Auszug - Erhalt des historischen Gaslichts in denkmalgeschützten Bereichen  

Frau Rouhani erläutert den Antrag und bittet, den 2. Satz zu streichen. Sie weist ergänzend auf die in der Erörterung zum vorhergehenden Tagesordnungspunkt offenbarte Haltung des Landesdenkmalamtes hin. Dass in den Verhandlungen erreicht werden konnte, viele der geschützten Bereiche in Charlottenburg-Wilmersdorf zu verankern, ist aus Sicht des Bezirkes bereits als Erfolg zu werten, so Herr Schulte. Umso schwieriger sei es jedoch, auf Basis dieses Ergebnisses nochmals Verhandlungen zu führen und Nachforderungen durchzusetzen. Während die geschützten Bereiche auch künftig aus Senatsmitteln finanziert würden, könne dies für weitere Gaslaternen nicht garantiert und angesichts der Bezirksfinanzen auch nicht mit Bezirksmitteln geleistet werden, ohne an anderer Stelle Einschnitte vorzunehmen. Auch sollte der Antrag konkretisiert werden, da er sonst bereits durch Verwaltungshandeln erledigt wäre.

Das Wort erhält Frau Pieper vom Kuratorium Berlin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Als Novum in der Stiftungsarbeit stellt sie den Einsatz für noch nicht als Denkmal Anerkanntes dar, nämlich für die Gasbeleuchtung Berlins. Die Stiftung unterstützt ausdrücklich die Forderung nach Erhalt der Leuchten, insbesondere in den Bereichen der Stadt, die ihrerseits schützenswert seien. Herrn Sperling vom Gaslicht-Kultur e.V. wird ebenfalls das Wort erteilt. Der Verein war an den Gesprächen im Landesdenkmalamt über den Erhalt bestimmter Gaslaternen beteiligt, das Ergebnis Ensembleschutz sei aus Sicht des Vereins jedoch nicht ausreichend. Es gelte insbesondere, die einzigartige Gaslichtatmosphäre Berlins zu erhalten, was jedoch umso schwieriger werde, je mehr Leuchten schon entfernt wurden. Ferner gehe damit auch ein Stück Industriegeschichte und Alltagskultur verloren.

Frau Wieland bedankt sich für die Plädoyers. Der Antrag ist allgemein formuliert worden, da nicht alle erhaltenswerten Bereiche bekannt sind. Auch werde er aufrechterhalten und soll in seiner Wirkung für den Bezirk kostenneutral bleiben. Falls die Umsetzung doch mit Kosten verbunden wäre, sollte dies dem Ausschuss mitgeteilt werden.

Der Antrag wird mit 14 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung angenommen und ihm wird mit gleicher Stimmenzahl die Dringlichkeit zuerkannt.

Der Ausschuss für Tiefbau und Grünflächen

empfiehlt der BVV,

die BVV möge beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht, im Benehmen mit dem Landesdenkmalamt aktiv auf den Erhalt des historischen Gaslichts (Mast und Licht) in einzelnen Straßenzügen und Quartieren des Bezirks hinzuwirken.

Der BVV ist bis zum 30.09.2012 zu berichten.

Abstimmungsergebnis:

dafür:              14              dagegen:         0              Enthaltung:              1