Drucksache - 1673/V  

 
 
Betreff: Platz vor dem Elefantentor nach Prof. Dr. Heinz-Georg Klös benennen
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion der CDUFraktion der CDU
Verfasser:Pieper, Fritz, Lemke und die anderen Mitglieder der Fraktion der CDU 
Drucksache-Art:AntragAntrag
Beratungsfolge:
BVV Mitte von Berlin Entscheidung
24.01.2019 
24. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin (mit LIVE-STREAM) überwiesen   
Bildung und Kultur
13.02.2019 
23. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur vertagt   
13.03.2019 
24. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur vertagt   
10.04.2019 
25. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur vertagt   
08.05.2019 
26.öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur vertagt   
12.06.2019 
27. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur zurückgezogen   

Sachverhalt
Anlagen:
1. Antrag CDU vom 15.01.2019

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird ersucht, den Platz vor dem Elefantentor des Zoologischen Gartens nach Prof. Dr.Dr. Heinz-Georg Klös zu bennennen.

 

 

Begründung:

Am 28. Juli 2014 verstarb der langjährige Direktor des Zoologischen Gartens Berlin Prof. Dr. Dr. Heinz-Georg Klös. Im Jahr 2019 jährt sich der Todestag zum fünften Mal. Im gleichen Jahr begeht der Zoologische Garten Berlin sein 175-jähriges Jubiläum. Dieses Jubiläum wäre geeignet, um das Wirken des langjährigen Direktors vom Zoo Berlin, Prof. Dr. Dr. Heinz-Georg Klös, mit der Benennung des Platzes am Elefantentor vom Zoo Berlin zu würdigen.

 

Geboren wurde Heinz-Georg Klös am 6. Januar 1926 in Wuppertal. Bereits als Schüler vor seiner Einberufung zum Wehrdienst 1943 half er im Zoologischen Garten Wuppertal bei der Tierpflege. Nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft begann er 1947 mit dem Studium der Veterinärmedizin und Zoologie an der Justus-Liebig-Universität in Gießen.

 

Ehe der Aufsichtsrat des Zoologischen Gartens Berlin in 1956 im Alter von gerade 30 Jahren als Direktor zum Nachfolger von Dr. Katharina Heinroth berief, leitete er fast drei Jahre den Zoo Osnabrück.

 

In die 35 Jahre seiner Amtszeit (27. Dezember 1956 bis 31. August 1991) fiel die Ära der schwierigen Nachkriegszeit, der Teilung der Stadt und dem glücklichen Fall der Mauer. Heinz-Georg Klös führte den nach dem Inferno des zweiten Weltkriegs noch stark beschädigten  Zoologischen Garten zu neuer Größe und Ansehen. Neben der Umsetzung moderner Tierhaltung pflegte er stets die Geschichte des ältesten Zoologischen Gartens Deutschlands. Nicht "Kahlschlagsanierung" war das Ziel von Heinz-Georg Klös; ihm ist es zu verdanken, dass die im Krieg zerstörten historischen Tierhäuser größtenteils wieder aufgebaut wurden.

 

In seiner Amtszeit llt auch der originalgetreue Wiederaufbau des Elefantentors von 1983 bis 1984, welches zu einem prägenden Wahrzeichen vom Zoo Berlin wieder geworden ist. Ihm folgte 1987 bis 1988 das Löwentor, welches ebenfalls nach alten Vorlagen wiederaufgebaut wurde.

 

Der erste große Neubau unter der Leitung von Heinz-Georg Klös war das 1965 eröffnete Affenhaus, welches heute noch für den Zoo prägend ist. Im folgten in den kommenden Jahren ein Vogelhaus, die Fasanerie, das Raubtierhaus u.v.m.

 

Zu den prägenden Errungenschaften in seiner Dienstzeit zählt auch die Gründung der Zooschule, die 1985 eröffnet wurde. Damit betonte der Zoologische Garten seinen Bildungsauftrag auch im Hinblick auf kommende Generationen.

 

Ihm ist es auch zu verdanken, dass anlässlich der 750-Jahr-Feier von Berlin dem Zoo das im alten Diplomatenviertel gelegene ca. 3,4 Hektar große Erweiterungsgelände übertragen wurde. Die Eröffnung fand im Mai 1987 statt. Auch hier betrat Prof. Dr. Klös durch die Gemeinschaftshaltung von verschiedenen Tierarten zoologischen Neuland.

 

Mit seinem Namen ist der tier- und artgerechte Ausbau des Zoologischen Gartens Berlin mit dem Zoo-Aquarium verbunden.

 

Seine guten Kontakte zu Politik und Wirtschaft schenkten dem Zoologischen Garten die für den Aufbau erforderliche Popularität und Aufmerksamkeit. Alle deutschen Bundeskanzler und Bundespräsidenten besuchten in der Amtszeit von Heinz-Georg Klös den Zoologischen Garten und  bescherten dem Zoo wertvolle (Staats)Geschenke. Das bekannteste unter ihnen erhielt der Zoo 1980. Der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt überreichte die Großen Pandabären Bao Bao und Tjen Tjen, ein Staatsgeschenk der chinesischen Regierung.

 

Auch sein Engagement innerhalt der internationalen und nationalen Zoowelt ist unvergessen. So war er u. a. Präsident vom „Verband Deutscher Zoodirektoren“ und richtete mehrfach internationale und nationale Fachtagungen aus. U.a. bereits 1958 die Tagung des „Deutschen Zoodirektorenfachverbands“ mit dem Tierpark Berlin.

 

Im August 1991 ging Prof. Dr. Dr. Heinz-Georg Klös in den Ruhestand und wurde Mitglied im Aufsichtsrat der Zoologischen Garten Berlin AG, dem er bis 2006 angehörte. Im Jahr 1991 wurde der Tierpark Berlin zur GmbH. In deren Aufsichtsrat wurde Prof. Klös berufen und gehörte ihm bis 2001 als Vorsitzender. Im Jahr 1993 kaufte der Zoo Berlin vom Land Berlin die GmbH-Anteile vom Tierpark Berlin. Seinem Wirken in beiden Aufsichtsgremien ist das Zusammenwachsen beider zoologischer Einrichtungen nach dem Fall der Mauer zu verdanken.

 

Bereits zu Lebzeiten wurden die großen Verdienste von Prof. Dr. Dr. Heinz-Georg Klös vielseitig geehrt. So erhielt er 1974 das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse und ihm wurde 2000 die Würde eines „Stadtältesten von Berlin“ verliehen. Er hatte mehrere Ehrenmitgliedschaften und erhielt zahlreiche Auszeichnungen.

 

Heinz -Georg Klös ist mit der 175-jährigen Geschichte des Zoologischen Gartens untrennbar verbunden. Er war ein Visionär, der dem Zoologischen Garten Berlins zu seinem heutigen Ruf als einen der schönsten Zoos Deutschlands verholfen hat.

 

 
 

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