Drucksache - 1953/5  

 
 
Betreff: Umbenennung Wissmannstraße
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Bezirksverordnetenvorsteher 
   
Drucksache-Art:Vorlage zur BeschlussfassungVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
27.05.2021 
57. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   

Sachverhalt
Anlagen:
Vorlage zur Beschlussfassung
Beschluss
Voralge zur Kenntnisnahme

Die Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf hat in ihrer Sitzung am 27.05.2021 beschlossen:

 

"Das Bezirksamt wird aufgefordert gem. DS-Nr. 491/5 dem Votum der Jury zur Umbenennung der Wissmannstraße zu folgen und den Namensvorschlag Baraschstraße zu übernehmen.

 

An dem zukünftigen Straßenschild soll ein Hinweis angebracht werden, dass es sich bei der Namensgebung um eine Ehrung für das Ehepaar Irene und Arthur Barasch handelt, die bis zu ihrer Flucht beziehungsweise Deportation in der Wissmannstraße 11 gelebt haben.

 

Weiterhin wird das Bezirksamt beauftragt dort eine Stele zu installieren, die auf den Grund der Umbenennung hinweist. Das entsprechende Informationsmaterial liegt dem Museum Charlottenburg vor und sollte abschließend in der bezirklichen Gedenktafelkommission beraten werden.

 

Der BVV ist bis 31.07.2021 zu berichten"

 

 

 

Das Bezirksamt teilt dazu Folgendes mit:

 

Das Bezirksamt hat sich nach dem in der AV Benennung beschriebenen Prozedere mit allen übrigen Bezirksverwaltungen abgestimmt, um zum Beispiel bei eventuell zeitgleicher Benennungsabsicht Doppelbenennungen zu vermeiden. Das Bezirksamt hat daraufhin in seiner Sitzung am 2. November 2021 die Umbenennung der Wissmannstraße in Baraschstraße beschlossen und den Beschluss im Amtsblatt veröffentlicht. Gehen keine Widersprüche oder Klagen ein, wird die Umbenennung am 26. Februar 2022 umgesetzt. Als Text für das Erläuterungsschild ist vorgesehen:

„Irene und Arthur Barasch

Vor der Ermordung Arthur Baraschs 1942 in Auschwitz

und der Flucht seiner Frau Irene ins Ausland, lebte die Familie mit

ihren zwei Kindern in dem Haus Nummer 11, heute 11a.“

 

Das Bezirksamt plant anlässlich der Umbenennung eine Veranstaltung vor Ort. Einbezogen werden Vertreterinnen und Vertreter, die sich für die Erinnerung an die neuen Namensgeber, Familie Barasch, als jüdische Opfer des Nationalsozialismus engagieren, wie auch zivilgesellschaftliche Initiativen, die für eine Dekolonisierung der Stadt eintreten und die Umbenennung der Straße maßgeblich initiiert haben. Eine temporäre Informationssäule wird errichtet, die über die Gründe und den Kontext der Umbenennung aufklärt. Eine dauerhafte Stele wird ausgearbeitet, beantragt und umgesetzt, sobald sich die Gedenktafelkommission wieder konstituiert hat.

 

Das Bezirksamt bittet, den Beschluss damit als erledigt zu betrachten.

 

 

 

Reinhard Naumann Oliver Schruoffeneger

Bezirksbürgermeister Bezirksstadtrat

 

 

 
 

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