Drucksache - 0164/3
V 1. Öffentlich geförderter BeschäftigungssektorDie BVV hat in ihrer Sitzung
am 21.06.07 Folgendes beschlossen: Das
Bezirksamt wird aufgefordert, seinen Einfluss in der Trägervertretung dahingehend
geltend zu machen, dass die von der Landes- und Bundesebene geplanten
Möglichkeiten eines öffentlich geförderten Beschäftigungssektors im Bezirk
weitestgehend genutzt werden. Dabei sollte ein möglichst breiter Kreis von
Trägern arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen im Vorfeld bei der Entwicklung von
Vorschlägen involviert werden. Bereits am 21. Mai d.J.
wurde den JobCentern von der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und
Soziales mitgeteilt, dass Gelder zur Verfügung gestellt würden, um
verschiedenste Maßnahmen für langzeitarbeitslose Menschen mit multiplen Vermittlungshemmnissen
verwirklichen zu können. Auch ein Öffentlicher Beschäftigungssektor (ÖBS)
solle im Vorgriff auf geplante bundesrechtliche Regelungen realisiert werden.
Hierzu solle eine Umsetzung u.a. über die Mittel der Vergabe-ABM für Ältere und
Eingliederungsmaßnahme in der Entgeltvariante nach dem früheren IdA-Modell
erfolgen. Die Trägervertretung des JobCenters Charlottenburg-Wilmersdorf sorgte
im Mai 2007 für eine entsprechende Planung und Einbeziehung der Träger, wie
dies im vorliegenden BVV-Beschluss gewünscht wird. Am
02.07.2007 teilte die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales
mit, dass sich das Land Berlin an der Finanzierung der voraussichtlich zum
01.10.2007 in Kraft tretenden Beschäftigungszuschüsse beteiligen würde. Neben
den mit Beschäftigungszuschuss (des Bundes) geförderten Maßnahmen des ÖBS
sollten weitere Förderfälle im ÖBS-Berlin durchgeführt werden. Diese sollten
bereits am 01.08.2007 beginnen. Die Maßnahmen sollten entweder über ABM oder
als Arbeitsgelegenheit in der Entgeltvariante gefördert werden. Das JobCenter
hat mit dem Bezirksamt im Juni 2007 dazu eine Platzzahl von 230 festgelegt und
mit unterschiedlichen Trägern entsprechende Absprachen getroffen. Am
09.07.2007 teilte die Senatsverwaltung mit, dass es einen Beschäftigungszuschuss
geben werde, der am 01.10.2007 mit bundesweit 5000 Plätzen für das Jahr 2007 in
Kraft tritt. Das Land Berlin beabsichtige, sich an der Ausfinanzierung der
Maßnahmen unter der Bedingung zu beteiligen, dass ein gesellschaftlich
nützlicher Mehrwert erzielen werde. In
Berlin solle es zwei Arten von ÖBS-Maßnahmen mit Beschäftigungszuschuss geben: 1.
wenige gesamtstädtische Projekte wie z.B. Fahrgastbetreuer, Mobilitätshilfedienste
etc., sowie 2.
Kommunale Projekte in sozialen Bereichen mit zusätzlichen und im öffentlichen
Interesse liegenden Handlungsfeldern. Zusätzlich
zu den o.g. Maßnahmen wolle der Senat weitere ca. 800 Maßnahmen im ÖBS-Berlin
durchführen, an denen er sich mit einer erhöhten Förderung beteiligen wolle.
Der ÖBS-Berlin solle als sinnvolle Ergänzung zum Beschäftigungszuschuss
ausgestattet werden. Da die Zeit drängte und die Maßnahmen beginnen sollten,
wurde versucht, von der Senatsverwaltung Klarheit über die Projekte zu
erhalten, die in den Bezirken durchgeführt werden dürften. Die Antwort steht
noch aus. Das JobCenter entschied deshalb im Sinne der Kundenorientierung nur
ein unstrittiges Projekt mit 50 Plätzen über den ÖBS-Berlin durchzuführen. Es
handelt sich dabei um die Durchführung eines Sozialmarktes für
einkommensschwache Bürgerinnen und Bürger des Trägers “Goldnetz”
gGmbH, gemeinnützige Gesellschaft für Arbeit, Soziales und Bildung. Die
weiteren Projekte mit den verbleibenden 180 Plätzen werden ausschließlich aus
dem Eingliederungstitel des JobCenters finanziert. Dabei handelt es sich um 20
Plätze für den Träger “KUBUS e.V.” (Kreativclub) und um 40 Plätze
für den Träger “Soziale Grünarbeiten e.V.” (Landschaftspflege im
Bezirk). Diese werden als Vergabe-ABM durchgeführt. Weiterhin sind Plätze für
folgende Träger vorgesehen: 90 Plätze für die “Trias GmbH”
(unterschiedliche Einsatzfelder wie Hausmeistertätigkeiten, kaufmännische
Tätigkeiten, IT/EDV-Unterstützung), 10 Plätze für die “Goldnetz
gGmbH” (Sozialmärkte), 10 Plätze für “Sozialverband VdK”
(Integration behinderter Menschen) und 10 Plätze für “KUBUS e.V.”
(kreativ für Kreative). Diese Maßnahmen werden alle im Rahmen der
Entgeltvariante finanziert. Die Maßnahmen des JobCenters haben eine Laufzeit
von sechs Monaten. Danach wird geprüft, ob Verlängerungen über neue Maßnahmen
z.B. über ein neues Bundesprogramm möglich sind. Mit
Schreiben vom 05.09.2007 wurde vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales
mitgeteilt, dass ein “Bundesprogramm Kommunal – Kombi” zum
01.01.2008 eingeführt werden solle. Kernelement dieses Programms solle die
Schaffung und Finanzierung zusätzlicher Arbeitsplätze – ggf. mit
finanzieller Unterstützung der Länder – durch die Kommunen sein. Auf den
Arbeitsplätzen sollen vormalige Bezieher von Alg II eingesetzt werden. In
dieses Programm würden Regionen aufgenommen, die eine Arbeitslosenquote von
mindestens 15 % erreichen, so dass Berlin Nutznießer des Programms sein könnte. Der
Bund will sich bei “Kommunal-Kombi” mit einem Lohnkostenzuschuss
von 50 % bei einer Obergrenze von 500 € aus Bundesmitteln und einem
Zuschuss zu den Arbeitgeberbeträgen zur Sozialversicherung von 50 % (bis 100
€) aus Bundesmitteln des ESF an der Finanzierung beteiligen. Vorgesehen
ist die Förderung eines Arbeitsplatzes für die Dauer von maximal 3 Jahren, längstens
bis zum 31.12.2012. Die fehlenden Mittel von 50% sollen durch die Einsparungen
der Länder und Kommunen an den Unterkunftskosten sowie durch Einnahmen aus der
“durch die zusätzlichen Arbeiten erzielbare Wertschöpfung”
erfolgen. Das Bezirksamt bittet, den
Beschluss als erledigt zu betrachten. Monika
Thiemen Martina
Schmiedhofer Bezirksbürgermeisterin
Bezirksstadträtin 2. Übertrag in ALLRIS 3. Original und 9 Kopien sowie V an BzBmin-Büro für
BA-Sitzung am 16.10.07 4. Original nach Unterschriften ab an BVV-Büro 5. Kopie ab an Soz 1 6. Listen not. 7. SozSekrAbl. EU
BzBmin EU SozAbtL‘in |
||
Legende
Ausschuss | Tagesordnung | Drucksache | |||
BVV | Aktenmappe | Drucksachenlebenslauf | |||
Fraktion | Niederschrift | Beschlüsse | |||
Kommunalpolitiker/in | Auszug | Realisierung | |||
Anwesenheit | Schriftliche Anfragen |