Drucksache - 1904/2  

 
 
Betreff: Standort Amerika Haus
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:FDP/Grüne 
Verfasser:Prof.Dr.Dittberner/Dr.Fest/Koska 
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
23.03.2006 
50. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin      
Ausschuss für Kultur und Bildung Beratung
20.04.2006 
53. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Kultur und Bildung      
02.06.2006 
54. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Kultur und Bildung      
15.06.2006 
55. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Kultur und Bildung      
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
22.06.2006 
53. Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   

Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Beschlussempfehlung
Beschluss
Vorlage zur Kenntnisnahme

Die BVV möge beschließen:

Die Bezirksverordnetenversammlung hat in ihrer Sitzung am 22.06.2006 folgenden Beschluss gefasst:

 

Das BA wird aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass nach der angekündigten Aufgabe des Amerika Hauses an diesem Standort eine angemessene kulturelle Nutzung realisiert wird.

Zu diesem Zweck soll die Gründung eines (West-) Berlin-Museums angestrebt werden, um an die politische Kultur des ehemaligen West-Berlin zu erinnern.

 

Schwerpunkte sollten dabei u.a. sein:

 

·        Die Überwindung der Blockade durch amerikanische Unterstützung

·        Der Wiederaufbau mit ERP-Mitteln

·        Frontstadtmentalität im Kalten Krieg

·        Flüchtlingsströme und Mauerbau

·        Studentenprotest und 68er-Bewegung

·        Die Besuche amerikanischer Präsidenten

·        Die demographische Entwicklung, insbesondere Migrantenkultur

·        Mauerfall und die Rolle der USA im Prozess der Wiedervereinigung

 

Träger und Betreiber könnten die Stiftung Stadtmuseum, das Deutsche Historische Museum oder ein gemeinnütziger Verein sein.

 

 

Das Bezirksamt hat sich in der Angelegenheit mit Schreiben vom 19.07.2006 sowohl an den Liegenschaftsfonds Berlin als auch an Herrn Senator Dr. Thomas Flierl, Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, mit der Bitte um Unterstützung bzw. Berücksichtigung des BVV-Votums bei der Vergabe des Grundstücks gewandt.

 

In seiner Antwort vom 13.09.2006 versichert Senator Dr. Flierl, dass er das Anliegen der BVV verstehe und nachvollziehen könne und führt hierzu Folgendes aus:

“Mit der Aufarbeitung und Vermittlung der Aspekte der innerdeutschen Entwicklungen aus der Gesamtschau der jeweiligen Beziehungen zwischen den Alliierten sowie DDR und Bundesrepublik sind neben den universitären Forschungseinrichtungen inzwischen einige Institutionen betraut: Das Deutsche Historische Museum (DHM), das Haus am Checkpoint Charlie, das Haus der Geschichte mit seinen Dependancen in Bonn und Leipzig, die Gedenkstätte Marienfelde, das Dokumentationszentrum Bernauer Straße, das Alliierten-Museum und das Landesarchiv Berlin. Auch das Stadtmuseum Berlin wird seine Arbeit in den kommenden Jahren verstärkt der Geschichte Berlins im 20. Jahrhundert widmen.

Allerdings fehlt bislang - und auf dieses Defizit rekurriert die BVV Charlottenburg-Wilmersdorf - eine singuläre Präsentation der gesellschaftlichen Entwicklung West-Berlins.

Da keine politische und gesellschaftliche Konstellation in Berlin nach 1945 ohne ihren gesamtdeutschen und internationalen Kontext zu verstehen und zu beurteilen ist, meine ich, das DHM wäre der geeignete Partner, um - gegebenenfalls im Verbund mit anderen Museen und zeithistorischen Instituten - eine inhaltliche Konzeption einer Dauer- bzw. Wechselausstellungen für ein West-Berlin-Museum zu erarbeiten.

Wenn Sie es wünschen, werde ich mich gerne bei allen dafür geeigneten kulturellen und wissenschaftlichen Einrichtungen für die Unterstützung dieses Projektes engagieren. Eine Handhabe, das Amerika-Haus in das Fachvermögen meiner Verwaltung zu übernehmen und einem Landesmuseum zuzuordnen, habe ich nicht, werde aber alle Bemühungen des Bezirks zur kulturellen Nutzung dieser Liegenschaft nach Kräften unterstützen."

 

Wie der Liegenschaftsfonds mit Schreiben vom 04.08.2006 mitteilt, ruhen die Vermarktungsaktivitäten, nachdem im politischen Raum über den weiteren Umgang mit der Immobilie diskutiert wird. Eine Entscheidung über das weitere Vorgehen obliegt dem Steuerungsausschuss, dem das Grundstück voraussichtlich im November vorgestellt wird.

 

Das Bezirksamt wird zu gegebener Zeit weiter berichten.

 

Monika Thiemen


 

 
 

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