Drucksache - 1533/3  

 
 
Betreff: Kinderfreundliches Charlottenburg-Wilmersdorf: Kinderfreundliches Bezirksamt
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:SPD/Grüne 
Verfasser:Verrycken/Schmitt-Schmelz/Ludwig 
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
10.12.2009 
37. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin überwiesen   
Ausschuss für Bau, Liegenschaften und Grünflächen Beratung
06.01.2010 
57. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bau, Liegenschaften und Grünflächen mit Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Ausschuss für Bürgerdienste, Ausbildungsförderung und Personal Beratung
10.02.2010 
32. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bürgerdienste, Ausbildungsförderung und Personal mit Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
18.02.2010 
39. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   

Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Antrag vom 02.12.2009
Beschlussempfehlung
Beschluss
Vorlage zur Kenntnisnahme

Die BVV möge beschließen:

 

Die BVV hat in ihrer Sitzung vom 18.02.2010 beschlossen:

 

Das Bezirksamt wird aufgefordert, dem Beispiel des Jugendamtes folgend zu prüfen, in welchen öffentlichen Wartebereichen vor allem in den Bürgerämtern, Spielecken für Kinder eingerichtet werden können, vorhandene qualitativ zu verbessern und auf diese entsprechend hinzuweisen.

 

Des weiteren soll geprüft werden, wie und bis wann Familien verstärkt über die Möglichkeit von telefonischer Terminvereinbarung in Ämtern informiert werden können. Dies könnte z.B. mit Hilfe des Bündnisses für Familie oder über die Kitas und Schulen erreicht werden.

 

Auch soll geprüft werden, ob die Einrichtung einer "Kinderklingel", wie in Marzahn-Hellersdorf schon erfolgreich vorhanden, die Wartezeit in Ämtern für Familien mit Säuglingen und Kleinstkindern verkürzen kann.

 

 

Hierzu nimmt das Bezirksamt wie folgt Stellung:

 

 

1. ) Kindergerechte Warteräume

 

 

Abteilung Bürgerdienste, Ausbildungsförderung und Personal

 

In allen drei Bürgerämtern (Otto-Suhr-Allee100, Heerstr. 12-14, Hohenzollerndamm 174 – 177) gibt es seit geraumer Zeit Spielecken für Kinder, die regelmäßig bedarfsgerecht ausgestattet werden.

 

Eine solche Einrichtung erübrigt sich in der Cunostr. 1 (Seniorenfreizeitstätte, ein Öffnungs­tag pro Woche).

In der Außenstelle Halemweg bietet die Bibliothek Spiel- und Lesemöglichkeiten für Kinder an.

Eine Kinderecke im Wartebereich des BAföG-Amtes ist in Planung.

 

 

Abteilung Jugend, Familie, Schule und Sport

 

Im Jugendamt in den Räumen der Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter gibt es bereits, wo es möglich ist, individuell eingerichtete Spielecken.

 

Schon heute wird auf die Bedürfnisse von Familien mit Kleinstkindern oder Säuglingen eingegangen. So wurde im Rahmen eines durchgeführten Kundenmonitors im Bereich der Tagesbetreuung im Dezember 2009 ein zusätzlicher Wartebereich mit einer Spielecke für Kinder und ein Wickel- und Stillraum - ebenfalls mit Spielecke - eingerichtet. Diese Angebote werden auch regelmäßig genutzt.

 

Im Schul- und Sportamt entstehen für die Rat und Informationen nachsuchenden Bürgerinnen und Bürger keine Wartezeiten.

 

 

Abteilung Soziales, Gesundheit, Umwelt und Verkehr

 

Im Gesundheitsamt haben die Fachbereiche 1 (Gesundheitsförderung, Prävention und Gesundheitshilfe für Kinder u. Jugendliche), 3 (Gesundheitsförderung, Prävention und Ge­sundheitshilfe für Erwachsene) und 4 (Zentrum für sexuelle Gesundheit und Familienpla­nung) in Eigeninitiative Bereiche eingerichtet, die Spiel- und Zerstreuungsmöglichkeiten für die Kinder bieten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben das Spielzeug, die Bücher und Malsachen aus häuslichen Beständen bereitgestellt und sorgen auch eigenverant­wortlich für Nachschub für die immer wieder von Eltern und Kindern „versehentlich“ mitge­nommenen Gegenstände sowie für die Reinigung der Gegenstände in ihrer Freizeit.

 

Der Fachbereich 2 (Infektions-, Katastrophen- und umweltbezogener Gesundheitsschutz) hat keine Spielecken eingerichtet, da es dort in den mit Publikum stark frequentierten Be­reichen in der Regel zu keinen längeren Wartezeiten kommt.

 

Grundsätzlich muss bei der Einrichtung von Kinderspielecken eine Güterabwägung zwi­schen Kinderfreundlichkeit und Hygiene getroffen werden. Je jünger die Kinder sind, die solche Spielangebote nutzen, desto gravierender sind die gesundheitlichen Gefahren bei der Nutzung durch viele verschiedene Kinder. Die meisten Spielzeuge, Kinderbücher und Malutensilien lassen sich nicht zufriedenstellend desinfizieren, andere müssten während einer einzigen Sprechstunde mehrfach gesäubert und ggf. auch desinfiziert werden.

 

Im Umweltamt besteht aufgrund der Publikumsstruktur kein Bedarf an Spielecken.

 

 

Abteilung Wirtschaft, Ordnungsangelegenheiten und Weiterbildung

 

Bibliotheken werden grundsätzlich gern von Kindern und Eltern mit Kindern als Aufent­haltsbereich genutzt. In allen Standorten der Stadtbibliothek bestehen Kinder­abteilungen mit Kinderbüchern und anderen Medien für Kinder sowie mit kindgerechten Sitzgelegenheiten. Regelmäßige Vorlesenachmittage in sieben Standorten machen auf die Bibliotheken als Aufenthaltsräume für Kinder aufmerksam. Im Detail stellt sich die Ausstattung folgendermassen dar:

Heinrich-Schulz-Bibliothek: Es gibt einen Raum, der, künstlerisch ausgestaltet, für Kinder zum Lesen im Liegen oder Sitzen gedacht ist und sehr gern gerade von kleinen Kindern genutzt wird.

Dietrich-Bonhoeffer-Bibliothek: Das 1. OG ist bestimmt durch die Kinderabteilung. Zwei Sofas für Erwachsene und Kinder sowie kindgerechtes Mobiliar laden zum Aufenthalt ein.

Adolf-Reichwein-Bibliothek: In der Kinderabteilung wurde ein Extra-Bereich eingerichtet, in dem ein Oma-Sessel und ein Kindersofa stehen. Der Raum wird gern als Vorlese- und Schmökerraum genutzt.

Johanna-Moosdorf-Bibliothek: Die Kinderabteilung wurde 2009 neu gestaltet. U.a. wurde ein Holzpodest eingebaut, auf dem die Kinder auf großen Kissen liegen und mit Spielzeug und Stofftieren spielen können.

Ingeborg-Bachmann-Bibliothek: Als Bibliotheksbau ist die Architektur an sich kindgerecht. So stehen u.a. fest installierte, gepolsterte Sitzbänke als Umrandung des Kinderbereichs zur Verfügung.

Eberhard-Alexander-Burgh-Bibliothek: Die Bibliothek ist als Kinderbibliothek konzipiert worden, eine stufige Sitzlandschaft ist integriert. Alle Möbel sind kindgerecht und die Bibliothek wird sehr häufig als Aufenthaltsraum genutzt.

Musikbibliothek: In einer Fensternische stehen ein Sessel, ein Bilderbuchtrog mit musikalischen Bilderbüchern und zwei Hocker für Kinder. Diese Ecke wird als Rückzugsbereich genutzt, hier können Eltern und Kinder gemeinsam Bilderbücher lesen. Im Bereich "Kind & Musik" gibt es einen Trog mit Kinder-CDs und zwei Hocker für Kinder. Ein großer Teddy steht als Kuscheltier zur Verfügung.

Die Musikschule besitzt im Gebäude Platanenallee einen Wartebereich, der Kindern und Eltern als Ruheraum zum Lesen oder zum Erledigen von Hausarbeiten für die Schule vorbehalten ist.

Kurse der Volkshochschule City West, die gezielt für Eltern angeboten werden, bieten eine Betreuung der Kinder während der Unterrichtszeit an. Aufgrund der vielfältigen Anmelde- und Informationsmöglichkeiten für und über die VHS City West ist ein separates Anmeldeverfahren für Eltern nicht notwendig.

 

Das Ordnungsamt hielt bis zum Sommer 2009 einen Warteraum vor, der auch mit kindgerechtem Beschäftigungsmaterial ausgestattet war. Da die Kundinnen und Kunden des Ordnungsamtes überwiegend Gewerbetreibende sind, die ohne Kinder kommen, und sich durch Umstrukturierungen in der Zentralen Anlauf- und Beratungsstelle die Wartezeiten stark verkürzten, wurde der Warteraum aufgelöst. Auch die Kundinnen und Kunden der Wirtschaftsförderung, für die Beratungstermine individuell vergeben werden, kommen in der Regel ohne Kinder.

 

 

Abteilung Bauwesen

 

Die Errichtung von Wartebereichen mit Spielecken sei für die einzelnen Fachbereiche der Abteilung Bauwesen nicht notwendig, da kein Publikumsverkehr mit Kindern bestände.

 

 

 

Abteilung Finanzen und Kultur

 

Die Abteilung Finanzen meldet Fehlanzeige.

 

 

2.) Telefonische Terminvereinbarungen

 

Abteilung Jugend, Familie, Schule und Sport

 

Für das Jugendamt, insbesondere dem Regionalen Sozialpädagogischen Dienst, ist eine Information der Familien über die Möglichkeit der telefonischen Terminvereinbarung über die Kitas, Schulen oder das Bündnis für Familie nicht erforderlich.

 

Die Familien wenden sich in der Regel telefonisch an das Jugendamt und werden regelmäßig nicht nur über die Sprechzeiten, sondern grundsätzlich auch über die Möglichkeit einer Terminvereinbarung außerhalb der Sprechzeiten informiert.

Dieses Angebot gehört ebenso zum Standard, wenn Familien zum Jugendamt eingeladen werden.

Darüber hinaus gibt es für Familien mit Kindern auch das Angebot des Hausbesuches durch die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter.

 

 

Abteilung Bürgerdienste, Ausbildungsförderung und Personal

 

Seit dem 1. April 2010 gibt es für die Bürgerämter die Möglichkeit, Termine von Montag bis Freitag über Internet vorab zu buchen. Über dieses Angebot wurde in gesonderten Presseerklärungen, auf Flyern sowie den Bezirksseiten von Charlottenburg-Wilmersdorf informiert. Eine zusätzliche Information z. B. über Kitas oder Schulen erscheint nicht zielführend.

 

Nach den Erfahrungen der ersten Tage wird dieser Weg der Terminvereinbarung intensiv genutzt.

 

 

 

3.) „Kinderklingel“

 

Die Einführung einer Kinderklingel nach dem Marzahn-Hellersdorfer Beispiel wird von der Abteilung Sozialwesen befürwortet und in Erwägung gezogen.

 

Im Bereich der Bürgerämter soll eine „Kinderklingel“ nicht eingeführt werden, da hier bereits die Wartenden unterschiedlich eingetaktet werden: Grundsätzlich vorgezogen werden Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Schwerbehinderung. Bei ihrem Erscheinen werden Bürgerinnen und Bürger mit Terminvereinbarungen zur sofortigen Bearbeitung eingegliedert, ferner wird zwischen Kundinnen und Kunden für die Bürgerberater sowie den übrigen Teil der Dienstleistung durch gesonderte Markenausgabe unterschieden. Jede weitere Untergliederung würde nicht der Beschleunigung der Bearbeitung dienen, sondern die Unübersichtlichkeit beim Warteprozess erhöhen.

 

 

Das Bezirksamt bittet hiermit den Beschluss als erledigt zu betrachten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Thiemen                                                                                                                Krüger

Bezirksbürgermeisterin                                                                                    Bezirksstadtrat

 

 

1.      Original und 9 Kopien sowie die Vfg. an das BzBmBüro

bis Do, 14.oo Uhr einreichen

2.      Original nach Unterschrift durch BzBm und Vfg. geht zurück an Bü Abt L

3.      Original an BVV-Büro

4.      Durchschrift an zuständigen AL

5.      Vfg. z.d.A. bei BüAbtL

 

 

E.U.                                                                                                                E.U.

Thiemen                                                                                                  Krüger 

 

 

 

 

 


 

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
BVV Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker/in Auszug Realisierung
   Anwesenheit Schriftliche Anfragen