5. Mai - Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung

Ein Hindernis für Sehbehinderte: Ordnungswidrig abgestellte E-Roller.

Ein Hindernis für Sehbehinderte: Ordnungswidrig abgestellte E-Roller.

Pressemitteilung vom 04.05.2022

Am Donnerstag, 5. Mai, findet der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung statt. Dieser wird seit 1992 begangen und feiert somit 2022 sein 30-jähriges Jubiläum. An diesem Tag soll Bewusstsein für die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen geschaffen und auf die weiterhin zahlreich vorhandenen Barrieren aufmerksam gemacht werden.

Unter dem Motto „Tempo machen für Inklusion – barrierefrei zum Ziel“ organisiert ein Bündnis aus Organisationen der Behindertenselbsthilfe und Sozialverbänden eine Demonstrationsveranstaltung in Berlin. Die Demo beginnt um 14 Uhr am Brandenburger Tor und zieht in Richtung „Unter den Linden“ bis zum Roten Rathaus. Dort startet gegen 15:30 Uhr die Abschlusskundgebung. Nähere Informationen zur Veranstaltung sind zu finden unter www.protesttag-behinderte.de.

In Hinblick auf die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung, auch als Inklusion bezeichnet, hat Charlottenburg-Wilmersdorf bereits im Jahr 2014 einen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention beschlossen. Auf dessen Basis sind z.B. die Broschüre „Der Bezirk in Leichter Sprache“ und die Checkliste Disability Mainstreaming entstanden. Unter Einbeziehung aller Abteilungen des Bezirksamts und des Behindertenbeirats wurde der Aktionsplan in den Jahren 2019/2020 thematisch erweitert und fortgeschrieben. Der aus diesem partizipativen Prozess hervorgegangene Aktionsplan Inklusion ist zu finden auf der Internetseite des Bezirksbehindertenbeauftragten in der Rubrik „Veröffentlichungen“.

Jürgen Friedrich, Bezirksbeauftragter für Menschen mit Behinderung:

bq. Das Motto des diesjährigen Protesttages mit dem Ziel der Beseitigung von Barrieren ist so aktuell wie eh und je. Zwar wurden in den letzten Jahren und Jahrzehnten viele bauliche, kommunikations- und dienstleistungsbezogene Barrieren behoben oder zumindest abgesenkt, doch ist es bis zu einer gleichberechtigten Teilhabe in Bereichen wie Schule, Arbeitsleben, Wohnen, Verkehr, Gesundheitswesen und Arbeitsleben noch ein sehr weiter Weg. Leider sind für Menschen mit Behinderung auch neu entstandene Barrieren zu beobachten, was – um nur ein Beispiel zu nennen – die vielen ordnungswidrig auf Gehwegen abgestellten Elektro-Kleinfahrzeuge belegen. Nach den letzten Berlinwahlen hat sich vor kurzem unter dem Vorsitz von Bezirksbürgermeisterin Kirstin Bauch der bezirkliche Behindertenbeirat für die aktuelle Wahlperiode neu konstituiert. Ich bin zuversichtlich, dass auch das neue Bezirksamt dem Thema Inklusion die erforderliche Aufmerksamkeit beimisst. Bei der Priorisierung von Zielen und Maßnahmen sollte der von Bezirksamt im Dezember 2020 beschlossene, nach Ämtern bzw. Fachbereichen gegliederte Aktionsplan Inklusion herangezogen werden. Bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen und Projekten kann wiederum die Checkliste Disability Mainstreaming dem Bezirksamt als Orientierungsrahmen gute Dienste leisten.

Im Auftrag
Brühl