Drucksache - 0071/5  

 
 
Betreff: Transparente Baupolitik in Charlottenburg-Wilmersdorf
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion DIE LINKE 
Verfasser:Schenker/Juckel 
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
19.01.2017 
4. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin überwiesen   
Ausschuss für Stadtentwicklung Beratung
01.02.2017 
2. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung vertagt   
15.03.2017 
5. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung vertagt   
05.04.2017 
6. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung vertagt   
19.04.2017 
7. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung vertagt   
03.05.2017 
8. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung vertagt   
16.06.2017 
10. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung vertagt     
21.06.2017 
11. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung vertagt   
20.09.2017 
15. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung vertagt   
04.10.2017 
16. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung vertagt   
18.10.2017 
17. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
22.02.2018 
17. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin vertagt   
22.03.2018 
18. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin vertagt   
19.04.2018 
18-1. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   

Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Antrag
Beschlussempfehlung
Beschlussempfehlung
Beschluss
Vorlage zur Kenntnisnahme
Anlage 1 - Schreiben an die und Antwort der Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen
Anlage 2 - Merkblatt Beteiligung - Anschreiben Bauherren Architekten

Die BVV möge beschließen:

 Die BVV hat in ihrer Sitzung am 19.4.2018 beschlossen:

 

„Das Bezirksamt wird aufgefordert, die BVV künftig vor der Erteilung von Genehmigungen für Bauvorhaben mit Befreiungen bzw. Abweichungen vom Baunutzungsplan oder anderen festgesetzten Bebauungsplänen zu informieren.

 

Der BVV ist bis zum 31.03.2017 zu berichten.“

 

 

 

 

Das Bezirksamt teilt dazu Folgendes mit:

 

Die Prüfung der Genehmigungsfähigkeit von Bauvorhaben ist ureigene Aufgabe der Verwaltung und nicht der Bezirksverordnetenversammlung. Über die Befreiungsliste erhalten die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses der BVV seit vielen Jahren eine Information zu Vorhaben, die einer Befreiung bedürfen gemäß den entsprechend bekannten Kriterien. In dieser gelebten Praxis gibt es auch Gelegenheit zu Rückfragen.

 

Dies vorweg bemerkt versteht das Bezirksamt die Beschlüsse der BVV als Wunsch nach einer größtmöglichen Transparenz (für die BVV und die Öffentlichkeit) und nicht als Wunsch in die formalen Genehmigungsverfahren einzugreifen.

 

Aufgrund erheblicher rechtlicher Schwierigkeiten hat das Bezirksamt daher die Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen einerseits um eine juristische Einschätzung gebeten, andererseits einen Vorschlag zu einer rechtlichen Anpassung der Bauordnung gemacht, durch die datenschutzrechtlichen Fragen geklärt werden könnten.

 

Der Briefwechsel ist als Anlage angefügt. Im Fazit kann festgestellt werden, dass sich die Senatorin einer rechtlichen Bewertung enthielt und auf das Verfahren zur Entwicklung der Leitlinien für Bürgerbeteiligung in der Stadtentwicklung verwiesen hat. Diese Leitlinien wurden im Juli 2019 der Öffentlichkeit vorgestellt.

(Link zum Prozess und den Ergebnissen: https://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/leitlinien-buergerbeteiligung/)

 

Eine in Aussicht gestellte Anpassung der rechtlichen Grundlagen erfolgte bislang jedoch nicht. Die Leitlinien der Senatsverwaltung halten bezogen auf die hier in Rede stehenden Beschlüsse der BVV fest:

 

„Die Leitlinien gelten für Prozesse und Projekte der räumlichen Stadtentwicklung, die die Berliner Senatsverwaltungen durchführen. Sie können auch bei Prozessen und Projekten der Bezirke angewendet werden.

Sie gelten nicht für andere Prozesse und Projekte, wie zum Beispiel die des Bundes oder von Privaten. Jedoch sollen Politik und Verwaltung diese motivieren, die Leitlinien anzuwenden.“

 

Das Bezirksamt ist aber bemüht, dem Interesse der BVV zu einer erweiterten Transparenz schon zu einem früheren Zeitpunkt nachzukommen.

 

So wurde in den vergangenen Wochen eine Facebook-Präsenz der Abteilung Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt aufgebaut, über die regelmäßig auch die im Ausschuss berichteten Befreiungsfälle einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht werden.

Nach den ersten positiven Erfahrungen, dass dadurch ein größeres Maß an Transparenz erreicht werden kann, soll dieser Kanal auch für Projekte in einem früheren Verfahrensstadium genutzt werden können. Außerdem soll für größere Verfahren mit einer größeren, auch formalen Beteiligungsmöglichkeit das vom Land Berlin aufgebaute Portal mein.berlin.de verstärkt genutzt werden.

 

Dieses Ziel lässt sich nur unter Mitwirkung der Bauherr*innen und Architekt*innen erreichen. Dazu wurde ein Merkblatt erstellet, das nun auf der Homepage des Stadtentwicklungsamts eingestellt und im Rahmen der Beratung im Amt ausgehändigt wird.

 

Das Bezirksamt bittet, den Beschluss damit als erledigt zu betrachten.

 

Anlage:

-Schreiben an die Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen vom 10.7.2017

-Antwort der Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen vom 21.12.2017

-Merkblatt der Abteilung Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt zur Information der Öffentlichkeit über geplante Bauvorhaben

 

 

 

Reinhard Naumann       Oliver Schruoffeneger

Bezirksbürgermeister     Bezirksstadtrat


 

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
BVV Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker/in Auszug Realisierung
   Anwesenheit Schriftliche Anfragen