Drucksache - 0148/XX  

 
 
Betreff: Perspektiven der Stadtteilbibliothek Lichtenrade aufzeigen
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Die Fraktion GRÜNEBezirksamt
Verfasser:Frau Kaddatz, JuttaSchöttler, Angelika
Drucksache-Art:AntragMitteilung zur Kenntnisnahme - Zwischenbericht -
Beratungsfolge:
Hauptausschuss Beratung
31.01.2018 
15. öffentliche Sitzung des Hauptausschusses vertagt   
07.03.2018 
16. öffentliche Sitzung des Hauptausschusses zur Kenntnis genommen (Beratungsfolge beendet)   
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
15.03.2017 
6. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin überwiesen   
Ausschuss für Bibliotheken, Bildung und Kultur Entscheidung
04.05.2017 
5. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bibliotheken, Bildung und Kultur vertagt   
01.06.2017 
6. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bibliotheken, Bildung und Kultur vertagt   
06.09.2017 
7. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bibliotheken, Bildung und Kultur mit Änderungen im Ausschuss beschlossen (Beratungsfolge beendet)   
Ausschuss für Bibliotheken, Bildung und Kultur Beratung
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
20.09.2017 
11. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen (Beratungsfolge beendet)   
Bezirksamt Erledigung
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Kenntnisnahme
13.12.2017 
15. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin überwiesen   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag
Beschlussempfehlung
Mitteilung zur Kenntnisnahme Zwischenbericht
0148_XX Perspektiven der Stadtteilbibliothek Lichtenrade

Beschlusstext:

 

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Die Bezirksverordnetenversammlung ersucht das Bezirksamt, die Perspektiven der Stadtteilbibliothek Lichtenrade aufzuzeigen. Als Datengrundlage sollen für 2016 die Besucherzahlen, die Entleihungen und die erfolgte Gruppenarbeit und Gruppenangebote aufgeführt werden.

Bei der Entwicklung eines Konzeptes für die Stadtteilbibliothek Lichtenrade sollen folgende  Punkte geprüft und deren Vor- bzw. Nachteile aufgezeigt werden:

 

  • Kooperationsmöglichkeiten  mit ansässigen Initiativen, Einbindung von Ehrenamtlichen
  • Sanierungsbedarf für den vorhandenen Standort
  • Prüfung einer Verlagerung in die Alte Mälzerei Lichtenrade
  • Ermittlung eines Raumbedarfes für eine zeitgerechte Stadtteilbibliothek in Lichtenrade unter der Berücksichtigung der gesteigerten Ansprüche an eine Bibliothek
  • Entwicklung eines Raumplanes für die eventuelle Unterbringung in der Alten Mälzerei, wobei auch eine gemeinsame Verlagerung mit dem Bürgerbüro geprüft werden soll
  • zur Verfügung stehende Fördermaßnahmen und Fördergelder

 

Dem zuständigen Ausschuss ist regelmäßig über den Fortgang zu berichten.

 

 

Das Bezirksamt teilt zu der o.g. Drucksache folgenden Zwischenstand mit:

 

Das Amt für Weiterbildung und Kultur prüft derzeit intensiv die Möglichkeiten für dessen Fachbereiche, die alte Mälzerei als (Kultur-)Standort gemeinsam zu nutzen, inklusive der Idee einer Standortverlagerung der Bibliothek. Alleine für die Bibliothek an diesem Standort existieren bereits eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung, sowie ein Raumbedarfsplan und erste Skizzen seitens der Planer.

 

Angesichts des strategischen Ziels der Standortverlagerung in die alte Mälzerei wurde bisher davon abgesehen, notwendige Baumaßnahmen am jetzigen Standort zu betrachten, zumal dies grundsätzlich Sache des Vermieters ist. Ebenso wenig wurden andere Alternativen zum jetzigen Standort geprüft. Mit diesem Vorhaben folgt der Fachbereich der kombinierten Strategie der nachhaltigen Kostenreduktion bei gleichzeitiger Investition (insbesondere in die Standorte), um eine entsprechende Wirtschaftlichkeit der gesamten Stadtbibliothek zu erlangen. Darüber berichtete das Amt für Weiterbildung und Kultur bereits im Hauptausschuss zur zweiten Lesung des Haushaltes 18/19.

 

Die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung für die Mälzerei als neuer Standort zeigt, dass die prognostizierten Nutzungs- und Angebotserweiterungen (26% Besuche, +24% Entleihungen, +14% Teilnehmende) zu 103% zur Refinanzierung der rund 779 T€ geplanten jährlichen Kosten ausreichen. Zur vollständigen Kostendeckung einschließlich der Normierungsverluste sind mindestens knapp 20%ige Zuwächse nötig. Vor dem Hintergrund der größeren und besser nutzbareren Fläche sowie einer benötigten Konstanz bei dem Personal vor Ort ist dieser notwendige Zuwachs realistisch.

Dennoch bleibt es notwendig, die Frage der Wirtschaftlichkeit in einen Kontext mit den übrigen Fachbereichen des Amtes für Weiterbildung und Kultur zu stellen, die ebenfalls eine Nutzung der Mälzerei planen und beabsichtigen.

 

Eine erste Raumbedarfsplanung für die Nutzung des Erd- und ersten Obergeschoßes der Mälzerei als Bibliothek wurde bereits angefertigt und mit den Planern des Besitzers besprochen. Der Bibliothek stehen dort insgesamt etwa 1300 qm zur Verfügung, womit der neue Standort etwa doppelt so groß wäre, wie bisher. Als Ergebnis der ersten Absprachen lieferten die Planer bereits eine erste Skizze zu den Bibliotheksgrundrissen. Aus fachlicher Sicht lässt sich dort eine moderne Bibliothek sehr gut umsetzen. Mit dem Besitzer sind noch Details zu klären und zu prüfen, unter anderem die Frage, an welchem Punkt und in welchem Bauzustand die Bibliothek dem Amt übergeben wird bzw. das Amt für die übrigen Maßnahmen selbst zuständig sein wird. Für die konkrete fachlich gerechte Einrichtung und Ausstattung der Bibliothek muss zudem seitens des Fachbereiches noch ein spezieller Planer beauftragt werden.

 

Die Verlagerung des Standortes wird sich auch auf die Vernetzung der Bibliothek auswirken. Die größere Bibliothek erlaubt es, die bereits vorhandenen Kooperationsvereinbarungen mit Kitas und Schulen auszubauen, die Zusammenarbeit in/mit Netzwerken, insbesondere mit dem Bildungsverbund Nahariya-Kiez und Trevivo zu intensivieren und grundsätzlich nach weiteren möglichen Kooperationspartnern im Bereich Senioren, Geflüchteten, Kinder- und Jugendliche mit dem Ziel zu suchen, dass diese Partner Dienste in den Räumen für Bibliotheksbesucherinnen und Besucher anbieten. Dies entspricht einem modernen Verständnis von Bibliotheksarbeit.

Das Gelingen dieser Standortverlagerung hängt entscheidend von der Finanzierungsmöglichkeit der notwendigen Einmalkosten zur Einrichtung und Ausstattung ab. Ersten Schätzungen nach bewegen sich die Einmalkosten in einem 6-stelligen Bereich. Genauere Aussagen können noch nicht getroffen werden, da noch weitere Gespräche, z. B. mit dem Vermieter, geführt werden müssen. Es ist noch nicht geklärt, welche Arbeiten, Um- und Einbauten der Eigentümer übernimmt, so zum Beispiel die Verkabelung in house, Netzwerkanbindung MAN-Landesnetz, Internet-Anbindung mit LWL-Technik, Verdunkelung/Sonnenschutz, Einrichtung des Cafés.

 

Offen ist zurzeit auch, ob der Einbau eines Fahrstuhls, wegen der Beschaffenheit des Fundaments und der notwendigen Unterfahrt, möglich ist.

Es wird geprüft, inwieweit die alten Regale der Bezirkszentralbibliothek noch nutzbar sind.

Für die Volkshochschule und die Musikschule muss noch einmal grundlegend geplant werden, welche Etage oder welche Etagen den Platzbedarf decken würden.

 

Das 5. OG und das Dachgeschoss weisen noch eine Besonderheit auf, die eine Vermietung an eine Organisation wünschenswert machen: die beiden Etagen sind baulich nicht voneinander zu trennen. Im Dachgeschoss wird es keinen Sanitärbereich geben – der befindet sich für beide Etagen im 5. OG.

 

Da das vorhandene, noch neue Schieferdach bleiben soll, wird das Dach eine Innendämmung erhalten, was vermutlich die Dachstuhlkonstruktion dann verschließen wird.

 

Im Ergebnis gibt es somit noch viele offene Positionen, die in und zwischen den Fachbereichen und mit dem Eigentümer/Vermieter zu klären sind.

 

Die alte Mälzerei liegt in keinem dem Amt bekannten Fördergebiet, EFRE-Mittel etwa können hier nicht genutzt werden. Einzige derzeit bekannte Förderungsmöglichkeit, die es jetzt zu prüfen gilt, stellt das Gebietsfonds des Aktiven Zentrums Lichtenrade dar.

Auch hier erscheinen allerdings eine Gesamtbetrachtung und eine Synergieermittlung mit den anderen Fachbereichen notwendig.

 

Vordringlich bedarf dieses Vorhaben der politischen Unterstützung und Zustimmung durch die BVV und das Bezirksamt.

 

Über den Fortgang wird die BVV im Rahmen des Ausschusses für Bibliotheken, Bildung und Kultur unterrichtet werden.

 

 

Die Anlagen sind in der Anlagenverwaltung in Allris online eingestellt.

 
 

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