Auszug - Kitaplätze im Bezirk  

 
 
85. Öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 7
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen (Beratungsfolge beendet)
Datum: Do, 31.03.2011 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:05 Anlass: ordentliche Sitzung
 
Wortprotokoll
Beschluss

Herr Naumann äußert sich kritisch zur aktuellen Debatte über tatsächlich oder vermeintlich fehlende Kitaplätze in Berlin

Herr Naumann äußert sich kritisch zur aktuellen Debatte über tatsächlich oder vermeintlich fehlende Kitaplätze in Berlin. Auf der einen Seite werde von 15 Tsd. fehlenden Plätzen gesprochen und der Kita-Notstand ausgerufen, auf der anderen Seite auf 20 Tsd. genehmigte, aber nicht belegte Plätze verwiesen. Diese unklare Differenz von 35 Tsd. Plätzen sei der Öffentlichkeit nicht zu vermitteln. Aus Gesprächen mit dem Eigenbetrieb wisse er, dass viele der dort vermeintlich nichtbelegten Plätze in Wirklichkeit aus unterschiedlichen Gründen gar nicht belegbar seien. Deutlich werde auch, dass es den Kita-Trägern zunehmend schwer falle, das notwendige Personal und geeignete Immobilien zu finden.

 

Herr Wolfframm verweist auf die hohen Kita-Besuchsquoten in Charlottenburg-Wilmersdorf. Dies belege eine Ausstattung, von der die meisten Kommunen nur träumen können. Während die Bundesregierung einen Ausbau der Angebote für 33 % der unter Dreijährigen bis zum Jahr 2013 vorsehe, befinden sich in Charlottenburg-Wilmersdorf schon jetzt 42 % dieser Altersgruppe in Tagesbetreuung. Trotzdem steige die Nachfrage wie in den vergangenen Jahren auch in diesem Jahr aller Voraussicht nach weiter.

Grundlage der Kita-Planung in Charlottenburg-Wilmersdorf ist ein PC-gestütztes Monitoring, mit dem alle Daten auf unterschiedlichen regionalen Ebenen erfasst werden (Bezirk, Regionen, Teilregionen, Planungsräume). Beobachtet werden die Entwicklung der Kinderzahlen (der unter Dreijährigen und der 3 bis 6 Jährigen), Entwicklungen bei den genehmigten und belegten Plätzen einschließlich der Tagespflege, Inanspruchnahmequoten sowie die "Wanderungen" bei der Platzsuche innerhalb des Bezirks und über die Bezirksgrenzen. Die laufende Analyse dieser Daten bildet die Grundlage für die Beratung der Träger bei Neugründungen und Platzerweiterungen hinsichtlich des geeigneten Standortes. Dadurch konnte in den vergangenen Jahren nicht nur der gestiegene Bedarf aufgefangen werden, sondern zugleich durch eine günstigere Verteilung die Ausstattungssituation in manchen Wohnquartieren verbessert werden. Auch im bevorstehenden Kitajahr rechnet das Jugendamt mit einer steigenden Nachfrage, vor allem im Bereich der unter Dreijährigen. Deshalb wird es in den nächsten Monaten einzelne Neugründungen und Platzerweiterungen geben, so dass zum jetzigen Zeitpunkt davon auszugehen ist, dass auch im nächsten Kitajahr ein weitgehend bedarfsgerechtes Angebot im Bezirk verfügbar sein wird. Risiken werden vor allem beim zunehmend knapper werdenden Fachpersonal gesehen sowie bei den steigenden Miet- und Immobilienpreisen im Bezirk.

 

Herr Naumann teilt mit, dass diese Situation vom Bezirksamt bei anstehenden Entscheidungen über Immobilien berücksichtigt werde. Dies gelte z.B. für das ehemalige Hortgebäude in der Kastanienallee, welches man möglicherweise wieder für Kitazwecke nutzen könnte, sowie für die Räume der Annie-Heuser-Schule in der Westfälischen Straße, in der ein deutsch-polnisches Kitaangebot geplant sei.

 

Frau Gerhold teilt mit, dass das Pestalozzi-Fröbel-Haus eine Erweiterung der Kita in der Olbersstraße auf ca. 100 Plätze plant, um der hohen Nachfrage nach Plätzen für Kinder ab 1 Jahr gerecht zu werden.

 

Frau Zeugner bestätigt die Problematik des fehlenden Fachpersonals. In ihrer Einrichtung sind zur Zeit 4 Stellen nicht besetzt.

 

Frau Gerhold berichtet, dass Viele, die ihre Ausbildung zur Erzieherin / zum Erzieher beim PFH abgeschlossen haben, nicht in den Einrichtungen ankommen.

 

Herr Taschenberger verweist dazu auf die schlechte Bezahlung für Erzieher/innen, von der man kaum leben könne. Er sieht die Gefahr, dass man aufgrund der entstehenden Personallücke auf Hilfskräfte zurückgreifen könnte.

 

 


 

 
 

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