Auszug - Bericht zum Halensee und der Kleinen Kaskade am Lietzensee  

 
 
38. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Natur- und Klimaschutz, Liegenschaften und Grünflächen Besucher möchten sich bitte per Mail im BV-Büro anmelden
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Umwelt, Natur- und Klimaschutz, Liegenschaften und Grünflächen Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 19.05.2020 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:30 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Festsaal, 3. Etage
Ort: Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin
 
Wortprotokoll
Beschluss

BzStR Schruoffeneger berichtet von der kleinen Kaskade. Zum Jubiläumsjahr soll im oberen Wasserbecken Wasser sprudeln, sodass eine Notreparatur stattfand. Der Wasseranschluss läuft mit Frischwasser, das anschließend in den See läuft. Die Kaskade wird nur an Wochenenden und Feiertagen angeschaltet, denn eine Frischwasserzufuhr rund um die Uhr sei unbezahlbar. Das ist eine Notlösung für das Jahr. Die Planung für die große Sanierung wird aufwändiger und kostenintensiver als erwartet.

 

Der Bund gibt 150.000€ Zuschuss aus einem Denkmalschutzprogramm dazu, das wird in die Gesamtfinanzierung hineinfließen und muss in diesem Jahr verausgabt werden. In diesem Jahr werden 200.000-400.000€ verausgabt, im nächsten Jahr der Rest.

 

BV Fenske: Das Geld kommt vom Bundeskulturministerium. Die 150.000€ werden deshalb bisher nicht ausgezahlt, weil die Stellungnahme des LDA fehlt. Die entsprechende Zustimmung wird vom LDA eingeholt.

 

BV Burth: Wann geht es los mit dem Frischwasserbetrieb? Das Wasser läuft in den Lietzensee, wohin genau? Das Wasser wird vom oberen Becken weggepumpt und die Fontäne selbst läuft schon. Es hat einen Hinweis gegeben, dass das Problem der Kaskade ist, dass es mit dem Wasser aus dem Lietzensee gespeist werden soll und erst in den Regelbetrieb gehen kann, wenn der Lietzensee saniert ist. Wie ist da die Zeitplanung?

 

BzStR Schruoffeneger: Das Pumpsystem soll die indirekte Belüftung des Sees vornehmen, weil damit sauerstoffhaltiges Wasser hinein gesprudelt wird. BV Burth: Wieso wird Seewasser genommen und nicht Frischwasser? BzStR Schruoffeneger: Das bedeutet Mehrkostenaufwand.

 

BV Fenske: Die Brücke dort soll auch saniert werden, wie ist da der Stand? BzStR Schruoffeneger: Darum kümmert sich die Abteilung IV der Senatsverwaltung für Umwelt „Brückenbau“. Diese ist gerade provisorisch wieder nutzbar, es gibt keine konkrete Zeitplanung.

 

BzStR Schruoffeneger weist erneut auf den Notlösungs-Charakter hin, der dazu dient, dass das obere Becken Wasser hat. BV Drews: Wenn das Gutachten da ist, wird sich der Ausschuss weiter damit befassen.

 

Zum Halensee berichtet BzStR Schruoffeneger: Wir sind im Vergabeverfahren, ein Angebot liegt bereits vor, so dass man zügig anfangen könnte. Es folgt eine zweistufige Verfahrensweise: Dieses Jahr soll der Zugang mit Treppen saniert und ausgebaut werden. Nächstes Jahr wird dann die Bootsgleitstrecke gemacht, damit nicht während der ganzen Saison gebaut wird. Erster Bauabschnitt zur Zugänglichkeit kostet ca. 20.000€, zweiter Abschnitt ca. 80.000€. Diesen Sommer soll geschaut werden, ob es auch ohne Bootsgleitstrecke geht. Vor einem Jahr startete ein Forschungsprojekt „Kompetenzzentrum Wasser“: drei Fehleinleitungen in den See wurden identifiziert und beseitigt. Es gibt z.T. auch Fehleinleitungen, wo eine Grube abgepumpt wird. „Wir erhoffen uns eine deutliche Verbesserung der Wasserqualität“. Es ist unklar, wieso das zwanzig Jahre nicht aufgefallen ist.

 

Zusätzlich warnt BzStR Schruoffeneger: In allen Anfragen fällt der Begriff „Badewiese“. Es ist aber eine Liegewiese in einer Grünanlage, Baden im See selbst ist verboten. Es ist wichtig die richtigen Begriffe zu verwenden. Es gab ein Urteil von Bundesgerichtshof, weil ein kommunaler Bürgermeister den Eindruck hat entstehen lassen, dass an einem Dorfteich das Baden erlaubt ist und dort ein Kind ertrunken ist. Ein Verstoß gegen die Verkehrssicherungspflicht. Das Schild „auf eigene Gefahr“ oder „Baden verboten“ nützt laut Urteil nichts.

 

BV Fest: Am Halensee hat die Filteranlage gebrannt, ist sie nun noch funktionsfähig? Hat die Wasserqualität darunter gelitten? Schwäne brüten dort derzeit. Man muss sie anders schützen als mit einem rot-weißen Absperrband, denn die Schwäne werden nach dem Schlüpfen der Küken aggressiv.

 

BV Burth: Wir haben vor zwei Wochen zwei Zeichnungen erhalten, aus denen der Ist-Zustand der Treppe als Entwurf dargestellt ist. Der aktuelle Stand wird daraus nicht ersichtlich. Was ist das Ziel des Bootsanlegers? Die Treppe ist wenige Meter von der Einlassstelle des Retentionsfilters entfernt. Gibt es Erkenntnisse, wie dort die Wasserqualität ist? Wird der alte Zugang nach dem zweiten Bauabschnitt geschlossen? Es gibt einen BVV-Beschluss, der dem widersprechen würde. Die Landschaftsschutzgebietsverordnung schließt eine Nutzung dort aus. Die Diskussion des letzten Jahres zum Zugang zum See zeigt einen erheblichen Bedarf der Bürger*innen, in der Nähe der Hauptfläche ins Wasser zu gehen. Die Treppe ist von dem eigentlichen favorisierten Aufenthaltsort der Bürger*innen entfernt. Wie soll das kommuniziert werden?

 

BV Fenske: Der Zaun muss schnell geschlossen werden, da die Schwäne nach dem Schlüpfen der Küken aggressiv sein werden. Durch den Zaun müssen Schwäne und Nutzer*innen geschützt werden. Die eine Hälfte der Wiese hat einen Koppelzaun und auf der anderen Hälfte ist nichts. Die CDU-Fraktion möchte wissen, warum der Koppelzaun nicht weitergeführt wurde.

 

Ein Bürger bedankt sich, dass der alte Seezugang wiederhergerichtet wurde und nutzbar gemacht wird.

 

BzStR Schruoffeneger: Es muss auf der Wiese deutlich gemacht werden, wie die Planung gedacht ist. An BV Burth gerichtet: Wir versuchen hier einen Kompromiss zu machen, zwischen Wunsch der Menschen an das Wasser ran zu kommen und dem Landschaftsschutzgebiet. Dort, wo die Natur nicht sensibel ist, kann ein Zugang geschaffen werden. Die Filteranlage stellt bisher keine Problemlage dar, das wird aber im Auge behalten. Die Wasserqualität am Einstieg hat an der Stelle keine Badeseequalität, aber wenn kein Starkregenfall ist, ist es keine gesundheitsgefährdende Situation.

 

BV Burth erklärt, dass die Schwäne seit mindestens 5 Jahren an der Stelle brüten. Schwäne sind Nestflüchter. Wenn die Jungen geboren sind, verschwinden sie im See. Das Problem „Schwan“ ist damit in 14 Tagen erledigt. Zu den Einleitungen: An welcher Stelle wurde Fehleinleitung gefunden? Wo ist der Notüberlauf des Retentionsfilters (für Starkregen)?

 

BzStR Schruoffeneger schlägt vor, dass das Kompetenzzentrum Wasser zur Beantwortung der Fragen zur Wasserqualität in den Ausschuss einzuladen.


 

 
 

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