Auszug - des Vertreters der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung  

 
 
32. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Schule
TOP: Ö 3.1
Gremium: Schule Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 13.11.2014 Status: öffentlich
Zeit: 17:40 - 20:45 Anlass: ordentlichen Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Karl-Marx-Allee 31, 10178 Berlin
 
Wortprotokoll

Herr Tietz teilt mit, dass man sich zurzeit auf die Einstellungen zum zweiten Schulhalbjahr vorbereite. Es werden ca. 60 neue Lehrkräfte zum Februar 2015 eingestellt. Man werde weitestgehend eine Übernahme der Referendar/innen an den Schulen vornehmen. Vom 15. bis 19.12.2014 findet ein regionales Auswahlverfahren zusammen mit den Bezirken Pankow und Reinickendorf statt. Die Bewerber/innen können sich noch bis zum 30.11.2014 bewerben. Für Quereinsteiger/innen werde man wahrscheinlich im Januar 2015 ein solches Verfahren durchführen. Man hoffe, zum neuen Schulhalbjahr 600-700 neue Lehrkräfte im Land Berlin zu haben. Im Sommer 2015 möchte man um die 1000 Neueinstellungen vornehmen. In diesem Schuljahr konnten 226 Einstellungen vorgenommen werden.

 

Herr Thietz teilt weiter mit, dass sich die neuen Rahmlehrpläne in der Endabstimmung befinden. Zur Anhörung werden sie dann Mitte/Ende Dezember 2014 online gestellt. Somit habe jede/r die Möglichkeit, sich dazu zu äußern. Die neuen Rahmenpläne sollen 2016/2017 in Kraft treten. Herr Thietz sagt zu, wenn die neuen Rahmenpläne veröffentlicht sind, diese im Schulausschuss vorzustellen.

 

Frau BD Schauer-Oldenburg (Grüne) möchte wissen, ob man bei den Einstellungen von Lehrern/innen und bei den Quereinsteiger/innen daran gedacht habe, dass sie im Umgang mit den Flüchtlingskindern besonders geschult seien? Herr Thietz teilt mit, dass man Flüchtlingskinder in besonderen Lerngruppen unterbringe und Personal dafür einstelle. Man lege darauf wert, dass dieses Personal eine Qualifikation im DAV-Bereich bzw. auch entsprechende Berufserfahrung habe. Quereinsteiger/innen haben die Voraussetzung, langfristig auch unbefristet in den Berliner Schuldienst übernommen zu werden. Zum Sommer 2014 konnten 40 Lehrkräfte eingestellt werden, die langfristig im Berufsleben so qualifiziert werden, dass sie dann langfristig als vollausgebildete Lehrer/innen in den Schulen verbleiben. Besonders kritisch sei es momentan in der Grundschule. Jeder müsse die Fächer Mathematik und Deutsch und noch ein Wahlfach studiert haben. Das sei in der Regel nicht vorhanden. Man behelfe sich, in dem sie/er berufsbegleitend die Fächer Mathematik und Deutsch nachholen müsse. Eine richtige Lösung konnte man hier aber noch nicht finden. Leider müsse man so einen Weg anstreben, weil man nicht mehr das nötige Fachpersonal bekomme.

 

Hinsichtlich der Flüchtlingskinder bemerkt er abschließend, dass im Tiergartengymnasium eine Willkommens-Gruppe eingerichtet werde.

 

Auf die Frage von Frau BV Schrader (DIE LINKE), ob im nächsten Jahr dem Ausschuss zum Bonus-Programm und zum Programm turn around berichtet werden könnte, sagt dies Herr Thietz zu.
 

Frau BV Neubert (Grüne) möchte wissen, ob der Bezirk Mitte Probleme bei der Ausbildung von Referendar/innen für Sekundarschulen habe. Sie möchte wissen, was man dagegen tun könnte? Herr Thietz teilt mit, dass die Probleme der Umstrukturierung geschuldet seien. Es gibt keinen Unterschied mehr bei der Ausbildung zwischen Gymnasium und Sekundarschule. Jede/r die/der in der Oberschule allgemein ausgebildet wird, wird für beide Sekundarstufen ausgebildet. Herr Thietz kann es nicht ausschließen, dass Fachseminarleiter/innen (die bisher nur im Gymnasialbereich Studienrät/innen ausgebildet haben) sich hier noch umstellen müssen. Man werde keine Extraseminare für Sekundarschulreferendar/innen machen. Des Weiteren vermittelt er, dass es keine Betreuungsstunden für normale Referendar/innen gibt, sondern für berufsbegleitende Referendar/innen. Jede Schule erhält einen berufsbegleitenden Referendar bzw. eine berufsbegleitende Referendarin ab Sommer 2014. Für jeden Referendar/jede Referendarin wird es 2 Stunden geben. Eine Lehrkraft kann als Mentor/in benannt werden, die/der dann im Umfang dieser 2 Stunden den berufsbegleitenden Referendar bzw. berufsbegleitende Referendarin begleitet. Umgesetzt konnte das noch nicht überall werden. Man steuere nach. Er regt an, dieses Thema mit den Seminardirektor/innen zu diskutieren, wie sie das empfinden und sehen und was man ggf. in den Seminaren ändern müsste.

 

Frau Neubert regt in diesem Zusammenhang an, sich anzuschauen, ob es verstärkt Versetzungsanträge gegeben habe. Es gäbe Referendar/innen, die ihr Referendariat nicht weiter ausüben möchten, weil sie sich schlecht vorbereitet und ausgebildet fühlen.

Herr Thietz vermittelt, dass man die Zahl der Ausbildungsplätze erhöht habe. Man arbeite an einem Berechnungsmodell, um die Referendar/innen gleichmäßig auf die Schulen, je nach Größe der Schule, zu verteilen. Man sei der Auffassung, dass 10 % des Personals Referendar/innen sein könnten.

 

Frau Schauer-Oldenburg meint, dass der Bezirk Mitte negativ an 2. Stelle stehe, wenn es um Gewalt an Schulen gehe. Sie bittet um eine kurze Ausführung. Herr Thietz teilt mit: Man habe festgestellt, dass das Meldeverhalten bei Gewaltvorgängen an Schulen sich verändert habe. Man habe dafür geworben, dass man jeden Vorfall melden solle. Wenn  über eine/n Schüler/-in öfter Meldungen eingehen, könne man anders als Institution jetzt auch anders reagieren. So erhalte man z.B. entsprechendes Beratungspersonal.

 

Herr BV Lüthke (SPD) habe aus der Beantwortung des Bezirksamtes zur Kleinen Anfrage 940/IV entnommen, dass die Senatsverwaltung für Jugend, Bildung und Wissenschaft eine Neuregelung der gesamten Essensversorgung für den Oberschulbereich anstrebe. Er möchte wissen, was man sich darunter vorstellen könnte? Herr Thietz kann diese Frage heute nicht beantworten, sagt aber zu, in der nächsten Sitzung zu antworten.

 

Frau Neubert (Grüne) möchte in diesem Zusammenhang die Regelung der Mittagsversorgung für die Willkommensklassen in der nächsten Sitzung beantwortet haben. Herr Thietz teilt mit, dass diese Frage ganz Berlin beschäftige. Auf der Ebene der Senatsverwaltung und der Ebene der Bezirksstadträt/innen wurde eine Arbeitsgruppe gebildet.

 

Frau Schrader (Die Linke) teilt mit, dass Staatssekretär Herr Rackles mitteilte, dass der Härtefallfonds für diese Kinder zur Verfügung stehe. Sie regt an, dies den Schulen mitzuteilen. Die Senatsverwaltung habe ebenfalls zugesagt, ggf. nachzufinanzieren, wenn die finanzielle Ausstattung des Härtefallfonds nicht ausreiche, um den Bedarf zu finanzieren.

 

Frau Smentek teilt mit, dass es viel mehr Flüchtlinge gäbe und dass man in diesem Kontext auf verschiedene Probleme stoße. Der Rat der Bürgermeister habe beschlossen, die einzelnen Themen, die sich aus dem Flüchtlingsthema ergeben, berlinweit aufzuarbeiten. Auch das Thema Integration möchte man in unterschiedlichen Arbeitsgruppen bearbeiten. Gegenwärtig sei planvolles Handeln nicht mehr möglich. Vor einem halben Jahr sei man noch von 10.000 Flüchtlingen in einem Jahr ausgegangen. Die Realität sehe aber anders aus. Eine Prognose von Anfang September zeige 1.000 bis 1.200 Flüchtlinge pro Monat auf. Im Oktober sind 1.500 Flüchtlinge nach Berlin gekommen. Der Anstieg der Flüchtlingszahlen über die Prognosen hinaus lasse keine Planung zu. Es müsse immer öfter improvisiert werden.

 
 

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