Drucksache - 0121/5
Die BVV hat in ihrer Sitzung am 13.07.2017 beschlossen:
Das Bezirksamt wird beauftragt, eine Gedenktafel an der Wilhelmsaue in Wilmersdorf anzubringen, die an das Zwangsarbeiterlager des Bezirksamtes Wilmersdorf sowie aller Zwangsarbeiterlager in Wilmersdorf während des Zweiten Weltkrieges erinnert.
Ebenso soll eine Gedenktafel in Charlottenburg an die Zwangsarbeiterlager in Charlottenburg erinnern. Dazu ist ein geeigneter Ort festzulegen, dessen Authentizität als gesichert gilt.
Für die Vorbereitung der Realisierung, insbesondere die textliche und graphische Gestaltung (Karte mit Standorten der Zwangsarbeiterlager) soll die Gedenktafelkommission tätig werden.
Diese Würdigung soll stellvertretend für alle Zwangsarbeiterlager im Bezirk stehen.
Zugleich wird das Bezirksamt beauftragt, Nachforschungen über weitere Orte, an denen sich in Wilmersdorf und Charlottenburg Zwangsarbeiterlager befanden, anzustellen. Dazu wird das Bezirksamt aufgefordert, bei der Senatsverwaltung für Kultur und Europa Mittel aus dem Projektfonds "Förderung zeitgeschichtlicher und erinnerungskultureller Projekte" zur Aufarbeitung der Zwangsarbeit in Wilmersdorf und Charlottenburg während des Nationalsozialismus zu beantragen.
Mit dem schon vorhandenen Material im Archiv des Heimatmuseums ist unverzüglich ein Beitrag für die ständige Ausstellung zur Geschichte von Charlottenburg-Wilmersdorf zu erstellen.
Der BVV ist bis zum 30.10.2017 zu berichten.
Das Bezirksamt teilt dazu Folgendes mit:
Die Vorbereitung und Realisierung von zwei Gedenktafeln zu Zwangsarbeiter/innen in Charlottenburg und Wilmersdorf soll gemäß Beschlusslage durch die Gedenktafelkommission begleitet und geleitet werden.
Ein Beitrag zum Thema Zwangsarbeit in die ständige Präsentation des Museums zu integrieren, bietet sich allein die Medienstation der Dauerausstellung WESTEN! an. Hierzu müssten die Materialien im Archiv des Museums zuvor digital aufbereitet, Textbeiträge neu verfasst, Abbildungen recherchiert, Bildrechte eingeholt und die mediale Einbindung technisch begleitet werden. Diese Maßnahmen sind erst nach Besetzung der Museumsleitung plan- und umsetzbar.
Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf hat im Rahmen der Umsetzung des BVV-Beschlusses am 15.08.2017 einen Förderantrag bei der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Projektfonds „Förderung zeitgeschichtlicher und erinnerungskultureller Projekte“ gestellt. Dieser Förderantrag wurde nicht positiv beschieden.
Insgesamt verfügt das Kulturamt derzeit personell nicht über die Kapazitäten, selbst Forschungen zu Zwangsarbeiterlagern im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf zu betreiben. Aus diesem Grunde plant das Bezirksamt mit dem Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit entsprechende Gespräche über die aktuelle Forschungslage sowie vertiefte Recherche- und Gutachtenmöglichkeiten zu führen. Dabei ist auch ein entsprechender Austausch über weitere Forschungskapazitäten zwischen dem Dokumentationszentrum und dem Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf geplant.
Über die Ergebnisse wird das Bezirksamt im Rahmen der Sitzungen des Kulturausschusses berichten.
Das Bezirksamt bittet, den Beschluss als erledigt zu betrachten.
Reinhard NaumannHeike Schmitt-Schmelz BezirksbürgermeisterBezirksstadträtin
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