Auszug - Vorstellung der Planung Olivaer Platz  

 
 
12. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Tiefbau und Grünflächen
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Tiefbau und Grünflächen Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 07.11.2012 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:30 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: 1138
Ort: Fehrbelliner Platz 4, 10707 Berlin
 
Wortprotokoll
Beschluss

Herr Schulte stellt zunächst die seit dem am 14

Herr Schulte stellt zunächst die seit dem am 14. Juni 2012 gefassten BVV-Beschluss Olivaer Platz erzielten Fortschritte, unter anderem auch bei den Punkten Barrierefreiheit und Gender Mainstreaming, dar. Aufgrund der Notwendigkeit, die Bauplanungsunterlagen baldmöglichst als Grundlage für den Antrag auf Fördermittel des Programms Aktive Zentren erstellt zu haben, soll am 21. November von 18 bis 20 Uhr ein Treffen mit ihm, dem Planungsbüro und den Fraktionen stattfinden. Zur weiteren Erläuterung des Arbeitsstandes erhält Herr Rehwaldt vom Büro Rehwaldt Landschaftsarchitekten das Wort.

Im Ergebnis der abgeschlossenen Vegetationsbestandsanalyse stehen neben 11 Unterhaltsfällungen von Bäumen weitere 70 Bäume und Gehölze, davon 31 geschützte, auf der Fällliste. Die Bilanz aus Fällung und Nachpflanzung wird jedoch nach Abschluss der Umgestaltungsarbeiten positiv ausfallen. Die Neupflanzungen werden den Platz nach Norden zur Lietzenburger Straße hin abschotten, nach Süden hingegen öffnen. Die Lage der Ausstattungselemente wird neu geordnet, mit Litfaßsäule und Fahrradabstellanlage werde jedoch nicht mehr geplant. Dagegen ist die Netzstation der Vattenfall AG nur schwer zu verlegen und wird daher in die Gestaltung einbezogen. Die vorhandene Beleuchtung des nord-südlichen Mittelweges wird erhalten bleiben. Neben der behindertengerechten Umgestaltung der Bushaltestelle wird auch der Kiosk künftig platzseitig ausgerichtet und der Bereich um ein Wasserbecken ergänzt. Der Spielplatz wird als geschützter Bereich in die ihn umgebende Vegetation eingebunden, aus planerischer Sicht wäre jedoch die Einzäunung auch verzichtbar. Außer bei bestimmten Klettergeräten und im geschützten Bereich werden alle Spielgeräte auf befestigtem Boden stehen. Bodenplatten werden dem gängigen Standard in Berlin entsprechen und sind mittels Sandstrahltechnik oberflächenmäßig variabel gestaltbar. Sollte ein Bodengutachten nicht dagegen sprechen, wird die Entwässerung des Parks in der Fläche erfolgen, sonst mittels Rohren und Kiesbett. Zum Erhalt des konzeptionellen Miteinanders von Kommunikation und Spiel sollte der Radfahrverkehr nicht durch den Park geleitet werden. Mittels Schaffung von Querparkplätzen und einer Radspur könnte er besser im Straßenraum der Pariser Straße untergebracht werden.

Frau Schmitt-Schmelz hält sowohl das Konzept der Spielplatzdurchwegung als auch die Lage des Spielplatzes insgesamt für verbesserungswürdig und wünschte sich eine größere Nähe zum Kiosk. Statt einem Wasserbecken sollten besser mehrere kleine, flache Wasserflächen geschaffen werden, da sonst ein Vermüllungsproblem zu erwarten sei. Herr Reich würdigt die aus seiner Sicht mit großer Sorgfalt und Fingerspitzengefühl durchgeführte Planung. Auch die Baumfällungen seien aufgrund der Nachpflanzungen vertretbar. Es müsse lediglich auf den richtigen Fällzeitpunkt geachtet werden, um Folgeschäden durch Sturm zu vermeiden, auch sollte die Zaungestaltung am Spielplatz nicht bloß standardmäßig erfolgen. Die optische Durchlässigkeit des Platzes von der westlichen Seite her sollte grundsätzlich sichergestellt sein, so Frau Pinkvoß-Müller. Dagegen könnte die Wasserfläche in unmittelbarer Kiosknähe Kritik der Kioskbesuchenden hervorrufen und sollte daher besser zum Spielplatz verlegt werden. Kritisch bewertet Herr Gusy die künftige Durchquerung für Radfahrerinnen und Radfahrer, da die breite Lietzenburger Straße ein verkehrsreiches Hindernis darstelle. Auch die geplante Hecke am Spielplatz müsse derart gestaltet werden, dass sie kein Sichthindernis für Eltern bilde. Vermieden werden sollte weiterhin, dass die Flaniermeile auf der Südseite von Tischen und Stühlen der angrenzenden Cafés zugestellt werde. Querparkplätze in der Pariser Straße erschwerten zusätzlich die Erreichbarkeit des Platzes von Süden her. Die Lage des Spielplatzes als falsch und vielmehr in die Nähe des Cafés gehörend beurteilt Herr Fenske die Planung. Kritisch bewertet er auch die Folgekosten der Entwässerung, des Wasserbeckenbetriebes und der Beleuchtung sowie die großflächig scheinende Versiegelung von Teilen des Platzes.

Mit Unverständnis reagiert Herr Schulte auf die offensichtliche Infragestellung einiger Grundideen des Konzeptes, das von den in der Jury des Wettbewerbes zum Olivaer Platz vertretenen Fraktionen bislang mitgetragen wurde. So sei die Lage des Spielplatzes am östlichen Rand bewusst gewählt worden, um die Kinder vom kommerziellen Angebot des westlich verankerten Kiosks zu trennen. Die Durchwegung von Spielplätzen ist auch auf anderen Spielplätzen, wie zum Beispiel im Volkspark Wilmersdorf, unproblematisch. Die Gestaltung der Wasserfläche könne alternativ zum vorgestellten Becken auch ähnlich wie am Lehniner Platz als Schaubecken erfolgen. Zur Sicherstellung eines ordnungsgemäßen Radverkehrs in der Pariser Straße werde auch geprüft, dort mittels einer Einbahnstraßenregelung Richtung Osten die nötigen Voraussetzungen zu schaffen.

Die Auswirkungen einer möglichen Anliegerklage gegen die Platzneugestaltung schätzt Herr Schulte auf Nachfrage von Herrn Herz als möglicherweise verheerend ein. Schlimmstenfalls sei mit dem Wegfall von Fördermitteln durch das bei Ausschöpfung der Rechtswege eventuell beendete Programm Aktive Zentren zu rechnen. Weitere Fragen bittet Herr Dr. Heise bis zum Ende der Woche per E-Mail an ihn zu senden, er werde sie dann weiterleiten.


 

 
 

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