Auszug - Sucht im Alter - Aufklärungskampagne starten! Infomation: Fachstelle für Suchtprävention  

 
 
30. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gesundheit und Gleichstellung
TOP: Ö 2.2
Gremium: Gesundheit und Gleichstellung Beschlussart: vertagt
Datum: Do, 28.05.2015 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:50 Anlass: ordentlichen Sitzung
Raum: Sitzungsraum 121
Ort: Karl-Marx-Allee 31, 10178 Berlin
2036/IV Sucht im Alter - Aufklärungskampagne starten!
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion der SPDBezirksamt Mitte von Berlin
Verfasser:Matischok Deniz 
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme
 
Wortprotokoll

Frau Kallenbach von der Fachstelle für Suchtprävention berichtet über Sucht im Alter.

Die Tabakindustrie sei mit 5,8 Mio. Betroffenen die häufigste verbreitete Abhängigkeitserkrankung in Deutschland, gefolgt von der Alkoholabhängigkeit mit 1,7 Mio. und der Medikamentenabhängigkeit mit 1,4 - 1,5 Mio. Betroffenen.

Danach folgt die Abhängigkeit von Cannabis mit 320.000 Abhängigen.

Am häufigsten finden sowohl in Berlin als auch im Bund Beratungen zur Alkoholsucht statt, am zweithäufigsten Beratungen zu Opioiden und Cannabis.

Nur wenige Menschen die unter Medikamentenabhängigkeit leiden, lassen sich dazu beraten oder suchen sich Hilfe.

 

Frau Kallenbach erläutert, dass Alkohol die zweithäufigste Einzeldiagnose im Jahr 2012 in Krankenhäuser war. Bei Erwachsenen zwischen 18 und 64 Jahren litten 4,8 % der Männer und 2 % der Frauen unter Alkoholsucht.

In Alten- und Pflegeheimen seien knapp 6 % der Bewohner von alkoholbezogenen Störungen betroffen.

Von der Medikamentenabhängigkeit sind ca. 70 % der Betroffenen Frauen, vor allem leiden oft alte Menschen unter Medikamentensucht.

 

Die Sucht im Alter werde in den nächsten Jahren aufgrund des Demografischen Wandels noch zunehmen, da es immer mehr ältere Menschen geben wird und somit auch immer mehr süchtige alte Menschen.

 

In der Suchthilfe gebe es wenig altenspezifische Angebote sagt Frau Kallenbach. Oft werde mit Zukunftsperspektiven gearbeitet, die aber eher für jüngere Menschen von Bedeutung sind als für die ältere Generation, dennoch seien die Erfolgsaussichten mindestens genauso hoch wie bei jüngeren Patienten.

Das könne daran liegen, dass die Behandlungstreue bei alten Menschen sehr hoch ist und sie eher ein Pflichtgefühl besitzen, zu einem Termin zu gehen.

 

 

Die Drucksache wird wegen Beratungsbedarf vertagt.

 

 
 

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