Auszug - Aktive Stadtzentren/VU Müller- und Turmstraße und Integrierte Stadtteilentwicklungskonzepte für den Strategieraum Wedding/Moabit BE: Bezirksamt
Herr
Gothe schlägt vor, den TOP 4.1 und Top 4.2 miteinander zu verknüpfen und als
ein Thema zu behandeln. Der Ausschuss ist mit dieser Verfahrensweise
einverstanden. Herr Hinz
(BA Mitte, Stadtplanung, Sanierung) berichtet, dass in der letzten Vorstellung
im Ausschuss ein kurzer Abriss der bisherigen Sanierungserfolge dargestellt
wurde. In diesem Zusammenhang wurde auf die neuen Entwicklungen im Bezirk
hingewiesen, die damals gerade eingeleiteten vorbereiteten Untersuchungen im
Bereich Müller- und Turmstraße sowie das bereits anstehende Vorhaben des
Strategieraumes Wedding/Moabit. Herr Hinz
legt dar, dass der Ausschuss zuerst über die bezirklichen Planungsräume als
Basis einer Datenerfassung und Datenverarbeitung (LOR, lebensweltlich
orientierte Räume) informiert wird. Diese Daten fungieren als Basis für die
gesamten bezirklichen Planungen und sind bereits in der Erarbeitung des INSEK
(Integriertes Stadt- und Entwicklungskonzept) für den Bereich Wedding/Moabit
eingeflossen. Herr Rösener (S.T.E.R.N.) wird die diesbezügliche Präsentation
übernehmen, Frau Sagner wird die Grundzüge dieser Planung vorstellen. Des
weiteren wird die Bearbeitung des INSEK, welches von den Büros S.T.E.R.N.,
StadtLandFluss und Frau Dr. Bär erarbeitet wurde, präsentiert. Dieses Konzept
wurde am 23.11.2009 SenStadt übergeben. Anschließend
werden die bereits angerissenen Untersuchungsbereiche Müllerstraße und
Turmstraße erläutert. Ergänzend
wird der Ausschuss über die Programmplanung für das Jahr 2010 (hauptsächlich
für den Bereich Turmstraße) informiert. Herr Hinz
weist darauf hin, dass sich die Darstellung der Inhalte auf die wesentlichsten
Punkte beschränkt, um einen allgemeinen Überblick zu ermöglichen. Frau
Sagner (BA Mitte, Bezirksentwicklungsplanung) erläutert
anhand einer Powerpoint-Präsentation. Herr
Rösener (S.T.E.R.N.) erläutert anhand einer Powerpoint-Präsentation. Frau
Fehlert (Büro Jahn Mack & Partner) erläutert anhand einer
Powerpoint-Präsentation, diese wurde dem BVV-Büro in Form einer CD-Rom
überreicht. Herr Bausch fragt nach, ob die kleine Abgrenzung des Gebietes von der Stadtteilvertretung befürwortet wird. Dazu wird
ausgeführt, dass die Abgrenzung zwischen der Stadtteilvertretung und dem
Auftraggeber (SenStadt und Bezirk) abgestimmt wird. Die große Grenze der
vorbereitenden Untersuchungen wurde um die zweite Hälfte des Leopoldplatz und
des Weddingplatzes ergänzt und als Ortskern Wedding dargestellt. Es sind
Schwerpunkte der Intervention notwendig, in der Verzahnung der Wohngebiete
sowie in der Verzahnung der Akteure (Initiativen). Die Frage nach einer
Gebietsgrenze ist vielfältig, auch im Zusammenhang mit dem Aktionsraum Plus, zu
diskutieren. Herr
Gothe weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass wesentlich weniger
finanzielle Mittel pro Fläche zur Verfügung stehen, als in den klassischen
Sanierungsgebieten (z.B. Rosenthaler Vorstadt). Herr
Illigis (BSMmbH) erläutert anhand einer Powerpoint-Präsentation. Herr Hinz
teilt zur Programmplanung aus, dass das Verkehrskonzept zur Turmstraße bereits
durchgeführt wurde, nun schließt ein landschaftsplanerischen Wettbewerb an. Im
Bereich der Müllerstraße erfolgt nun der Neubau der Bezirkszentralbibliothek.
Anhand der definierten Problemfelder wurden für das Jahr 2010 mehrere Projekte
in die Planungen aufgenommen, beispielsweise wird das Spielhaus im Ottopark
finanziert, dieses soll grundsätzlich überarbeitet werden. Als weitere Ergänzungsmaßnahmen
sind zwei Kitas neben der Bibliothek sowie die Außenanlagen des
Paul-Gerhards-Stift zu nennen. Herr
Gothe legt dar, dass die umfassende Strategiebetrachtung die wesentliche
Erkenntnis aufdeckt, Bildung zu leisten und die Chancengleichheit im Weg in das
Berufsleben zu eröffnen. Trotzdem können keine Pädagogen oder Streetworker aus
dem Programm finanziert werden, sondern nur die Infrastrukturmaßnahmen. Herr
Rösener führt dazu aus, dass es bei dem Programm darum geht, integrierter an
bestimmte Themen heranzugehen. Wichtig dabei ist, Projekte ressortübergreifend
zu planen und finanziell zu fördern. Herr
Bleis (Stadtteilvertretung Turmstraße) bezieht sich auf das Verkehrskonzept,
Straßen sollen neu gestaltet, Fahrspuren verkleinert werden. Diesbezüglich kam
der Streitpunkt auf, in welcher Form eine Straßenbahn durch die Turmstr. bzw.
Alt-Moabit führen soll. Das Gutachterkonzept sieht vor, die Straßenbahn
längerfristig zu planen und zu bauen. Die Umgestaltung der Straßen soll so
erfolgen, dass die Straßenbahn mit kostengünstiger Nachrüstung erst in 10
Jahren realisiert werden kann. Herr Bleis kritisiert dieses Vorhaben und weist
darauf hin, dass es sich um eine zentrale Verbindungsstelle handelt, welche
dringend eine Straßenbahn benötigt. Er fragt die BVV, wie diesbezüglich auf den
Senat eingewirkt werden kann. Die Ausschussmitglieder beantworten diese Frage
nicht. Herr
Gothe führt aus, dass die Realisierung einer Straßenbahn aus dem
Verkehrskonzept ausgeklammert wurde. Er führt aus, dass die Thematik, eine
Straßenbahn in diesem Gebiet sinnvoll zu integrieren, sehr komplex ist. Die
Straßenbahn soll künftig realisiert werden, derzeit möchte man sich aber primär
auf die Dinge konzentrieren, die auch im Rahmen von Aktive Zentren möglich
sind. Ein
weiterer Vertreter der Stadtteilvertretung Turmstraße legt dar, dass die
gesamten öffentlichen Gelder lediglich für kosmetische Maßnahmen ausgegeben
werden. Er teilt mit, dass in dem Gebiet eine hohe Arbeitslosigkeit besteht,
diese Tatsache wird völlig außer Acht gelassen. Er ist der Ansicht, dass etwas
für die Leute vor Ort getan werden muss. Er weist darauf hin, dass der
Wirtschaftsstandort Turmstraße immer mehr verfällt. Er spricht die Erwartung
aus, ein Marketing zu betreiben, welches auf eine Stärkung der Ankerpunkte und
der Wirtschaft abzielt. Herr Hinz
legt dazu dar, dass im Zuge der Programmlaufzeit für beide Bereiche (Müller- und Turmstraße) versucht werden
soll, ein funktionierendes Geschäftsstraßenmanagement aufzubauen, welches diese
Defizite (Aktivierung der Gewerbetreibenden vor Ort) aufarbeiten soll. Frau
Hänisch (Stadtteilvertretung Müllerstraße) legt dar, dass sie in keiner Weise
nachvollziehen kann, warum die Förderkulisse so klein eingegrenzt wurde. Sie
legt dar, dass dies nicht zu einer Verbesserung der Sozialstruktur des
Wohnumfeldes führen wird. Frau
Hänisch teilt mit, dass die Stadtteilvertretung in den Prozess nicht mit
einbezogen wurde. Dazu wird
erläutert, dass es sich bei der Gebietsabgrenzung lediglich um einen Entwurf
handelt. Es erfolgen weitere Verhandlungen zwischen dem Bezirk und dem Senat.
Die Stadtteilvertretungen werden entsprechend einbezogen. Frau
David führt aus, dass sie es bedauernswert findet, dass die Stadtteilvertretung
nicht von Anfang an berücksichtigt wurde. Sie weist darauf hin, dass die
Stadtteilvertretung dazu gewählt wird, um bei den Voruntersuchungen angehört
und einbezogen zu werden. Sie verweist auf den vorliegenden Beschluss. Herr Bausch legt dar, dass die heutige Vorstellung des Projektes für ihn eine Enttäuschung darstellt. Er teilt mit, dass das vorgestellte Konzept weit hinter den selbst gesteckten Zielen zurückbleibt. Er bezieht sich auf die Ausführungen zur Voruntersuchung und legt dar, dass diese Fakten nicht den Vorstellungen eines Sanierungsgebietes neuen Types entsprechen. Er legt dar, dass es nicht darum geht, eine bestimmte Anzahl von Grundstücken zu realisieren, sondern um die Sozialstruktur, die Situation in der Bildung und vor allem um das Stichwort „Teilhaben“. Herr Bausch führt weiter aus, dass das kommenden Programm Nachhaltigkeit und eine energetische Sanierung mit sich bringen sollte. Ferner weist er darauf hin, dass Internationalität in diesem Gebiet ein Potential darstellt. Herr
Bausch führt aus, dass Zentralität hergestellt werden muss, d.h. die Identität
mit dem Ort und die Orientierung der Menschen in der Müller- und Turmstraße
müssen gefördert werden. Frau
David legt dar, dass die Problematik in der Müllerstraße primär auf die Geschäftssituation
basiert. Sie fragt nach, ob Kontakt mit den Eigentümern der Geschäftsräume
besteht, um über eine künftige Vermietung der Geschäfte zu beraten und
bestimmte Konzepte zu entwickeln. Herr
Illiges antwortet, dass man versucht hat, die Eigentümer über den
Grundeigentümerverband zu mobilisieren, es ist keine Reaktion erfolgt. Oft wird
von den Immobilieneigentümern kein Handlungsbedarf gesehen, dies stellt
definitiv ein Problem dar. Frau
Fehlert legt dar, dass im Konzept vorgesehen ist, im weiteren Prozess aktiver
an die Eigentümer, besonders entlang der Müllerstraße, heranzutreten. Dies war
seit Juli allerdings nicht möglich, seitens der Eigentümer hat sich niemand in
die Stadtteilvertretung wählen lassen. Herr
Illiges führt zu den getätigten Aussagen aus, dass man versucht, den
Schwerpunkt auf die sozialen Kriterien zu richten, auch wenn dies oftmals mit
dem Förderprogramm nicht abdeckbar ist. Man versucht, mit kleinteiligen
Maßnahmen Hebeleffekte zu erreichen. Frau
Hilse bezieht sich auf das Geschäftstraßenmanagement und fragt nach, ob das
Bezirksamt diesbezüglich mit der Wirtschaftsförderung Kontakt aufgenommen hat. Dazu
führt Frau Fehlert aus, dass mit Herrn Tolan Gespräche geführt wurden. Derzeit
wird sich darauf konzentriert, für Gewerbetreibende beratend tätig zu sein, im
Sinne von Gründung, Erhalt von Standorten usw. Das Geschäftsstraßenmanagement
soll dazu ergänzend tätig werden. Herr
Pawlowski fragt nach, inwieweit zu den geplanten Maßnahmen eine Hilfestellung
für die Entwicklung eines gemeinsamen Marketingkonzeptes gehört. Herr
Illiges legt dar, dass die Turmstraße als Nahversorgungsstandort nicht
wahrgenommen wird, obwohl eine gute verkehrsmäßige Erschließung besteht. Man
versucht, den Standort nach außen publik zu machen. Es ist ein expliziter
Handlungsbaustein des Stadtmarketings, die Außenwirkung zu verbessern, dafür
sind natürlich auch starke Gewerbetreibende notwendig, diese fehlen allerdings
in diesem Gebiet. Frau
David schlägt vor, dieses Thema in einem halben Jahr erneut aufzugreifen. Es findet
eine kurze Pause statt. |
|||||||||||||||||||||||||||||
Legende
Ausschuss | Tagesordnung | Drucksache | |||
BVV | Aktenmappe | Drucksachenlebenslauf | |||
Fraktion | Niederschrift | Beschlüsse | |||
Sitzungsteilnehmer | Auszug | Realisierung | |||
Anwesenheit | Kleine Anfragen |