Herr Prof. Dr. Strang dankt für die Einladung und das er
heute die Gelegenheit bekommt, die Überlegungen der Humboldt-Universität
vorzustellen. Die Überlegungen haben damit zu tun, das dieses Institut viele
seiner Perspektiven verändert hat. Die Humboldt-Universität hatte zwei
Sportinstitute. Seit dem die Institute geschlossen wurden, sucht die
Humboldt-Universität nun wieder Möglichkeiten. Vor drei Jahren wurde ein
Forschungszentrum „Zentrum für Sportwissenschaft und Sportmedizin Berlin“ in
Hohenschönhausen gegründet, welches mit Leben gefüllt werden soll und soll
über Berlin hinaus ein Leuchtturm sein. In Mitte wurde ein neuer Standort
gefunden (Gelände am Oranienburger Tor, Philippstraße – Anlage liegt hinter
dem Charitébettenturm). Das Gelände bietet viele Möglichkeiten. Mit dem Umzug
har man vor zwei Jahren begonnen; in der nächsten Woche soll er abgeschlossen
sein. Herr Prof. Dr. Strang betont, dass jetzt nur noch die Gelegenheit
fehlt, Sport zu treiben. Es gibt dort keine Sportanlagen. Aus dem
Maßnahmeplan für das Konjunkturprogramm sind noch einmal Mittel geflossen, so
dass jetzt eine Sportforschungshalle gebaut werden kann. Seit dem Weggang von
Hohenschönhausen, hat man in der Philippstraße keine Außenanlagen mehr. Das
Institut hat sich vorgenommen, neben seinen ursprünglich zu bedienenden
Sportarten noch weitere Sportarten zu betreiben. Der Fritz-Schloss-Park kann
genutzt werden, auch für Gesundheitssport. Es gibt eine Verkopplung mit dem
Hochschulsport, der eventuell einige Kurse veranstalten möchte.
Herr Prof. Dr. Strang spricht anschließend die finanziellen Aspekte an. Es
liegt inzwischen eine Kostenschätzung in Höhe von 350 Tsd. € vor. Der Leiter
der technischen Abteilung der Universität hat sich die Örtlichkeiten
angeschaut und hat die Zusicherung gegeben, dass die Mittel bereit stehen,
dass gebaut werden kann und dass der Saal über dem Casino hergerichtet werden
kann. Herr Prof. Dr. Strang bittet, das Interessenbekundungsverfahren
aufzuheben oder zu modifizieren. Er betont, dass die Voraussetzungen dafür
geschaffen werden sollen, dass die Humboldt-Universität ihren Platz dort
findet. Abschließend bittet er um ein Votum des Ausschusses.
Der Vorsitzende, Herr Reschke, dankt Herrn Prof. Dr.
Strang für seine Ausführungen und fragt, ob die Nutzung von Außenflächen
belege, dass das kompatibel sei mit dem, was bisher so war. Herr Prof. Dr.
Strang teilt mit, dass Ausbildungssport im Laufe des Tages oder vormittags
stattfinden wird.
Herr BV Lehmann (Grüne) hofft, dass der vorgehaltene
Bedarf der Humboldt-Universität nicht hinaus geht. Herr Prof. Dr. Strang
teilt mit, dass keine eigenen Berechnungen aufgestellt wurden, sondern man
sei den Angeboten des Bezirks gefolgt. Es war erkennbar, dass man zeitlich
anders aufgestellt sei und dass die Tageszeiten häufiger genutzt werden.
Herr BV Böttrich (Grüne) begrüßt das Vorhaben der
Humboldt-Universität grundsätzlich und stellt sich diese positive Entwicklung
im Poststadion vor.
Herr BV Lundkowski (FDP) bezieht sich auf die Finanzierung
und möchte wissen, ob sich bei der genannten Summe noch jemand beteiligt.
Herr Prof. Dr. Strang verneint. Man geht davon aus, dass man ein Äquivalent
der Nutzung hat.
Herr Tibbe von Stadtumbau-West teilt mit, dass ein Raum in
der oberen Etage aus Stadtumbaumitteln nicht zu finanzieren sei. Weiterhin
bezieht er sich auf das Betreiberkonzept und meint, dass es zukünftig eine
Art Betreibernetzwerk geben wird, wo unterschiedliche Akteure miteinander
vernetzt sind und ihre Verantwortlichkeiten auch miteinander abstimmen.
Bezüglich der Kostenschätzung meint er, dass er diese zu niedrig erachte.
Herr Prof. Dr. Strang meint, dass man sich ggf. über die
Nutzungsmodalitäten verständigen müsste.
Frau BzStR Hänisch erinnert, dass vor einigen Jahren ein
Interessenbekundungsverfahren mit dem Fortlauf einer entsprechenden
Ausschreibung vorbereitet wurde, um schnellstmöglich die Räumlichkeiten zu
vergeben. Die Konditionen, die damals formuliert wurden waren:
denkmalgerechte Sanierung der Halle und die Räume zum Zwecke eines
Selbstausbaus bereit zu stellen. Frau Hänisch denkt, dass das Institut für
Sportwissenschaft der prädestinierte Erfüller dieser damals formulierten
Kriterien ist. Sie empfiehlt unter diesen Bedingungen und auf dem Blick des
Sportfördergesetzes und der Tatsache, dass Ausbildung das Interessen aller
sei, für diese Räumlichkeiten Abstand zu nehmen und das
Interessenbekundungsverfahren auszuloten, sondern hier zu einer direkten
Lösung zu kommen, denn die Zielgruppe sei eine besondere Bereicherung für
diese Anlage. Frau Hänisch bittet, dem Vorschlag zu folgen, dass die
begonnenen Verhandlungen weitergeführt werden können und dass ein gerechter
Partner für diesen Standort gefunden wird.
Frau BV Stein (Grüne) begrüßt das Projekt und denkt, dass
beide Seiten davon profitieren können. Sie fragt, ob der Schulsport
vormittags stattfinden kann.
Herr Schmidt vom Sportamt teilt mit, dass im Vorfeld ausgelotet wurde, welche
Möglichkeiten man hat. Es wurden Absprachen mit Vertretern der Universität
skizziert. Endgültige Seminarpläne liegen noch nicht vor, aber das, was im
Rahmen für Schulsport möglich war, sollte unbedingt bleiben. Die
Humboldt-Universität kann die freien Plätze nutzen, hier gibt es keine
Kollisionen. Herr Schmidt betont, dass Schulsport schwierig einzuschätzen
sei, denn es sei wetterabhängig. Die Vielfalt der Flächen bietet für alle die
Möglichkeit. Herr Schmidt würde sich freuen, wenn die Humboldt-Universität als
ein starker Partner mit ins Boot käme und wenn der Ausschuss ein Votum
abgeben würde. Ein wichtiger Punkt ist, dass das Stadtumbau-West-Programm und
die Sanierung des Poststadions dazu geführt haben, dass sie weiter in das
Bewusstsein der Bevölkerung gekommen sind.
Herr Schmidt erhofft sich, im Deutschen Alpenverein einen
echten Kooperationspartner zu sehen.
Herr BD Ruttke (CDU) bemerkt, dass vormittags die Schulen
im Poststadion ihren Sport durchführen können. Er würde hier keine Probleme
sehen. Die Vereine würden es begrüßen, wenn sie die wissenschaftliche Seite
der Humboldt-Universität annehmen könnten.
Auf die Frage von Herrn BV Böttrich (Grüne) mit wie viel
Studierenden man rechnen müsste, wird mit ca. 1.000 beantwortet.
Herr BV Dr. Streb (CDU) schlägt vor, eine Abstimmung
herbeizuführen. Das Bezirksamt wird beauftragt, sofortige Verhandlungen mit
dem Sportinstitut der Humboldt-Universität aufzunehmen.
Der Sportausschuss gibt einstimmig sein Votum ab, dass das
ursprünglich vorgesehene Interessenbekundungsverfahren zur Nutzung der
restlichen Räume im Tribünengebäude nicht mehr durchgeführt werden soll, da
mit der (ebenfalls einstimmig) beschlossenen Vergabe der Räumlichkeiten an
das Sportinstitut der HU Berlin bereits alle vom Sportausschuss in früheren
Sitzungen formulierten Ziele (dauerhafte, zum Charakter des Poststadions
passende Nutzung) erfüllt sind.
Der Vorsitzende, Herr Reschke, dankt Herrn Prof. Dr.
Strang für seine Ausführungen und für die Beantwortung der gestellten Fragen.
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