Auszug - Bedarfsgerechter Wohnraum für Rollstuhl-Nutzer/innen BE: Frau Knuth, Beauftragte für Menschen mit Behinderungen, BA-Mitte (ca. 40 min.)
Frau Knuth dankt für die Einladung und betont, dass sie
nur aus der Sicht einer Vermittlerin berichten kann. Die Ausführungsvorschrift Wohnen, die im März 2009
diese Problematik mehr akzentuierte, ändert aber an der Umsetzung des
Sachverhalts wenig. Diese Problematik betrifft sowohl das Sozialamt, das
JobCenter, das Jugendamt gleichermaßen. Die Wohnungsbaugesellschaften und
Vermieter widmen sich dieser Thematik zunehmend, auch unter dem Aspekt der demografischen
Wende, bieten jedoch langjährigen Mietern/innen noch zu wenig Service,
Alternativen (z. B. Unterstellmöglichkeiten für die Rollsstühle, Rollatoren,
Wohnungsanpassung usw.). Die Finanzierungen sind immer auf der Seite des
Mieters, niemals sind hier die Wohnungsbaugesellschaften gefordert, jetzt etwas
dafür zu tun. Frau BD Westphal (CDU) fragt, ob es noch die Stelle in der Senatsverwaltung gibt, die für Wohnraum für Rollstuhlnutzer/innen zuständig ist und die sich zu Fragen der Gesundheit und entsprechende Angebote kümmert. Das verteilte Merkblatt findet Frau Westphal nicht gut. Sie würde einen Fragekatalog gut finden, welche Art von Rollstuhl wird benötigt, Frage Transport Kfz oder welchen Bewegungsspielraum hat der Rollstuhl. Frau Knuth teilt mit, dass es die Stelle bei der Senatsverwaltung nicht mehr gibt. Nach dem Wegfall der Stelle wurde das Angebot ins Internet gestellt. Frau BV Schauer-Oldenburg (Grüne) bezieht sich auf die von Frau Knuth erwähnte Checkliste und möchte wissen, wer diese erstellen könnte. Wie könnte der Gesundheitsausschuss mitarbeiten. Frau Knuth teilt mit, dass sie die Checkliste vorbereitet hat und dem Ausschuss zur Diskussion stellt. Herr BD Radloff-Gleitze (SPD) meint, dass das rollstuhlgerechte Wohnen nicht nur ein Problem in Mitte darstellt, sondern in allen Bezirken. Berlin hat einen Landesbeauftragten für Behinderte bei der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales. Er fragt, in wie weit der Landesbeauftragte für Behinderte mit eingebunden ist. Er fragt Frau Knuth, in wie weit sie Kontakte zu anderen Kollegen/innen in den anderen Bezirken hat. Wie sieht dort die Problematik aus. Frau Knuth teilt mit, dass das gesamte Problem auch die anderen Bezirke haben. Sie bezieht sich auf ein Projekt, welches vom VDK „Hausblick“ ins Leben gerufen wurde und die z. B. recherchierten, wer über keinen Internetzugang verfügt. Leider gibt es dieses Projekt nicht mehr. Frau BV Dr. Reuter (Die Linke) fragt, ob der Bezirk Mitte Einfluss auf die Internetangebote nehmen könnte, Angebote besser ins Internet zu stellen. Frau Knuth berichtet, dass der Verein MOBIDAT Daten ins Netz stellt. Frau Knuth und der Verein sind an den Landesbeauftragten herangetreten und baten um Unterstützung, in dem sie die angebotenen Wohnungen recherchieren. Frau Knuth bemerkt, dass das bisher sehr lange dauert. Sie würde das Landesamt für Gesundheit und Soziales an seine Verantwortung erinnern. Frau BD Westphal (CDU) bezieht sich auf die Checkliste und schlägt vor, sich mit Herrn BzStR von Dassel zusammen zu setzen, um die Liste zu überarbeiten und zu schauen, in wie weit sie tragfähig ist. Die Liste soll dann an den Landesbeauftragten für Behinderten übergeben werden mit der Bitte, die Wohnungsbaugesellschaften im gesamten Land zu animieren. Über den Landesbeauftragen sollen das LASOZ und die anderen Bezirke mit ins Boot geholt werden. Damit soll eine Grundlage geschaffen werden. Herr von Dassel dankt für die Anregungen. Er meint,
Menschen sollen möglichst lange selbständig in ihre Wohnungen leben können,
damit weniger finanzielle Unterstützung durch Dritte benötigt wird. Der Vorsitzende, Herr Allendorf, fragt die Ausschussmitglieder, ob sie einen Antrag einbringen könnten, der das Bezirksamt bei der Senatsverwaltung unterstützen könnte. Herr BV Rauskolb (CDU) würde das nicht tun. Er meint, wenn das Bezirksamt eine Aufgabe als Aufgabe erkannt hat, dann sieht er die Verantwortung als Bezirksverordneter nicht darin, noch einmal zusätzlich das Bezirksamt aufzufordern, etwas zu tun nur damit es bei der Senatsverwaltung vielleicht Eindruck machen könnte. Der Vorsitzende, Herr Allendorf, wird mit Frau Knuth in Kontakt bleiben, wie weiter mit diesem Problem umgegangen wird. Abschließend dankt er Frau Knuth für die Ausführungen und für die Beantwortung der gestellten Fragen. |
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