Drucksache - 0967/3  

 
 
Betreff: Programmbildung in den Senioren-Freizeiteinrichtungen
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:CDU-Fraktion 
Verfasser:Schmitt/Halten-Bartels/Schöne 
Drucksache-Art:Große AnfrageGroße Anfrage
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
10.07.2008 
22. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin beantwortet   

Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
1. Version vom 16.07.2008

Wir fragen das Bezirksamt:

Wir fragen das Bezirksamt:

 

1.     Auf welche Weise werden die Besucherinnen und Besucher der Seniorenfreizeitstätten an der Programmgestaltung beteiligt?

 

2.     Werden mit dem Programm seitens des Bezirksamtes politische Ziele verfolgt?

 

3.     Gibt es an Sonnabenden und Sonntagen regelmäßige Angebote in den einzelnen Einrichtungen für Seniorinnen und Senioren?

 

4.     Mit welchen Angeboten wird die Integration älterer Migrantinnen und Migranten in den Einrichtungen gefördert?

 

5.     Welchen Einfluss haben Befragungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf die zukünftige Programmgestaltung?

 

 

Die Große Anfrage beantworte ich für das Bezirksamt wie folgt:

 

1.                  Auf welche Weise werden die Besucherinnen und Besucher der Seniorenfrei­zeitstätten an der Programmgestaltung beteiligt?

 

Im Rahmen der alltäglichen Begegnungen und Gesprächen zwischen den Besucherinnen und Besuchern sowie den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Seniorenfreizeitstätten werden die Wünsche und Anregungen zur Programmgestal­tung jederzeit aufgenommen. Die Hinweise der Besucherinnen und Besucher sind wich­tige Informationsquellen zur Programmgestaltung und werden schriftlich festgehalten, um sie in den regelmäßigen Gesprächsrunden der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterin­nen und Mitarbeiter auszuwerten.

 

Die Wünsche und Anregungen der Gäste werden soweit möglich in die Jahresplanung der Freizeitstätten eingebaut. So sind z.B. fast alle Ausstellungen in den Freizeitstätten von dort aktiven Künstlerinnen und Künstlern initiiert und ausgerichtet worden. Veranstal­tungsangebote und Kurse, die bei den Besucherinnen und Besuchern keinen Anklang fin­den, werden aus dem Programm genommen. Dies war bisher eher selten der Fall.

 

 

 

 

2.                  Werden mit dem Programm seitens des Bezirksamtes politische Ziele ver­folgt?

 

Wenn mit politischen Zielen gemeint ist, die Besucherinnen und Besucher dabei zu unter­stützen und zu bestärken sich auch im Alter gesell­schaftspolitisch zu engagieren und für ihre Interessen einzutreten und zu kämpfen – kann das Bezirksamt die Frage bejahen. Parteipolitik findet ausdrücklich nicht statt.

 

Ebenso ist das Bemühen um eine interkulturelle Öffnung der Altenhilfe ein gesellschafts­politisch wichtiger Auftrag in den Seniorenfreizeitstätten. An der Umsetzung wird mit den Besucherinnen und Besuchern, den Kursleiterinnen und Kursleitern und den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern engagiert gearbeitet. (Siehe zu 4.)

 

3.      Gibt es an Sonnabenden und Sonntagen regelmäßige Angebote in den ein­zelnen Einrichtungen für Seniorinnen und Senioren?

 

Wie dem monatlich erscheinendem Seniorenprogramm zu entnehmen ist, finden regelmä­ßig Veranstaltungen am Wochenende statt.

 

Im Juli bieten die Freizeitstätten u.a.:

 

Seniorenclub Bundesallee               Samstagskaffee, Tanztee, Bingo, Bauchtanz

Seniorenclub Cunostraße                            Samstagskaffee, Popmusik

Seniorenclub Herthastraße               Frühstück, Jugend kocht für Senioren,

Seniorenclub Mollwitzstraße              Schallplattenmusik, Sonntagskaffee, Spiele, Minigolf

 

Das Angebot wird dem Bedarf und den Wünschen der Besucherinnen und Besucher ent­sprechend angepasst. Zusätzlich werden die Räumlichkeiten in den Abendstunden, an Samstagen und Sonntagen externen Vereinen (Skat, Schach, Kegeln, etc.) zur Verfügung gestellt.

 

4.      Mit welchen Angeboten wird die Integration älterer Migrantinnen und Migranten in den Einrichtungen gefördert?

 

In allen Freizeitstätten gibt es in unterschiedlicher Ausprägung Kontakte zu Gruppen, Ver­einen und Institutionen, die andere Kulturen vertreten.

 

Die Arbeitsgruppe “Internationale Begegnungen” organisiert z.B. einen musikalischen Nachmittag in Zusammenarbeit mit der British Legion, der “Anglican Church of St. George”, des Ladies Club und der “English Speaking Congregation” der Evangelisch-me­thodistischen Kirche.

 

Regen Austausch gibt es auch nach Spanien zu den Städten Cordoba und Sevilla. Hier hat es bereits gelungene Besuchskontakte sowohl in Berlin als auch in Spanien gegeben.

 

Die Theatergruppe aus dem Seniorenclub Cunostraße pflegt das in der Türkei beliebte und hochkultivierte Schattenspiel mit Geschichten der Schelme beider Kulturen (Till Eu­lenspiegel/Keloglan). Die Gruppe reist in der Stadt umher, um ihr Spiel aufzuführen. Im Seniorenclub Mollwitzstraße wirkt eine sehr aktive türkische Seniorengruppe und ein türki­scher Chor.

 

Die Gruppe fand auch Erwähnung in der Zeitung für Verständigung und Integration INLÄNDER.

 

Der größte Teil der Sprachkurse wird durch Muttersprachlerinnen und Muttersprachler durchgeführt bzw. unterstützt.

 

Mitarbeiter des Bereiches Seniorenbetreuung nehmen am “Runden Tisch - Interkulturelle Öffnung der Altenhilfe” teil. Der Runde Tisch wurde von der Senatsverwaltung für Integra­tion, Arbeit und Soziales in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Altenhilfe initi­iert. Hier findet u.a. ein Austausch zwischen den Bezirken statt. Der Runde Tisch soll auch Anregungen geben, wie Integration in der Praxis stattfinden kann und welche Maßnah­men und Projekte geeignet sind, Integration zu befördern.

 

5.      Welchen Einfluss haben die Befragungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf zukünftige Programmgestaltung?

 

Neben den oben bereits beschriebenen täglichen Gesprächen, wird derzeit in den vier be­zirklichen Seniorenfreizeitstätten ein Kundenmonitor durchgeführt. Das Ergebnis der Be­fragung wird voraussichtlich zum Herbst diesen Jahres vorliegen. Hintergrund, Sinn und Zweck der von uns durchgeführten Befragung ist es, ein möglichst klares Bild über die Be­sucherstruktur sowie die Interessen und Wünsche der Besucherinnen und Besucher zu erhalten. Der Fragebogen versucht auch, den kulturellen Hintergrund zu erfassen sowie Wünsche und Anregungen zu erhalten, die sich daraus ergeben.

 

Die Ergebnisse werden in die Planungen für die Angebotsgestaltung der Freizeitstätten einfließen.

 

M. Schmiedhofer

Bezirksstadträtin

 

 


 

 
 

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