Drucksache - 1453/III  

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht, sich bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung dafür einzusetzen, folgende Änderungen bzw. Ergänzungen an den Bebauungsplänen Molkenmarkt und Petriplatz vorzunehmen:

B-Plan 1-14 Molkenmarkt und Klosterviertel:

Reduzierung der 3 Fahrspuren in jede Richtung für den Straßenzug Mühlendamm, Spandauer Straße und Grunerstraße auf je 2 Richtungsfahrspuren.

Aufweitung des schmalen Durchbruchs Platz am Alten Stadthaus zu einer repräsentativen Sichtachse vom Stadthausturm zur Nikolaikirche.

B-Plan I-218 Petriplatz / Breite Straße:

Reduzierung der 3 Fahrspuren in jede Richtung für die Gertraudenstraße auf je 2 Richtungsfahrspuren.

Auflockerung der langen Baufluchten in der Breiten Straße und der Neumannsgasse durch Schaffung von kleinteiligeren Bauten (Parzellenstruktur). In der Breiten Straße sind mindestens 6 unterschiedliche Bauwerke anzuordnen.

Begründung:

Die beiden Bebauungspläne werden durch die Senatsverwaltung entwickelt mit dem Ziel der Rückgewinnung historischer Orte mit hohen Aufenthaltsqualitäten. In beiden Planungen ist der stark befahrene Straßenzug von der Leipziger Straße zum Alexanderplatz ein dominierender Bestandteil. Er hat mit drei Fahrspuren wieder einen autobahnartigen Charakter, der dem gesetzten Zielen widerspricht. Gerade am Petriplatz wird erkennbar, dass die beabsichtigte Reurbanisierung nicht gelingen kann und zwischen Autoverkehr und angemessenem Umgang mit der Stadtgeschichte keine überzeugende Lösung gefunden wurde. Für die Lebendigkeit eines Stadtquartiers ist die Vielfalt der Bauten, Plätze, Bäume, Stadtmöbel, Hauseingänge, Verkehrsmöglichkeiten u.a. wesentlich. Langgestreckte Gebäudefluchten mit eintönigen Fassaden sind das Gegenteil von Urbanität und sollten vermieden werden.

Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Sanieren, Bauen und Bebauungspläne empfiehlt der BVV in Stimmengleichheit die Ablehnung des Antrags
(5 Ja-Stimmen, 5 Nein-Stimmen, 0 Enthaltungen).