Drucksache - 0230/4  

 
 
Betreff: Mädchenfußball-AGs an Grundschulen einrichten
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:SPD/CDU/Linke(fraktionslos)/Grüne 
Verfasser:Wuttig/Saßen/Hoffmann/Häntsch/Kaas Elias/Tillinger 
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
24.05.2012 
9. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin überwiesen   
Ausschuss für Schule Beratung
05.06.2012 
7. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Schule mit Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
14.06.2012 
10. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin mit Änderungen in der BVV beschlossen   

Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Antrag
Beschlussempfehlung
Beschluss
Vorlage zur Kenntnisnahme

Die BVV möge beschließen:

Die BVV hat in ihrer Sitzung am 14.06.2012 beschlossen:

 

Das Bezirksamt wird beauftragt, sich dafür einzusetzen, dass in den kommenden Jahren Mädchenfußball-AG’s an Grundschulen des Bezirkes eingerichtet werden können. Ziel soll es sein, mehr fußballbegeisterten Mädchen - sowohl mit als auch ohne Migrationshintergrund - im geschützten Umfeld der Schule Trainingsmöglichkeiten anzubieten und sie mittelfristig in Sportvereine zu integrieren, zum Beispiel in Anlehnung an das Projekt „Kein Abseits e. v.“.

 

Der BVV ist bis zum 31.08.2012 zu berichten.

 

Das Bezirksamt teilt dazu mit:

 

Das Bezirksamt hat sich zunächst gemäß dem Ursprungsantrag beim Berliner Fußball-Verband nach den Teilnahmebedingungen für das Projekt „Soziale Integration von Mädchen durch Fußball“ und den Möglichkeiten einer zukünftigen Teilnahme von Grundschulen aus Charlottenburg-Wilmersdorf erkundigt und folgende Auskunft erhalten:

 

„Das Projekt, initiiert von der Senatsverwaltung für Inneres und Sport und ausgeführt vom Berliner Fußball-Verband, findet in den Berliner Aktionsräumenplus statt. Dies sind die Stadtteile Marzahn-Hellersdorf, Mitte, Kreuzberg, Neukölln und Spandau, die eine besondere Förderkulisse bilden. (http://www.stadtentwicklung.berlin.de/soziale_stadt/aktionsraeume_plus/index.shtml)

 

Finanziert werden die Schul-AGs über diese Aktionsräumeplus (Trainerhonorare), die jeweiligen Bezirke haben jeweils einen Projektantrag gestellt. Ausgewählt wurden die Grundschulen teilweise vom Bezirk selbst, aber auch vom Verband nach verschiedenen Kriterien (Teilnahme am DFB-Wettbewerb „Team 2011“; bereits Anbindung an einen Verein vorhanden etc).

 

Für den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf gestaltet sich eine Teilnahme an dem Mädchenprojekt etwas schwieriger, da er sich außerhalb der Aktionsräumeplus befindet. Auch wenn wir dieses Problem lösen und Ihr Bezirk eine andere Form der Finanzierung finden würde, haben wir bereits schon jetzt personell eine Kapazitätsgrenze erreicht. Die Projektleiterin Franziska Rein darf derzeit bereits jetzt fünf Bezirke betreuen, was für eine Personalstelle einen hohen Arbeits- und Betreuungsaufwand bedeutet. Sollten perspektivisch weitere Bezirke an dem Projekt teilnehmen wollen, müssten wir über eine weitere Personalstelle diskutieren.“

 

Dem Bezirksamt ist es nicht möglich, mit eigenen Mitteln eine Teilnahme an dem Projekt für Grundschulen des Bezirks zu ermöglichen. Sollte sich allerdings in Zukunft eine neue Chance der Teilnahme abzeichnen, werden wir Schulen unseres Bezirks gerne unterstützen.

 

Im Sinne des Beschlusses wurde der Verein Kein Abseits! e.V. (www.kein-abseits.de) angefragt. Das Projekt richtet sich an Mädchen der Klassenstufen 5 und 6 und verbindet die Elemente Freizeit, Bildung und Berufsorientierung durch die drei Säulen „Fußballspielen“ „1:1 Mentoring - lernen“ und „Berufe kennenlernen“. Es wird derzeit an der Reinhold-Otto-Grundschule erfolgreich durchgeführt. Ein Gespräch mit den beiden Projektgründerinnen und Vereinsvorsitzenden am 5.9. ergab, dass es von Seiten des Vereins Interesse gibt, das Projekt an weiteren Grundschulen in Charlottenburg-Wilmersdorf anzubieten. Eine Ausweitung übersteigt jedoch die Kapazitäten des ehrenamtlich arbeitenden Vereins. Den Ansatz, Mädchen aus sozial benachteiligten Familien in Verbindung mit der Fußball AG durch Vorbilder (Trainerinnen und ehrenamtliche Lernmentorinnen/Studentinnen) neue Perspektiven und Chancen zu eröffnen, möchte das Bezirksamt gerne für Schülerinnen des Bezirks nutzen. Es wird deshalb erkunden, ob Schulen Interesse an dem Projekt und Hallenkapazitäten an zwei Nachmittagen für eine Fußball-AG haben, und die Möglichkeit einer anteiligen Finanzierung einer halben Koordinierungsstelle aus Jugendhilfemitteln prüfen.

 

Der Bereich Sportförderung hat sich mit dem Bezirkssportbund und einzelnen Sportvereinen in Verbindung gesetzt, um weitere Möglichkeiten zu prüfen. Der Bezirkssportbund steht dem Anliegen grundsätzlich positiv gegenüber, sieht aber Probleme einerseits hinsichtlich der Finanzierung der Trainingsstunden und andererseits hinsichtlich zu wenig vorhandener Trainingsplätze. Die einzigen freien Zeiten im ungedeckten Bereich bestünden auf Schotterplätzen, die bereits weder von den Jungen noch von den Erwachsenen gern genutzt werden. Für die Beseitigung beider Problemlagen stehen dem Bezirk derzeit keine Haushaltsmittel zur Verfügung.

 

Das Bezirksamt wird in den Ausschüssen für Schule und Sport über den weiteren Fortgang berichten und bittet, den Beschluss als erledigt anzusehen.

 

 

 

 

Reinhard Naumann                                                                      Elfi Jantzen

Bezirksbürgermeister                                                                      Bezirksstadträtin

 

 

 


 

 
 

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