Auszug - Belegung Gretel-Bergmann-Halle  

Frau Jantzen berichtet: Ab dem 23.12.2014 wird die Gretel-Bergmann-Sporthalle als Notunterkunft für Flüchtlinge durch das LaGeSo genutzt. Eine alternative Unterbringung war zu diesem Zeitpunkt nicht möglich. In Berlin wurden auch weitere Hallen herangezogen. Insbesondere der Schulsport und mehrere Tanzveranstaltungen in der Gretel-Bergmann-Sporthalle sind durch die Ausfälle besonders betroffen. Die Notunterkunft war zunächst bis zum 31.01.2015 angedacht, da der Zustrom an Flüchtlingen aber weiter anhalten soll, könnte die Nutzung als Notunterkunft auch länger andauern. Sporthallen werden nicht als für Notunterkünfte geeignet angesehen. Es ist dringend geboten, ein tragfähiges Konzept für eine würdige Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbegehrenden im Land Berlin zu entwickeln; nutzbare Gebäude im Vermögen des Landes und Bundes müssten ernsthaft geprüft werden. Vom LaGeSo wurde angekündigt, dass Anfang Februar zunächst eine Notunterkunft in der ehemaligen psychiatrischen Klinik der Charité eröffnet werden soll mit der Perspektive der Einrichtung einer regulären Flüchtlingsunterkunft. Die Bereitschaft zu ehrenamtlichem Engagement sei groß, dies müsse aber auch koordiniert werden.

Herr Wittke kritisiert die Kurzfristigkeit der Entscheidung und den ungünstigen Zeitpunkt der Einrichtung der Notunterkunft, hebt jedoch die „gute Willkommenskultur“ ausdrücklich hervor. Herr Fenske verweist auf das Bezirksamt Mitte, welches sich erfolgreich gegen die Nutzung von Sporthallen als Flüchtlingsunterkünfte gewehrt habe. Er selbst habe als Präsident des BSC versucht, Zutritt zur Gretel-Bergmann-Sporthalle zu erhalten, um Sportangebote zu unterbreiten; dieses sei aufgrund der Überforderung der Verantwortlichen vor Ort jedoch erfolglos gewesen. Frau Cieschinger bestätigt, dass das LaGeSo überfordert und die Koordination der ehrenamtlichen Mitarbeit schwierig ist.

Frau Jantzen erklärt, das Bezirksamt habe am 23.12.2014 kaum Zeit gehabt, Alternativangebote/-standorte zu prüfen. Bei ihrem eigenen Besuch und dem des Jugendamtes hätten sich die Organisatoren aufgeschlossen gezeigt. Wegen eines Masernfalls wurde die Halle bis zum 14.01.2015 für Neuaufnahmen gesperrt und Unterstützungsangebote vorerst zurückgestellt. Angebote zur Freizeitgestaltung der Untergebrachten sollten an den Träger gerichtet werden.