Auszug - Vorstellung und Begehung des Verwaltungsinformationszentrums (VIZ)
Hr. Wagner (Bündnis 90/Die Grünen) übergibt das Wort an Frau Luebke, Leiterin des VIZ (Verwaltungsinformationszentrum). Vorab berichtet Hr. BzStr Krüger, dass
das VIZ in der nächsten Zeit umgestaltet werden soll, es sind u.a.
Renovierungsarbeiten aufgrund von Wasserschäden notwendig. Ebenso solle das VIZ
zukünftig für eine begrenzte Besucherzahl als Vortragsstätte genutzt werden. Fr. Luebke berichtet einleitend, dass
das VIZ zu 99% von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bezirksamtes
genutzt werde. Es stehe aber auch der interessierten Öffentlichkeit zur
Verfügung, hauptsächlich seien es da die Historiker, die die Altbestände der
Bibliothek nutzen oder Bürgerinnen und Bürgern, die nach Rechtsgrundlagen des
Verwaltungshandeln suchen würden. Das VIZ verwaltet und verteilt hauptsächlich
Loseblatt-Sammlungen, welche im Moment 340 umfassen würden und im Jahr ca.
50.000 Euro kosten. Zudem gebe es zusätzlich 290 regelmäßig bezogene
Printmedien und 40 elektronische Zeitschriften, die momentan ca. 16.000 Euro an
Kosten ausmachen würden. Bücher im eigentlichen Sinn würden pro Jahr für ca.
15.000 Euro angeschafft werden. Dabei könne ein Bibliotheksrabatt von 5% in
Anspruch genommen werden. Die Bestände des VIZ unterteilen sich
in drei Bibliotheken. Die historischen Bestände setzen sich zusammen aus der
königlichen Magistratsbibliothek zu Charlottenburg und der Magistratsbücherei
Wilmersdorf. Dann gebe es noch den aktuellen Bestand, der laufend erneuert
werde. Ebenso gebe es eine Sondersammlung über den Bezirk
Charlottenburg-Wilmersdorf (städtebauliche Werke etc.), wobei die
Zusammenstellung sehr mühsam sei. Insgesamt würden die drei Bibliotheken über
30.000 Bände verfügen. 13.000 Bände seien aus der königlichen
Magistratsbibliothek zu Charlottenburg und 4.500 aus der Magistratsbücherei
Wilmersdorf. Der Wilmersdorfer Teil sowie der aktuelle Bestand sei auch im
Internet abrufbar. Für die elektronische Erfassung des Charlottenburger
Bestandes bemühe man sich gerade um Lotto-Mittel. Im Inhouse-Netz sei auch
immer der aktuelle “Aufenthaltsort” eines Buches abrufbar. Ansonsten sei das VIZ so organisiert,
dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich selbst bedienen können, wenn sie
wissen, wo ihr gesuchter Band zu finden sei.
Ansonsten sei man den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei der Suche
behilflich. Ebenso gebe es auf der Homepage des
VIZ eine Sammlung von über 200 Links, z. B. Gerichtsurteile, die auf die
Anforderungen und Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
zugeschnitten seien. Hr. BzStr Krüger unterstreicht, dass
die abonnierten Zeitungen auch immer sofort in den Umlauf weitergeleitet werden
und man jederzeit über aktuelle Werke informiert wird, welche das VIZ
selbständig bestellt habe. Fr. Dittner (SPD-Fraktion) findet,
dass die Ausleihe sehr einfach gestaltet sei. Sie fragt nach, wie man dies
kontrolliere und wie hoch der Schwund sei. Fr. Luebke antwortet, dass die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich mit Namen und Telefonnummer sowie dem
ausgeliehenen Werk in eine Liste eintragen müssen und dass der Schwund gleich
null sei. Fr. Furler-Zantop (SPD-Fraktion)
möchte wissen, bis zu welchem Datum der Altbestand zurückreiche. Fr. Luebke antwortet, der Altbestand
bestehe ab dem Jahre 1622. Seit 1898 gebe es die Bibliothek, welche 1905 in die
Räume des Rathauses Charlottenburg eingezogen sei. Hr. Wagner (Bündnis 90/Die Grünen)
fragt nach, woher das VIZ wisse, welche aktuellen Werke für den Bestand der
Bibliothek wichtig seien. Er habe gehört, dass auch die Arbeit der BVV, also
Drucksachen, Vorlagen zur Kenntnisnahme, Schriftliche Anfragen etc., gebunden
werden. Fr. Luebke antwortet, dass bei
Gesprächen mit den Mitarbeitern und durch Verlagspublikationen ermittelt werden
könne, welche aktuellen Werke wichtig für den Bestand der Bibliothek seien.
Jede Abteilung habe dazu einen eigenen Etat für die Bestellung von Büchern und
Zeitungen. Sie führt weiter aus, dass die
Arbeitsmaterialien der BVV seit 1946 gebunden werden. Früher sei dies auf
Matrizen-Papier geschehen; heute nutze man säurefreies Papier. Die Unterlagen
seien jedoch fast nie vollständig zusammentragbar, wie z. B. momentan bei der
Bearbeitung der 1. Wahlperiode. Man habe deshalb ein Schreiben an die
BVV-Vorsteherin geschickt mit der Bitte um Hilfestellung. Zur
Wiederauffindbarkeit von bestimmten Werken fände Fr. Luebke eine
Verschlagwortung als sehr sinnvoll. Hr. Wendt (Bündnis 90/Die Grünen)
könne sich eine ALLRIS-Anbindung als sehr sinnvoll vorstellen. Er fragt nach,
wie bei der Literatur-Beschaffung jeweils zum Einem vom VIZ und zum anderen von
den Abteilungen eine Doppelanschaffung ausgeschlossen werden könne, und ob das
VIZ dann überhaupt einen Überblick über die gesamte Literatur des Bezirksamtes
habe. Fr. Luebke antwortet, dies könne sie
nur über die Titelauswertung erfahren, sämtliche Literatur werde in
Datenbanken erfasst. Hr. BzStr Krüger ergänzt, dass die
meisten Abteilungen Gesetzestexte benötigen würden, welche sie dann selber
bestellen würden. Eine Bestellung über das VIZ wäre aber ökonomischer wegen des
Bibliothekenrabattes von 5% und würde eine bessere Erfassung ermöglichen. Fr. Halten-Bartels (CDU) fragt nach,
wie lange man sich die Literatur ausleihen könne und regt an, für die
Zusammenstellung der BVV-Unterlagen einen ehemaligen Bezirksverordneten auf
ehrenamtlicher Basis damit zu betrauen. Fr. Luebke stellt fest, dass der
Zeitraum der Ausleihe nicht begrenzt sei, außer das ausgeliehene Werk werde
dringend von einer Mitarbeiterin bzw. von einem Mitarbeiter benötigt. Hr. Reimann (Seniorenvertretung) fragt
nach, da die aktuellen Bestände immer aktualisiert werden, ob es denn auch eine
Sammlung über den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf gebe. Fr. Luebke bejaht dieses und verweist
auf ihre vorherigern Ausführungen dazu. Fr. Dittner (SPD-Fraktion) ist auch
der Meinung, dass sich ein ehemaliger Bezirksverordneter ehrenamtlich für die
Bindung der “BVV-Unterlagen” finden würde. Sie fragt ebenso nach,
ob Hochschulabsolventen für die elektronische Erfassung des Charlottenburger
Bestandes hinzu gezogen werden könnten. Fr. Luebke führt aus, dass zum Bsp.
bei der elektronischen Erfassung des Bestandes der Wilmersdorfer Magistratsbibliothek
sechs Hochschulabsolventen und zwei Bibliothekare abgestellt worden seien.
Diese wurden innerhalb von drei bis sechs Monaten von ihr geschult. Im
Nachhinein hätten sich jedoch sehr viele Fehler aufgetan, so dass sie bei der
nächsten Erfassung lieber ausschließlich auf ausgebildete Bibliothekare
zurückgreifen würde. Ebenso fragt Fr. Dittner
(SPD-Fraktion) nach, da die beiden Stellen im VIZ nur zu 85% bzw. 50% besetzt
sind, ob für die freien Stellenanteile noch eine Kraft eingesetzt werden könne. Hr. BzStr Krüger antwortet, dass dies
nicht gehe, da für die Arbeit der Bibliothek nur zwei Stellen (100%) vorgesehen
seien, welche jedoch nicht voll genutzt würden. Die freien Stellenanteile
fielen unter die Einsparungen. Fr. Dr. Timper (SPD-Fraktion) fragt
nach, was mit dem Geld passiere, wenn die Stellenauslastung nicht 100% betrage.
Hr. BzStr Krüger antwortet, dass damit
Defizite ausgeglichen und das Geld zur Verstärkung anderer Titel herangezogen
werden könne. Hr. Wagner (Bündnis 90/Die Grünen)
bedankt sich bei Fr. Luebke für den ausführlichen Bericht über das VIZ und
schließt damit den TOP. |
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