Auszug - Beratung zur Großen Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen betr. Gewalt an Schulen des Bezirks
Herr Wagner dankt für die inzwischen
nachgereichten Präzisierungen zur Beantwortung der Großen Anfrage. Ihn
interessiert, ob die Auffälligkeit der Ernst-Adolf-Eschke-Schule etwas mit der
Behinderung der dortigen Schüler/innen zu tun hat. Herr Gutheil verneint dies. Herr Förschler berichtet, nach seiner Kenntnis
habe es sich um einen Einzelfall gehandelt, der aber in mehrere Kategorien der
Gewaltmeldung fiel. Hierdurch entstehe nun ein falscher Eindruck. Herr Naumann verweist auf die offenkundige
Diskrepanz zwischen den Berichten von Schüler/innen über Gewalterfahrungen und
der offiziellen Statistik. Er fragt, welche “Qualität” ein Vorfall
haben muss, um in der Gewaltstatistik zu erscheinen. Herr Gutheil erläutert, dass sich bei den
Übergriffen, die keine Körperverletzung o.ä. darstellen, deutliche
Abgrenzungsprobleme gezeigt hätten. Herr Neuhoff vertritt mit Hinweis auf die
Fernsehreihe über die Pommern-Oberschule die Auffassung, dass in Fällen von
Mobbing nicht – wie dort dargestellt – das Opfer, sondern die Täter
die Schule wechseln müssen. Herr Gutheil stellt klar, dass die Darstellung
im Fernsehen unzutreffend war. Herr Wagner fragt, wie viele der gezählten
Körperverletzungen sich gegen Lehrer/innen und wie viele gegen Schüler/innen
gerichtet haben. Herr Gutheil teilt dazu mit, dass dies in den
Meldungen nicht differenziert wurde. Herr Naumann verweist auf die erfolgreiche
Arbeit von Konfliktlots/innen in vielen Schulen. Dieser Ansatz sollte weiter
ausgebaut werden. Herr Hambura bezweifelt, dass die gezählten
Vorfälle – nur je 1 Fall von Beleidigung und Mobbing – wirklich die
Realität abbilden. Herr Gutheil teilt diese Einschätzung. Der
Bericht erfasse nur die gemeldeten Vorfälle. Herr Riedel erklärt, dass man sich über die
begrenzte Aussagekraft solcher Zahlen im Klaren sein müsse. Sie beruhten
zunächst auf einer je individuellen Bewertung des jeweiligen Vorfalls, zudem
müsse man die grundsätzliche Unschärfe des Gewaltbegriffs berücksichtigen. Frau Guse-Martin fordert, die Schulaufsicht müsse
korrekte Zahlen zu den Gewaltvorfällen einfordern, sonst sei die ganze
Statistik wertlos. Frau Wasmann-Dabel befürchtet, dass die ganze Debatte
ohne Konsequenzen bleibt, wenn nicht zugleich konkrete Handlungsschritte
geplant und Eltern und Kinder einbezogen werden. Frau Gerhold zieht das Fazit, dass die
vorliegende Statistik nicht als repräsentativ zu betrachten ist. Sie regt an,
sich im Rahmen eines Modellprojekts mit einer Schule intensiver mit diesen
Fragen zu befassen. Herr Gutheil bietet hierzu seine Beratung an. |
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