Symposium »UP - Unsustainable Privileges« und Präsentation des Projekts »BEAST OF NO NATION« von Emeka Ogboh in der Galerie Wedding – Raum für zeitgenössische Kunst

Pressemitteilung Nr. 409/2018 vom 24.09.2018

Die Bezirksstadträtin für Weiterbildung, Kultur, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen, Sabine Weißler, informiert:

Im Rahmen des Ausstellungsprogramms »UP – Unsustainable Privileges« von Solvej Helweg Ovesen und Bonaventure Soh Bejeng Ndikung findet vom 26. bis 29.09.2018 ein internationales Symposium über aktuelle Handlungsoptionen hinsichtlich einer Umverteilung westlicher Privilegien statt sowie die erste öffentliche Präsentation des Bierprojekts »BEAST OF NO NATION« von Emeka Ogboh. Mit Paul Mecheril, Millay Hyatt, Noa Ha, Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, Nataša Ilić, Jelena Bäumler, Antonia Alampi, Solvej Helweg Ovesen, Suza Husse, María do Mar Castro Varela, Carrie Hampel, Regina Römhild, Emeka Ogboh, Jonas Tinius.

Registrierung per E-Mail an: up-symposium@galeriewedding.de
Der Eintritt ist frei.

Welche Handlungsoptionen und Theorien zur Neuverteilung von Privilegien sind aktuell vorhanden oder entstehen im Bereich der Politik, Kultur und dem Rechtswesen? Der Fokus des dreitägigen Symposiums liegt auf unhaltbaren Privilegien, die sich durch Mechanismen und Strukturen des Kapitalismus, Patriarchats und Rassismus (bzw. Weiß-Sein als Norm) seit Jahrhunderten selbst erhalten.

Wie kann zeitgenössische Kunst zu der Schaffung neuer Möglichkeitsräume und realen Macht-Relativierungen beitragen und wie können wir uns als Privilegierte, Kulturschaffende, Kulturvermittler*innen und öffentliche Kulturinstitution innerhalb unseres Programms sowie als Einzelperson mit Privilegien des Weiß-Seins, mit patriarchischen oder ökonomischen Strukturen kritisch auseinandersetzen und geeignete Dynamiken der Selbstwahrnehmung entwickeln? Aus kuratorischer und wissenschaftlicher Perspektive wird sich diesen Fragen in drei Blöcken genähert:

»An Invisible Package of Unearned Assets« – Über weiße Privilegien
In diesem Panel geht es um unsere Verantwortung, weiße Privilegien sichtbar zu machen um sie zu relativieren und außer Kraft zu setzen. In diesem Zusammenhang sollen konkrete antirassistische Handlungsansätze, etwa bei Themen wie der Öffnung von kulturellen Institutionen und intersektionaler Antidiskriminierung, diskutiert werden.

»Raupe-Nimmer-Satt-ism« – Über ökonomische Privilegien
Hegemonien genießen das Privileg hinsichtlich ihrer spezifischen ökonomischen Strukturen und Dispositionen undurchschaubar zu verbleiben. Da kapitalistische Privilegien eine zentrale Rolle in der Intersektionalität von Gender und kritischer Weißseinsforschung spielen, wird in diesem Panel diskutiert, welche Möglichkeiten hinsichtlich der Schaffung von Handlungsalternativen aus der ökonomischen Perspektive bestehen.

»Patriarchy Has No Gender« – Über patriarchalische Komplizenschaft
In diesem Panel ist die kritische, intersektionale Forschung im Bereich der Genderstudies bedeutend, aber auch die Frage wie eine Queer- und Feminismus-Debatte im Kontext von Dekolonisierungsstrategien, sowohl global als auch lokal aussehen könnte.

»BEAST OF NO NATION« – Über Gastro-Politik und das afrikanische Bier-Laboratorium
Parallel zum Symposium werden Privilegien in Bezug auf nationale Zugehörigkeit künstlerisch verschoben und umgesetzt: Emeka Ogbohs neues Bier »BEAST OF NO NATION«. Nach »Original Sufferhead« (2015) folgt ein zweites Bier in der Zusammenarbeit mit der Galerie Wedding. Gebraut in der lokalen Brauerei »Schneeeule«, ist »BEAST OF NO NATION« das Ergebnis der Zusammenführung der Auswertungen von lokalen Umfragen zur Wahrnehmung und Erfahrung des Klangs, Geschmacks und Geruchs des Berliner Stadtteils Wedding. Über den Sommer hinweg gebraut, wird es nun erstmals zum UP-Symposium am 26. September in Kombination mit einem anthropologisch fundierten Gespräch gelaunched. Darüber hinaus kann die Kampagne auf dem Instagram-Profil der Galerie Wedding verfolgt werden.

Programmübersicht

Mittwoch, 26. September 2018, Schiller-Bibliothek, Müllerstraße 149, 13353 Berlin

»An Invisible Package of Unearned Assets« – Über weiße Privilegien
12.00 – 14.30 Uhr
Begrüßung und Einleitung von Solvej Ovesen*
Gastbeitrag von Paul Mecheril* und Q&A mit Bonaventure Ndikung
14.30 – 16.00 Uhr
Gastbeitrag von Millay Hyatt und Q&A mit Solvej Ovesen

»BEAST OF NO NATION« – Über Gastro-Politik
16.00 – 19.00 Uhr
Beitrag von Carrie Hampel über Empirie zum Bier- und Werbeprojekt »BEAST OF NO NATION«
und Q&A mit Emeka Ogboh, Jonas Tinius, Regina Römhild
Ab 19.00 Uhr
»BEAST OF NO NATION« Bier im »Klein Zaches«, Antwerpener Str. 43, 13353 Berlin
(bis 29.09., tägl. 17.00 – 04.00 Uhr)

Freitag, 28.September 2018, Schiller-Bibliothek
»Raupe-Nimmer-Satt-ism« – Über ökonomische Privilegien
14.00 – 16.30 Uhr
Gastbeitrag von Nataša Ilić, Jelena Bäumler* und Q&A mit Antonia Alampi

Samstag, 29. September 2018, Schiller-Bibliothek
»An Invisible Package of Unearned Assets« – Teil 2
12.00 – 14.00 Uhr
Gastbeitrag von Noa Ha und Q&A mit Bonaventure Ndikung*

»Patriarchy Has No Gender« – Über patriarchalische Komplizenschaft
14.00 – 16.00 Uhr
Gastbeitrag von María do Mar Castro Varela und anschließendem Q&A mit Suza Husse

Symposiumskonzept: Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, Solvej Helweg Ovesen, Kathrin Pohlmann, Jonas Tinius, Julia Zieger

Das tagesaktuelle Programm finden Sie auch auf www.galeriewedding.de, ebenso wie weitere Informationen zu den Sprecher*innen und den Konzepttext von Solvej Helweg Ovesen.
Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltungen in englischer Sprache und nur die mit * markierten Beiträge und Publikumsgespräche (Q&A) in deutscher Sprache stattfinden

Mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Spartenoffene Förderung. Vielen Dank an die Schiller Bibliothek, die uns ihre Räumlichkeiten während des Symposiums zur Verfügung stellt und die Bars »Klein Zaches« und »Ufercafé Wedding« in Berlin-Wedding für die Unterstützung bei »BEAST OF NO NATION«.

Symposium »UP – Unsustainable Privileges«: 26. bis 29.09.2018
Galerie Wedding – Raum für zeitgenössische Kunst
Müllerstraße 146/147, 13353 Berlin | www.galeriewedding.de
Öffnungszeiten: Di-Sa, 12-19 Uhr. | Der Eintritt ist frei. | Die Galerie ist barrierefrei zugänglich.
Gäste mit Kommunikations- bzw. Assistenzhilfebedarf melden diesen bitte unter (030) 9018-42386 oder post@galeriewedding.de an.

Medienkontakt: #kulturmitte
Fachbereich Kunst und Kultur, Galerie Wedding: Jan Tappe, Tel. (030) 9018 42386