die volle Kapazität der im Bezirk vorhandenen öffentlichen Bäder zur Verfügung stehen wird. Mit deutlichen Einschränkungen ist zu rechnen. Es bedarf daher dringend einzuleitender Maßnahmen, um den Bedarf an Wasserflächen trotzdem so gut wie möglich gerecht zu werden und den Badbetrieb optimal zu organisieren. 

Die regionalen Beiräte haben den BBB (temporäre) Überdachungsmöglichkeiten nach Traglufthallenprinzip von Außenbecken vorgeschlagen, um dem sich abzeichnenden Mangel an Wasserflächen entgegenzutreten. Unter den dafür ergangenen Standortempfehlungen in der Region IV wurde auch das Sommerbad des Kombibades Seestraße genannt.

Die Bezirksverordnetenversammlung des Bezirks Mitte unterstützt diesen Lösungsvorschlag und begrüßt eine zeitnahe Umsetzung, um die Einschränkungen im Kita-, Schul- und Vereinssport sowie bei den Angeboten für die Öffentlichkeit so gering wie möglich zu halten. Das Bezirksamt wird gebeten, sich gegenüber dem Senat und den Berliner Bäder-Betrieben dafür einsetzen.

sst der stellvertretende Vorsitzende, Herr Radloff-Gleitze, abstimmen. Der Sportausschuss stimmt der Entschließung einstimmig zu.

 

 
 

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