Auszug - Projekt "Notinsel" für Kinder im Bezirk einführen  

 
 
67. Öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 4
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: mit Änderungen im Ausschuss beschlossen
Datum: Di, 26.01.2010 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:10 Anlass: ordentliche Sitzung
1334/3 Projekt "Notinsel" für Kinder im Bezirk einführen
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:CDU-Fraktion 
Verfasser:Schmitt/Schöne 
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Herr Pfalzgraf, Berliner Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft, stellt das Projekt vor (Anlage 1)

Herr Pfalzgraf, Berliner Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft, stellt das Projekt vor (Anlage 1).

 

Frau Kittler fragt, ob es bereits Erfahrungen mit der Nutzung dieses Angebots gibt.

 

Herr Pfalzgraf weist darauf hin, dass die Geschäfte dieses Engagement ehrenamtlich leisten und der Polizeigewerkschaft als koordinierender Stelle in Berlin nur die eher krassen Fälle gemeldet werden. Danach hat es bisher in 74 Fällen Hilfestellungen für Kinder gegeben.

 

Herr Taschenberger fragt nach den Kriterien für die Auswahl der Geschäfte.

 

Herr Pfalzgraf berichtet, dass als Partner vor allem Ladengeschäfte in Frage kommen, die von der Strasse direkt zugänglich sind, verlässlich geöffnet haben und durchgehend Personal vor Ort haben.

 

Herr Schöne möchte wissen, ob es bereits Beschwerden über das Angebot der Notinsel gegeben hat. Herr Pfalzgraf verneint dies.

 

Herr Naumann teilt mit, dass es im Bezirksamtkollegium und im Jugendamt eine gewisse Skepsis gegenüber dem Projekt gebe. Es sei unklar, an welche Kinder in welchen konkreten Situationen gedacht werde, was danach passieren soll und ob die Erwartungen tatsächlich eingelöst werden können.

 

Herr Pesch – Regionalleiter für Wilmersdorf-City –, der sich bereits mit dem Projekt „Notinsel“ befasst hat, äußert Skepsis hinsichtlich des Bedarfs für dieses Angebot. Er bedauert, dass es noch keine Auswertung der bisher gemachten Erfahrungen gibt. Abschließend weist er auf mögliche Risiken hin, da eine tatsächliche Kontrolle der teilnehmenden Geschäfte und der dort Tätigen unrealistisch sei.

 

Frau Köthe sieht auch positive Aspekte: Sie könne sich eine verstärkte Sensibilisierung für Gefahren vorstellen, die Kindern im Alltag drohen. Zudem eröffne sich die Möglichkeit, mit Menschen in der Lebenswelt der Kinder über inhaltliche Aspekte des Angebots ins Gespräch zu kommen. Sie fragt, ob es einen Bezirk gibt, der das Projekt abgelehnt hat. Herr Pfalzgraf verneint dies.

 

Herr Taschenberger hat die Sorge, dass die Kinder auch in Fällen häuslicher Gewalt Hilfe suchen könnten, und die Geschäftsinhaber damit möglicherweise überfordert wären.

 

Herr Pfalzgraf berichtet dazu, dass ein solcher Fall bisher noch nie vorgekommen sei.

 

Frau von Pirani fragt, warum für die ja jeweils bezirklich agierenden Projekte nicht die Telefonnummer des Jugendamtes in den Handreichungen für die Geschäfte aufgeführt sei. Zudem befürchtet sie, dass durch immer neue Hilfeangebote die Inanspruchnahme von Hilfe sowohl für die Betroffenen wie auch für die Kooperationspartner immer unübersichtlicher wird.

 

Herr Pfalzgraf teilt mit, dass man bisher mit einer einheitlichen Handreichung für ganz Berlin, die deshalb auch nur landesweite Telefonnummern enthält, gute Erfahrungen gemacht habe. Es sei aber kein Problem, für Charlottenburg-Wilmersdorf auch die Telefonnummer des Jugendamtes einzufügen.

 

Frau Klose sieht im Projekt „Notinsel“ keine Konkurrenz zu den Angeboten des Jugendamtes. Es handele sich lediglich um ein niedrigschwelliges zusätzliches Hilfeangebot im unmittelbaren Lebensumfeld der Kinder.

 

Herr Prof. Dr. Dittberner äußert sich verwundert über die Bedenken von Seiten des Bezirksamtes. Er hält demgegenüber sowohl eine zusätzliche Hilfe in Alltagssituationen wie auch das hier gezeigte bürgerschaftliche Engagement für begrüßenswert.

 

Herr Göpel unterstützt ebenfalls die dargestellten Zielsetzungen. Eine niedrigschwellige Ersthilfe sei durchaus das richtige Projekt zur richtigen Zeit.

 

Herr Naumann weist darauf hin, dass das Projekt keine Genehmigung des Bezirksamts benötige. Es gehe lediglich um die Frage einer politischen Unterstützung.

 

Herr Wuttig bittet, die Unterlagen zum Projekt dem Protokoll beizufügen (Anlage 1).

 

Der Antrag wird nun in folgender Form abgestimmt:

 

Die BVV möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird aufgefordert zu prüfen, wie es das Projekt „Notinsel“ der Karlsruher Stiftung „Hänsel+Gretel“ in Partnerschaft mit dem Landesverband der Deutschen Polizeigewerkschaft im DBB zur Etablierung auch in Charlottenburg-Wilmersdorf unterstützen kann. Die Durchführung erfolgt mit zu gewinnenden regionalen Partnern.

 

Ziel ist die Weckung von Bewusstsein und bürgerschaftlichem Engagement für den Kinderschutz und besonders die Bereitschaft von Geschäften und Einrichtungen sowie die für Kinder in Problemlagen sichtbare Kenntlichmachung und leichte Erreichbarkeit von Zufluchtsorten.

 

Der BVV ist bis zum 31.03.2010 zu berichten.

 

In dieser Form beschlossen (14/-/-)

 

 

Die BVV möge beschließen:

 

Der Jugendhilfeausschuss

empfiehlt der BVV,

die BVV möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird aufgefordert zu prüfen, wie es das Projekt "Notinsel" der Karlsruher Stiftung "Hänsel+Gretel" in Partnerschaft mit dem Landesverband der Deutschen Polizeigewerkschaft im DBB zur Etablierung auch in Charlottenburg-Wilmersdorf unterstützen kann. Die Durchführung erfolgt mit zu gewinnenden regionalen Partnern.

 

Ziel ist Weckung von Bewusstsein und bürgerschaftlichem Engagement für den Kinderschutz und besonders die Bereitschaft von Geschäften und Einrichtungen sowie die für Kinder in Problemlagen sichtbare Kenntlichmachung und leichte Erreichbarkeit von Zufluchtsorten.

 

Der BVV ist bis zum 31.03.2010 zu berichten.

 

Ursprungstext:

Das Bezirksamt wird aufgefordert zu prüfen, wie es das Projekt "Notinsel" der Karlsruher Stiftung "Hänsel+Gretel" in Partnerschaft mit dem Landesverband der Deutschen Polizeigewerkschaft im DBB zur Etablierung auch in Charlottenburg-Wilmersdorf als Träger unterstützen kann. Die Durchführung erfolgt mit zu gewinnenden regionalen Partnern.

 

Ziel ist Weckung von Bewusstsein und bürgerschaftlichem Engagement für den Kinderschutz und besonders die Bereitschaft von Geschäften und Einrichtungen sowie die für Kinder in Problemlagen sichtbare Kenntlichmachung und leichte Erreichbarkeit von Zufluchtsorten.

 

Der BVV ist bis zum 31.07.2009 zu berichten.

 

Abstimmungsergebnis:

Abstimmungsergebnis:

 

dafür:   einstimmig      dagegen:                     Enthaltung:     

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
BVV Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker/in Auszug Realisierung
   Anwesenheit Schriftliche Anfragen