Auszug - Bilanz der Kältehilfe 2014/2015 (45 Minuten)
Herr Markowski (Einrichtung "Unter Druck") berichtet vom Nachtcafé in Berlin Mitte. Das Nachtcafé ist eine Einrichtung für Obdachlose, welches seit den 90er Jahren Bestand habe. Diese Saison sei das Nachtcafé sehr gut besucht gewesen. Im Januar sei die Einrichtung zu 100% ausgelastet gewesen. Frau Krüger ist derzeit bei der Kältehilfe tätig und berichtet über die vergangene Saison und deren Probleme. Das dritte Jahr infolge sei die Einrichtung für 20 Personen geöffnet. Leider habe man auch in dieser Einrichtung Menschen mangels Kapazitäten abweisen müssen. Das Essen werde über Spenden finanziert. Aufgrund erheblichen Platzmangels müssten die Menschen auf Hochbetten schlafen, wodurch Menschen mit körperlichen Behinderungen stark benachteiligt waren. Ebenfalls konnte die Einrichtung dieses Jahr keine ärztliche Versorgung anbieten, da es an Ärzten mangelte. Frau Peiter von der Einrichtung "Evas Haltestelle" erläutert die Fakten des letzten Jahres. Evas Haltestelle sei dieses Jahr den fünften Winter in Folge als Notübernachtungseinrichtung für Frauen geöffnet gewesen. Ab Januar erhöhte die Einrichtung ihre Kapazität von sieben auf zehn Plätze. Die Einrichtung ist an 151 Tage, sowie an Werk- und Samstagen geöffnet. Berechnungen zufolge betrage der Anteil an Frauen mit Migrationshintergrund rund 50%. Der Anteil an Frauen, die ein psychisches- und/oder Suchtproblem vorweisen, liege eben-falls bei 50%. Frau Körper (SPD) fragt nach, ob es genügend barrierefreie Unterbringungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung gebe und ob ganze Familien mit Kindern die Einrichtung aufsuchen könnten. Dies sei nicht der Fall. Ferner wird die Frage gestellt, ob es eine Art Kommunikationsstruktur gebe bzw. ob freie Schlafplätze in ein Register eintragen werden, um eine Weitervermittlung zu ermöglichen. Frau Peiter führt aus, dass freie Kapazitäten an eine Telefonzentrale gemeldet würden, über die man sich nach Plätzen erkundigen könne. Herr BzStR von Dassel bedankt sich bei den Gästen und betont, dass jeder Mensch einen Anspruch auf Unterbringung habe.
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