Auszug - Situation des Berliner Schlittschuh-Club e. V. - Aktueller Sachstand -  

 
 
49. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Sport
TOP: Ö 5
Gremium: Ausschuss für Sport Beschlussart: ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen (Beratungsfolge beendet)
Datum: Fr, 19.08.2011 Status: öffentlich
Zeit: 16:00 - 17:45 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: 4114
Ort: 10707 Berlin, Fehrbelliner Platz 4
 
Wortprotokoll
Beschluss

Herr Naumann berichtet in Anknüpfung aus dem Bericht im BA

Herr Naumann berichtet in Anknüpfung aus dem Bericht im BA. Kurzer Abriss: Der BSchC war für das BA überraschend in das Insolvenzverfahren gegangen. Kurz zuvor wurden durch den BSchC langfristige Verträge mit Dritten für das Gelände geschlossen. Der Heimfall musste für das Erbbaurecht geltend gemacht werden, auch wenn das für den Bezirk zunächst eine zusätzliche finanzielle Belastung darstellte. Die Bestandsaufnahme der Bauabteilung legte eine völlig vernachlässigte Substanz und einen kata­strophalen Zustand des Gebäudes offen. Die Kommune musste im Rahmen der Daseinsfürsorge die Qualität wiederherstellen. Der BSchC ist nunmehr ein Tennisverein mit knapp 200 Mitgliedern, die Anlage ist nicht annähernd ausgelastet, stattdessen gab es zur Finanzierung der Anlage Vertragsverstöße (gewerbliche Nutzung) durch das Präsidium des BSchC. Seinerzeit war schon die Sanierung der Eisfläche durch die Passivität des BSchC-Vorstands gescheitert.

Sportanlagen sind knappe Güter; eine bessere Auslastung und eine zukunftsträchtige Lösung war für die Anlage zu erreichen. Nach ersten Gesprächen mit den Wasserfreunden Spandau 04 signalisierte die Senatssportverwaltung, ein entsprechendes Projekt nicht finanziell zu fördern, da eventuelle Mittel eher zur Sanierung des Olympiabads verwendet werden sollen. Der Pro Sport Berlin 24 e. V. hatte in mehreren Bezirken ein entsprechendes Interesse bekannt gegeben, so dass vertrauliche Gespräche aufgenommen wurden, die nunmehr zu Konkretisierungen gelangt sind. Der PSB 24 ist breit aufgestellt und hat eine professionelle Geschäftsführung. Für die Sportler des BSchC soll ein Überleitungsprozess zu einer zukünftigen Weiternutzung "ihrer" Anlage führen. Ein Bericht über die Fortschritte war für einen Zeitpunkt nach den Sommerferien angedacht, wenn die Öffentlichkeit informiert werden sollte. Aufregung in dieser Sache ist nur dem Wahlkampf zuzuschreiben und liegt nicht im Interesse aller Beteiligten, auch wenn im BSchC nicht alle mit der Lösung einverstanden sind.

Zum 30.06.2011 war die sportfachliche Entscheidung zu treffen, ob eine Verlängerung um ein Jahr eintreten sollte oder nicht. Alle Beteiligten waren sich einig, auch der 1. Vorsitzende des BSchC, Herr Neumann, hat nicht widersprochen. Wundersponsoren sind nicht wahrscheinlich; durch die Angebotssituation an die Mitglieder des BSchC wird kein "Rausschmiss" praktiziert, sondern die Mitglieder des BSchC können in der Mitgliedschaft des PSB 24 auf der Anlage verbleiben. Ein Angebot soll bis zum 30.11.2011 vorliegen. Der neue Partner PSB 24 bringt auch wieder neue Sportler und somit eine verbesserte Auslastung auf die Anlage.

 

Das Konzept des PSB 24 sieht Tennis und Gesundheitssport auf der Anlage vor. Die gewerblich genutzten Bereiche sollen vollständig in eine förderungswürdige Nutzung zurückgeführt werden, das unwirtschaftliche Schwimmbad wird nicht saniert, sondern zu Gunsten des Gesundheitssports zurückgebaut. Auch energetisch ist eine entsprechende Veränderung notwendig.

 

Die als "Widerspruch" formulierte Unmutsäußerung des zweiten Vorsitzenden und der Kassenwartin des BSchC in Bezug auf die vertraglich vorgesehene Kündigung wurde zur Kenntnis genommen und zeitnah beantwortet. Auch ein weiteres Interessenbekundungsverfahren hätte hier keine Vorteile für den Bezirk gebracht.

 

Der Bezirk hat kein Bestimmungs- und Gestaltungsrecht für das Verhältnis zwischen den Vereinen. Aus sportpolitischer und -fachlicher Sicht ist eine schlechte Ausnutzung knapper Sportflächen über einen längeren Zeitraum nicht hinnehmbar. Deswegen wird auch demnächst der Große Schlüsselvertrag mit Hellas Nordwest für den Sportplatz Heckerdamm zu prüfen sein, da nur noch eine Herrenmannschaft gemeldet wurde. Der BSchC sei kein Einzelfall.

 

Zur Beantwortung der berechtigten Fragen nach der konzeptionellen Ausrichtung des seriösen Partners PSB 24 schlägt Herr Naumann vor, diesen in einen der nächsten Ausschüsse einzuladen.

 

Herr Fenske wirft ein, der PSB 24 solle die seit Abschluss des Insolvenzverfahrens angehäuften 100T? Schulden des BSchC übernehmen. Sportvereine bildeten eine Solidargemeinschaft, seinerzeit hätten die Vereine für das ISTAF auch geradegestanden, der BSC hätte 200T? übernommen. Ein Verein dürfe schließlich gar nicht wirtschaftlich arbeiten.


 

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
BVV Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker/in Auszug Realisierung
   Anwesenheit Schriftliche Anfragen