Drucksache - 1025/2  

 
 
Betreff: Gedenken an die Charlottenburger Familie Max Steinthal
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:CDU-Fraktion 
Verfasser:Statzkowski/Engelmann 
Drucksache-Art:AntragAntrag
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
17.06.2004 
31. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin      
Ausschuss für Kultur und Weiterbildung Beratung
22.02.2007 
3. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Kultur und Weiterbildung zurückgezogen   
Ausschuss für Kultur und Bildung Beratung
23.09.2004 
33. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Kultur und Bildung      
21.10.2004 
34. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Kultur und Bildung      
14.01.2005 
37. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Kultur und Bildung      
21.04.2005 
42. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Kultur und Bildung      

Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
1. Version vom 08.06.2004
2. Version vom 26.02.2007

Die BVV möge beschließen:

Die BVV möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird beauftragt, eine Gedenktafel an oder vor dem Haus Uhlandstr.191 anzubringen, um an die jüdische Familie Max  und Fanny Steinthal zu erinnern, die an dieser Stelle bis zu Ihrer Verhaftung durch die Nationalsozialisten im Jahre 1938 Ihr Wohnhaus hatte.

Die Finanzierung sollte durch Spenden und Sponsoring gesichert werden.

 

Der Textvorschlag lautet:

 

”Zum Gedenken an die Jüdische Unternehmerfamile Max Steinthal. Sie lebte und wirkte in diesem Haus, das früher an dieser Stelle stand, bis zu Ihrer Verhaftung durch die Nationalsozialisten im Jahre 1938. Max Steinthal war ein großer Förderer der Bildung und der Kunst. Er war Mitbegründer der Deutschen Bank und der U-Bahn in Berlin.

Seine Frau Fanny und er und verstarben Anfang der vierziger Jahre, kurz vor Ihrer Deportation ins Vernichtungslager.”

 

Der BVV ist bis zum 31.08.2004 zu berichten.

 

 

Begründung:

 

Bankier Steinthal (1850-1940) gehörte 1873 zu den Gründungsvätern der Deutschen Bank in Berlin - und später auch der Berliner U-Bahn. Er war ein Freund des Berliner Museumsdirektors Wilhelm von Bode. Die gesammelten Kunstwerke der Privatsammlung der Familie Steinthal hingen bis zur Beschlagnahme durch die Gestapo in der Charlottenburger Stadtvilla und auf einem Gutshof Neumühle am Maxsee. Er war ein Förderer des  Charlottenburger Schulwesen. So spendete er im Jahre 1905 der Stadt Charlottenburg zum 200jährigen Bestehen die Summe von 100.000,- Mark zum Bau von Waldschulen. 1938 mußte der verblieben Teil der Familie Steinthal ihr Charlottenburger Heim auf Befehl der Gestapo räumen, das Vermögen wurde beschlagnahmt, die Kinder der Familie Steinthal waren bereits emigriert, sie leben heute über die ganze Welt verstreut. Anfang der vierziger Jahre, kurz vor Ihrer Deportation verstarben Max und Fanny Steinthal im ehemaligen Hotel” Eden” in Berlin.

 

Max Steintal steht beispielhaft für die vielen Opfer aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Kunst, die wegen Ihres jüdischen Glaubens von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden.

 


 

 
 

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