Drucksache - 1470/2  

 
 
Betreff: Solarenergie einsetzen
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Grüne/SPD/PDS (fraktionslos) 
Verfasser:Koska/Dr. Hess/Schulte/Apeloig 
Drucksache-Art:AntragBeschluss
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
26.05.2005 
41. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin      
Ausschuss für Bauwesen Beratung
22.06.2005 
66. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bauwesen      
17.08.2005 
67. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bauwesen      
07.09.2005 
68. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bauwesen      
21.09.2005 
69. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bauwesen      
Ausschuss für Bauwesen Beratung
Ausschuss für Bauwesen Beratung
Ausschuss für Bauwesen Beratung
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
27.10.2005 
45. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin      

Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
1. Version vom 27.09.2005
2. Version vom 28.10.2005
3. Version vom 27.08.2007

Die BVV möge beschließen:

 

Die BVV hat in ihrer Sitzung am 27.10.2005 folgenden Beschluss gefasst:

 

“Das Bezirksamt wird aufgefordert, bei allen im Bereich Tief- und Hochbau vorgesehenen Vorhaben den Einsatz von erneuerbaren Energien zu prüfen. Beim Brunnenbau, wie z.B. am Sportplatz Kühler Weg, ist zu prüfen, ob durch den Einsatz von Solaranlagen Energiekosten gesenkt werden könnten.”

 

Hierzu wird Folgendes berichtet:

 

Das Bezirksamt überprüft selbstverständlich für alle Maßnahmen im Tiefbau- und Hochbaubereich einen Einsatz von erneuerbaren Energien.

 

So wurde im Jahr 2006 der Einbau einer Wärmepumpe mit Erdsonden in der Reinfelder-Schule im Maikäferpfad für die Energieversorgung des Bewegungshauses umgesetzt. Diese Installation war hier wirtschaftlich sehr sinnvoll, da weder Gas- noch Fernwärmeleitungen in erreichbarer Nähe zum Standort vorlagen.

 

Ferner sind zwei Photovoltaik-Anlagen im Bezirk in Betrieb, die den erzeugten Strom ins Netz einspeisen. Diese befinden sich neben der Bezirksgärtnerei auch in der Peter-Ustinov-Schule.

 

Darüber hinaus werden auf weiteren Gebäuden im Bezirk Photovoltaikanlagen betrieben, die jedoch durch die Abteilung Jugend, Familie, Schule und Sport bzw. die jeweilige Schule “in Eigenverantwortung” installiert worden sind und betreut werden. Dazu gehören neben den zwei Anlagen der Gartenarbeitsschule Ilse Demme, auch die Wald-Oberschule sowie die Erich-Hoepner-Oberschule und die Poelchau-Oberschule.

 

In der Gartenarbeitsschule Ilse Demme ist darüber hinaus ein Windkraftwerk installiert worden und wird auch durch diese betreut.

 

 

Das Bezirksamt prüft zur Zeit die Installation von drei weiteren Solaranlagen, u.a. in den Schwimmbädern der Reinfelder-Schule, der Arno-Fuchs-Schule und der Finkenkrug-Schule. Ein Ergebnis wird voraussichtlich Ende diesen Jahres vorliegen. Das Bezirksamt wird über das Ergebnis im zuständigen Ausschuss berichten.

 

Die fachtechnische Prüfung durch das Bezirksamt am Beispiel des Brunnenbaus am Sportplatz Kühler Weg zur Senkung der Energiekosten durch eine Solaranlage ist zwischenzeitlich abgeschlossen und ergab folgendes Ergebnis, bei dem sich die Berechnungen jeweils auf einen angenommenen Zeitraum von fünf Monaten, während der Beregnungszeiten von Mai bis September, beziehen.

 

Im Zuge der Untersuchungen und Planungen ergab eine Probebohrung bis 54 Meter Tiefe eine ausreichend ergiebige Wasserschicht bereits in maximal 36 Metern Tiefe. Somit beträgt der Bedarf an elektrischer Energie ca. 10.000 kWh/a bei angenommen 100 Bewässerungstagen mit jeweils fünf Stunden Bewässerung und einem dafür benötigten Energieaufwand von 20 kW. Bei Anschluss an das vorhandene Netz belaufen sich die Kosten auf 1.500 Euro/Jahr.

 

Berechnungen zufolge erzeugen 10 m² PV-Module ca. 500 kWh/a während der Beregnungszeit. Bei Annahme der o.g. Bewässerungszeit und einem geschätzten Energiebedarf von 10.000 kWh/a wären 20 PV-Module à 10 m², also insgesamt 200 m², erforderlich. Die Investitionskosten einer Solaranlage betragen bei etwa 2.000 Euro/m² PV-Modul insgesamt ca. 400.000 Euro. Hierbei müssen zusätzlich zu den jährlichen Kosten Aufwendungen für die bauliche Unterhaltung addiert werden.

 

Da davon auszugehen ist, dass eine Bewässerung am Tage während des Sportbetriebes nicht möglich ist, muss die solare Energieaufnahme für die abendliche bzw. nächtliche Bewässerung gespeichert werden. Für den benötigten Energiebedarf müssten 75 Batterien mit einem Gewicht von je 217 kg vorgehalten werden. Die Lagerung dieser 16.275 kg schweren Batterien müsste in einem neu gebauten, den Sicherheitsbestimmungen entsprechenden Gebäude stattfinden.

 

In Anbetracht der genannten notwendigen Voraussetzungen für die Errichtung einer Solaranlage am Brunnen des Sportplatzes Kühler Weg und der exorbitant hohen Investitions- und Folgekosten ist die Umsetzung der Maßnahme verworfen worden.

 

Das Bezirksamt bittet, den Beschluss als erledigt zu betrachten.

 

 

 

 

Monika Thiemen                                                                  Klaus-Dieter Gröhler

Bezirksbürgermeisterin                                                      Bezirksstadtrat

 

 


 

 
 

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