Auszug - Vorstellung der Veranstaltung Breitscheidplatz "Berlin celebates IFA" durch AdAgenda Gast: Herr Jörg Drischmann  

 
 
63. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Ordnung und Verkehr
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Wirtschaft, Ordnung und Verkehr Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 11.02.2016 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:10 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: 2000
Ort: Hohenzollerndamm 174-177, 10707 Berlin
 
Wortprotokoll
Beschluss

Die Beratung über die Veranstaltungen fanden im Beirat Breitscheidplatz statt, so Herr Schulte. Im Ergebnis wurde dem diesjährigen Ostermarkt das Ok gegeben, die nächste Beiratssitzung wird am 1. April 2016 vor Ort stattfinden (Mit dem Protokoll wird ergänzt, dass der Termin auf den 31. März 2016 vorgezogen wurde). Die Veranstaltung „Summer in the City“ sollte gegebenenfalls weniger als die bisher genutzten 17 Tage in Anspruch nehmen, offen sei die Ausrichtung von „Berlin celebrates IFA“ und des Drehorgelfestes, wofür die vom Veranstalter entwickelten Konkretisierungsvorschläge den Fraktionen überlassen werden.

Das Wort erhält Herr Drischmann, Geschäftsführer der Ad Agenda Kommunikation und Event GmbH, die Veranstalterin von Berlin celebrates IFA“ ist. Die Veranstaltung wurde 2009 aus dem Imagekonzept des AG City e.V. als Teil der Maßnahmen für die City West entwickelt. Das bereits vorab übersandte und nochmals als Handout bereitgestellte Konzept zu „Berlin celebrates IFA“ beinhaltet eine interaktive Markenpräsentation der Austellerinnen und Aussteller sowie eine Trendshow auf der Bühne. 2016 sollen sich ferner innovative Firmen aus Charlottenburg-Wilmersdorf kostenlos auf einer 100 Quadratmeter großen Teilfläche präsentieren können. Der Breitscheidplatz habe eine Scharnierfunktion zwischen dem Veranstaltungsort Messegelände und einem weiteren Event in Kreuzberg. Die Messe Berlin GmbH sehe „Berlin celebrates IFA“ als wichtige Unterstützung an. Vergleichbares gebe es mit der Consumer Electronics Show® in Las Vegas und ihren parallel laufenden Veranstaltungen.

Frau Kempf hält es für gut, dass Unternehmen aus dem Bezirk präsentiert werden, äußert aber ihre Bedenken gegen die zunehmende Kommerzialisierung des öffentlichen Raumes. Herr Schulte stellt dar, dass die vorliegenden Anträge ein ganzjähriges produktorientiertes Bespielen des Breitscheidplatzes zuließen, was aber nicht gewollt sei und auch nicht genehmigt werde. Wie bei der Veranstaltung „Summer in the City“ müsse es eine Art übergeordneter Klammer geben, die Veranstaltungsinhalt und –ort zusammenhält. Dagegen funktioniere „Berlin celebrates IFA“ nur dadurch, dass Ausstellende der IFA ihre Marken direkt in der City West bewerben können. Dagegen wäre für eine Messe in Verbindung mit dem entsprechenden Fernsehbezug auch eine Veranstaltung „Sommergarten in the City“ angemessen. Ein dritter Versuch sei auch deswegen nicht lohnenswert, weil der Breitscheidplatz im Sommer praktisch zwei Monate fast durchgängig belegt sei. Dies treffe im Grundsatz auf die Veranstaltungen des Breitscheidplatzes zu, der erlebbar und durchquerbar sein müsse. Die Diskussion werde auch zum Brandenburger Tor geführt, das ganzjährig als Kulisse degradiert werde. Nach dem Bisherigen könne man skeptisch sein, der Messe scheint diese Veranstaltung offensichtlich nicht sehr wichtig zu sein, der notwendige Quantensprung bleibe auch 2016 nicht erkennbar. Herr Kunert weist auf das Konzept hin, in dem der große Wert für die Messe dargelegt sei. Die Internationale Funkausstellung habe eine große Bedeutung für Berlin und sei förderwürdig. Es sollte daher eher um das Wie als um das Ob gehen. Dagegen weist Herr Schulte darauf hin, dass die Messe Berlin GmbH weder finanziell noch als Veranstalterin am Breitscheidplatz beteiligt sei. Herr Mattern hält die Furcht um die Belegung des Breitscheidplatzes nicht für nachvollziehbar. Die Messe müsse unterstützt werden, „Berlin celebrates IFA“ biete dazu eine Schnupperstunde auf dem Breitscheidplatz und ziehe die Menschen damit hin zur Ausstellung. Seine Fraktion sehe die Veranstaltung weiterhin kritisch, so Herr Prejawa. Es müsse darauf hingewirkt werden, dass es keine rein plakative Werbeveranstaltung werde. Die Interaktion mit Kundinnen und Kunden müsse ebenso wie subtilere Werbung Einzug halten, da ein Technikevent am Breitscheidplatz durchaus interessant sein könne. Letztlich sollte für 2016 nochmal die Zustimmung gegeben werden, über 2017 sollte aber erst nach einer entsprechenden Evaluierung entschieden werden. Dass eine Entwicklung stattfand, sehe Herr Garmer. Auch müsse der Bezirk seine Stärken, zu der die Messe gehöre, stärken. Die Evaluierung sei zu begrüßen, müsse aber unbedingt zeitnah erfolgen.

Herr Drischmann bedankt sich für die offene Diskussion, aus der er auch etwas mitnehmen werde. Sowohl der Kurfürstendamm als auch die City West seien dabei, wieder modern zu werden, die Frage bleibe, was ein kommerzieller Event sei. Es werde eine Prioritätenliste entwickelt zu dem, was gewollt sei. Ein langes und zähes Ringen um die Art der Veranstaltung sei es dagegen für beide Seiten.

Das Statut schließe laut Herrn Schulte kommerzielle Veranstaltungen nicht aus, aber Produktpräsentationen und klassische Werbung. Diese Grundsätze seien aber nicht in Stein gemeißelt, wie bestimmte Großereignisse und das City-Branding zeigten. Auch Sponsoring spiele in diesem Zusammenhang eine Rolle. Am Begriff Kommerz wolle Herr Wapler jedoch nicht festhalten, da dieser am Kudamm zu Hause sei. Das Experiment, mit der Senioren-Woche zusammenzuarbeiten, hätte gewagt werden sollen. Somit gelte für die nächste Veranstaltung, dass nicht aller guten Dinge drei seien, sondern dass hoffentlich die dritte gut werde. Herr Al Abed stellt klar, dass nicht die jeweilige Marke die City West aufwerte sondern ein Imagetransfer vom Platz und von der Stadt auf die Marke stattfinde. Die IFA aufzuwerten sei in Ordnung, dieses Ziel wurde aber bisher verfehlt. Der Ausschuss spricht sich mit 9:3:3 Stimmen dafür aus, auch in diesem Jahr eine Veranstaltung Berlin celebrates IFA auf dem Breitscheidplatz zuzulassen.


 

 
 

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