Auszug - Vorstellung und Diskussion der Maßnahmen und Angebote des Job Centers für Frauen zu Gast: Adreas Peikert - Geschäftsführer -  

 
 
19. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gender Mainstreaming
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Gender Mainstreaming Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 20.11.2013 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:10 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Raupe & Schmetterling - Frauen in der Lebensmitte e. V.
Ort: Pariser Str. 3, 10719 Berlin
 
Wortprotokoll
Beschluss

Der Geschäftsführer, Herr Peikert, berichtet über die Arbeit des Jobcenters Charlottenburg-Wilmersdorf, insbesondere zur Eingliederung von Frauen in den ersten Arbeitsmarkt

Der Geschäftsführer, Herr Peikert, berichtet über die Arbeit des Jobcenters Charlottenburg-Wilmersdorf, insbesondere zur Eingliederung von Frauen in den ersten Arbeitsmarkt. Ursachen für die Arbeitslosigkeit sieht er darin, dass in CW vor allem einfach strukturierte Arbeit fehle. Der Bezirk habe die meisten Betriebe und biete die meisten sozialhilfepflichtigen Jobs in Berlin, jedoch macht sich der Fachkräftemangel bemerkbar, der nicht von überwiegend arbeitsmarktferner und von multiplen Hemmnissen betroffener Klientel ausgefüllt werden kann. Der Wiedereinstieg von Frauen mit Migrationshintergrund gestaltet sich auf Grund fehlender Weiterbildungsmöglichkeiten schwierig. Andererseits sind Frauen mit einem höheren Bildungsgrad im Vorteil. Herr Peikert betont die gute Arbeit der Bildungsträger, die eine individuelle, maßgeschneiderte Förderung für jeden Einzelnen anbieten. Bedauerlich sei es, dass dieses Angebot nur unzureichend genutzt werde.

 

Frau Dr. Gorzolka ergänzt den Bericht durch die Information von erfolgreichen Frauenprojekten, die vom Jobcenter finanziert werden. Das Projekt "Zwischen Arbeit und Kind" mit 50 Plätzen bietet in der Elternzeit die Möglichkeit der Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt, einschließlich der Unterstützung bei der Beseitigung von sozialen Problemlagen. Das Projekt MIA (Mütter in Arbeit) bietet niedrigschwellig für 15 bis 29 Stunden MAS-Maßnahmen an. Auch Qualifizierungsmaßnahmen während der Elternzeit werden u. a. durch Raupe & Schmetterling angeboten. Außerdem wurden Workshops im Rahmen des Berliner Jobcoaching (Minijobs) für Frauen angeboten, die eine gute Resonanz aufweisen und bei der neuen Jobsuche helfen.

 

Herr Fenske fragt nach der Eingliederungsquote von Frauen in den ersten Arbeitsmarkt und wie Schwarzarbeit bzw. häufige Krankschreibungen zu verhindern seien. Herr Peikert beschreibt einige Möglichkeiten der Bekämpfung von Schwarzarbeit bzw. häufiger Krankschreibung. Ein Beispiel sei das Anhängen der gefehlten Krankheitstage an eine Maßnahme. Bundesweites Ziel der Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt sei 21%. In Berlin besteht die Schwierigkeit, dass neue, offene Arbeitsstellen von Zuzügen eingenommen werden. Auch ist die Nachhaltigkeit von vermittelter Arbeit in Berlin schlecht: Nur 10% werden in dauerhafte Jobs vermittelt. Es gibt mehr Abgänge aus der Hilfe nach dem SGB II durch Wegzüge und Eintritt ins Rentenalter.

 

Frau Böhm fragt, ob 162 Vermittler/innen für 23.000 Arbeitssuchende ausreichend seien und wie flexibel der Geschäftsführer auf verschiedene Situationen reagieren kann. Herr Peikert bestätigt einen großen Handlungsspielraum des Geschäftsführers, natürlich in Absprache und Beschlussfassung der Trägerversammlung. Er berichtet von der Berliner Jobinitiative, die eine personelle Verstärkung möglich macht. Für die Klientel mit einem besonderen Betreuungsbedarf steht eine Gruppe ausgebildeter Sozialarbeiter/innen als Fallmanager/innen zur Verfügung. Frau Dr. Polack-Buanga fragt, ob die Frauen mit einer höheren Bildung auch auf ihre Verpflichtung gegenüber ihren Kindern, einer Arbeit nachzugehen, angesprochen werden. Frau Dr. Gorzolka betont, dass es verschiedene Lebensentwürfe und Wertvorstellungen gibt, die nicht immer mit dem Angebot des Arbeitsmarktes übereinstimmen. In diesen Fällen ist das individuelle Ansprechen, vor allem auch hinsichtlich der Weiterbildung möglich.

 


 

 
 

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