Auszug - Bebauungsplanverfahren 4-39 Adenauerplatz Ergebnis der Behördenbeteiligung /fortgeschriebenes Konzept  

 
 
28. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Stadtentwicklung Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 08.05.2013 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:15 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: 1138
Ort: Fehrbelliner Platz 4, 10707 Berlin
 
Wortprotokoll
Beschluss

Das Wort erhält Herr Waldschmidt vom Büro nps tchoban voss Architektur und Städtebau

Das Wort erhalten Herr Waldschmidt vom Büro nps tchoban voss Architektur und Städtebau sowie als Vertreter der Eigentümer Herr Gädeke und Herr Coldewey. Ausgehend vom Ist-Zustand des Adenauerplatzes mit seinen großen Platanen und der teilweise sehenswerten gründerzeitlichen Umgebungsbebauung in der Wilmersdorfer Straße sei geplant, den Südteil des Blocks baulich zu schließen. Die künftigen Gebäude werden zur Wilmersdorfer Straße hin sechsgeschossig, zur Lewishamstraße sieben- und zum Adenauerplatz hin zehngeschossig sein. Für das Erdgeschosses ist eine Ladennutzung vorgesehen, das erste Obergeschoss soll gewerblicher Nutzung vorbehalten sein. Zentral im Block liegend wird ein Spielplatz und ein Supermarkt mit 600 Quadratmetern Verkaufsfläche errichtet, dessen Dach begrünt und der über die Lewishamstraße beliefert werden soll. Da die dortige verkehrliche Situation eine Wohnnutzung verhindere, wird hier ein Boarding House der art'appart - berlin suiten mit circa 60 Appartements entstehen. Weiterhin werden rund 40 Eigentumswohnungen sowie eine Tiefgarage mit ebenso vielen Stellplätzen für diese Wohnungen errichtet, nicht aber als Kundenparkplätze für den Supermarkt oder die Appartementhausgäste. Die weiterhin präsentierten Gestaltungsbeispiele der Fassade sind im Entwurfsstadion, eine Festlegung ist bisher nur materialseitig auf Naturstein und Glas erfolgt.

Herr Latour, Leiter des Stadtentwicklungsamtes, ergänzt die Ausführungen kurz um die Geschichte der Bebauungsplanung zu diesem Grundstück. Insbesondere die eigentümerseitige Bindung an einen Hotelneubau kollidierte mit der Absicht des Bezirks, hier einen hohen Wohnanteil zu schaffen. Dazu wurde auch um die bauliche Dichte gerungen und die Deckenhöhe vom Hotelstandard auf multifunktional geändert. Im Ergebnis der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange ist der Altlastenverdacht im Bereich einer alten Werkstatt beachtenswert und die Umweltbetrachtung dazu zu präzisieren, so Herr Schulte. Weiterhin befänden sich in der Brandwand eines angrenzenden Hauses unter anderem Sperlings- und Fledermausrückzugsorte, für die Alternativen zu schaffen sind. Die BVG hat auf die Notwendigkeit der Sicherung ihrer U-Bahntrasse in der Planung hingewiesen. Ob über die äußere Gestaltung der Fassade mittels Wettbewerb oder Baukolloquium entschieden wird, ist noch offen. Auch als Appell an das Bezirksamt möchte Herr Dr. Heise seine Nachfrage zur Idee der Verkehrsberuhigung der Wilmersdorfer Straße am Adenauerplatz verstanden wissen, die von Herrn Wuttig mittels Forderung nach einem städtebaulichen Vertrag zur Umgestaltung der Wilmersdorfer Straße unterstützt wird. Eigentümerseitig sei man für diese Ideen grundsätzlich offen, vom Bezirk müssten aber entsprechende Vorgaben kommen. Dagegen sei die Forderung nach der Schaffung preiswerten Wohnraums nicht in dieser Lage Berlins realisierbar, auch die teilweise geäußerte Kritik an den ersten Fassadenentwürfen wird zurückgewiesen. Zur Nachfrage von Herrn Schlosser wird die Anlieferungssituation für den Supermarkt durch die Einfahrt Lewishamstraße erläutert. Frau Pinkvoß-Müller bewertet das nunmehr vorgestellte Ergebnis insbesondere vor dem Hintergrund der jahrelangen Diskussionen positiv und hält neben der aufwändigen Umgestaltung der Wilmersdorfer Straße auch die repräsentative Ausgestaltung des Platzes vor dem Neubau für eine mögliche Alternative. Die von Herrn Gusy angesprochenen energetisch-ökologischen Aspekte des Projektes spiegelten sich nach Aussagen der Eigentümervertreter insbesondere in der Fernwärmenutzung sowie in der Innenhofgestaltung einschließlich einer unversiegelten Fläche wieder. Herr Häntsch bedankt sich für die Vorstellung des Projektes und weist auf die fortzusetzende Diskussion bis zur Beschlussfassung über den Bebauungsplan in den kommenden Sitzungen hin.


 

 
 

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