Auszug - Information über das Projekt Sekundarschule Der Vertreter der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Herr Thietz, berichtet über die Informationen, die die Schulleitungen erhalten haben.
Herr Thietz stellt anhand einer Powerpoint-Präsentation das Projekt Sekundarschule vor. Einleitend teilt er mit, dass es einen neuen Senatsbeschlus gibt, der am 12.05.2009 verabschiedet wurde. Ursprungsbeschluss war der Senatsbeschluss vom 10.02.2009. Anschließend erläutert Herr Thietz, warum die Strukturveränderungen notwendig seien. Bekannt sei allen, dass Schüler/innen nach dem Verlassen der Schule wenig Erfolg haben, eine Lehrstelle zu finden. Auch seien die PISA-Untersuchungen bekannt. All das führte dazu, dass etwas geschehen muss, um die soziale Benachteiligung etwas zu entkoppeln. Das sei ein Grundgedanke, warum man Sekundarschulen in Berlin einrichten möchte. Ziel soll sein, zukünftig individueller auf jeden Einzelnen einzugehen und das eine intensivere soziale Betreuung an den Schulen stattfinden soll in der Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen und anderen Bildungsträgern. Die sonderpädagogische Förderung (Infusion) spielt in der ersten Phase der Umstrukturierung zur Sekundarschule eine eher untergeordnete Rolle in Berlin. Herr Senator Zöllner hat sich dazu durchgerungen, das durchzusetzen, denn das würde dazu führen, dass die Sonderschulen komplett in Frage gestellt werden würden. Das würde dann eine ganz schwierige Diskussion auslösen. Einige Bezirke diskutieren schon darüber. Zum Gymnasium teilt er mit, dass es zukünftig 12 Jahre sein
werden, bis man das Abitur erreicht. Einige Schulen, wie z. B. das
Lessing-Gymnasium, werden die Schüler/innen schon nach 11 Schuljahren zum
Abitur führen. Die Sekundarschule wird grundsätzlich 13 Schuljahre anbieten,
kann aber auch (wird selten auftreten) in 12 Jahren Schulzeit zum Abitur führen.
Beide Möglichkeiten sind vorhanden. Das zwangsweise Verlassen des Schulzweiges
soll es nicht mehr geben. Das wird dazu führen, dass einige Schüler/innen das
Schuljahr öfter wiederholen werden können, Schulmisserfolge sollen so
zurückgedrängt werden. Herr Thietz sagt zu, die Powerpoint-Präsentation den
Schulausschussmitgliedern per E-Mail zukommen zu lassen. Herr BV Trinte(SPD) bezieht sich auf den Zusammenschluss der
Schulen und die unterschiedlichen Kombinationen und fragt, ob hier eine Gefahr
besteht, dass sich die Sekundarschule gar nicht so bildet, wie man sich das
wünscht. Herr Thietz meint, dass sich so eine Frage im Bezirk Mitte nicht so
stellt. Es finden derzeit Gespräche zwischen den Haupt- und Realschulen statt.
Die Gesamtschulen in ihrer Struktur bleiben bestehen. Es wird die
Kategorisierung der Schüler in Haupt- und Realschulen so nicht mehr geben,
sondern die Schüler erhalten keine Empfehlung mehr. Es wird von der
Attraktivität und dem Angebot der Einzelschule abhängig sein, wie gut das
Schülerklientel an der Schule dann ist. Herr BV Lundkowski (FDP) fragt, ob Leistungsgruppen noch
bestehen bleiben. Weiterhin fragt er, ob eine Reduzierung der Stundentafel
vorgesehen sei. Wenn ja, in welchen Fächern soll reduziert werden. Weiterhin
fragt er, ob das Nichtsitzenbleiben nur bis zur 10. Klasse sein wird.
Abschließend möchte er wissen, ob die Schülerarbeitsstunden vorgeschrieben
werden und ob die Schüler selbst entscheiden können. Herr Thietz meint, dass die Schülerarbeitsstunden im
Ermessen der Schule liegen. In den Gesamtschulen werden diese sowohl für die
Förderung der schwachen Schüler als auch für die Förderung der starken Schüler
verwendet. Die Frage bezüglich Stundentafel kann Herr Thietz nicht beantworten. Frau BV Schauer-Oldenburg fragt, ob es zutrifft, dass es an
den Schulen an der Binnendifferenzierung hapert. Wird das damit forciert und
weiter eingebaut. Abschließend fragt sie, ob nach 2011 wieder eine neue Schulreform
beginnen wird. Herr Thietz teilt mit, dass die Binnendifferenzierung auch an
den Oberschulen durchgesetzt werden soll. Es gibt leider zu wenig Personal,
welches das erfolgreich vermitteln kann. Ein Teil des Qualifizierungskonzeptes
wird die schulinterne Fortbildung sein . Frau Segner, Schulleiterin des Heinrich-von-Kleist-Gymnasiums, teilt zum Kurssystem mit, dass das ein additives System sei, wo 4 Semesterpunkte gesammelt werden und die Punkte der Abschlussprüfungen kommen noch hinzu. Der Vorsitzende, Herr Dr. Knape, bemerkt, dass auf die
Schulleiter/innen sehr viel Arbeit hinzu kommt. Er bezieht sich auf die letzte
Sitzung des Sonderausschusses und hat festgestellt, dass die
Binnendifferenzierung in den Grundschulen gerade wieder zurückgefahren wird. Es
wird versucht, eine Homogenisierung darzustellen. Er ist der Auffassung, dass
man an einigen Schulen die Fehlern hier wiederholt. Herr Thietz bejaht und meint, dass man sich zwischen
Binnendifferenzierung und Außerdifferenzierung entscheiden kann oder auch
beides machen kann je nach dem, wie die Schule es umsetzen kann und wie der
Bedarf bei den Schüler/innen vorhanden ist. Herr Dr. Knape dankt Herrn Thietz für die Ausführungen und
für die Beantwortung der gestellten Fragen. |
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