Frau
´BzStR´in Hänisch wünscht sich, dass der Jahresbericht im Hauptausschuss
insgesamt diskutiert werden sollte, um daraus einige Schlussfolgerungen für
weitere Fragen abzuleiten.
Anschließend berichtet sie über Budgetierungsergebnisse für die Produkte des
Sportamtes und verteilt Unterlagen dazu. Sie bittet dazu in der nächsten
Sitzung diesen TOP erneut zu behandeln.
Wichtig für den Haushalt 2010 ist das Produkt Planmengenverfahren. Hier tritt
eine wesentliche Veränderung auf, wie die Planmengen in den einzelnen Bereichen
ermittelt werden. Der Produktbereich Sport ist davon mit seinen Hauptprodukten
– Bereitstellung von Sportanlagen – betroffen. Frau Hänisch gibt anschließend
anhand der verteilten Unterlagen Erläuterungen. Sie teilt weiter mit, dass in
den vergangenen Jahren mit den Bezirken besprochen und beschlossen wurde, dass
in einem zweiten Planmengenschritt noch einmal eine Umverteilung von Mengen
stattfindet. Die Umverteilung der Mengen soll bewirken, dass mit Ziel einer
gleichwertigen Ausstattung die Bandbreite zwischen demjenigen, der am wenigsten
Output hat und dem, der am meisten Output hat, ein wenig gedämmt wird und der
jenige, der wenig Output hat, über eine zusätzliche Finanzierung Geldmittel erhält,
um seinen Output zu steigern und auf die Art und Weise eine Angleichung der
Mengenentwicklung in den Bezirken zu generieren. Das bisherige Verfahren sah
vor, dass dieser Umverteilungseffekt relativ klein war. Man hatte nicht den
Mittelwert zwischen allen 12 Bezirken als Unverteilungsgröße und als zu
erreichende Zielgröße angesehen, sondern man hat auf den 11 schlechtesten
angehoben, so dass nur der 12 schlechteste echte Finanzmittel bekam und sicher
einsetzen konnte.
Die Senatsverwaltung für Finanzen hat nun das Verfahren geändert und stellte
fest, dass ihnen der Umverteilungseffekt zu klein ist. Die grundsätzliche
Methodik, die sie zugrunde legten, ist, dass für jeden Bezirk 50 % dessen, was
er produziert, als Gesetz gilt und die 50 %, die darüber hinaus gehen, werden
in einen großen Topf geworfen und durch 12 geteilt.
Der
Bezirk Mitte profitiert im Bereich Sport davon. Es werden ca. 32 Tsd.
Mengeneinheiten zusätzlich finanziert.
Weiterhin berichtet Frau Hänisch, wie die Umverteilung im Rahmen des neuen
Wertausgleiches auf die verschiedenen Produktbereiche wirken (siehe dazu Seite
2 der verteilten Unterlagen). Der Bezirk Mitte gehört hier zu den abgebenden
Bezirken. Es werden 1,1 Mio. € für 2010 verloren. Man kann hier erkennen, dass
dramatische Belastungen für einzelne Produkte insgesamt durch dieses neue
Verfahren resultieren. Bemerkenswert hierbei sei, dass der Bezirk Neukölln 6,1
Mio. € gewinnt. Es gibt aber auch Bezirke, wie z. B. Steglitz-Zehlendorf, die
4,2 Mio. € verlieren.
Abschließend
geht Frau BzStR´in Hänisch auf die Produktbudgetvergleichsberichte für die
einzelnen Produkte ein und gibt Erläuterungen dazu. Sie bittet die
Ausschussmitglieder, sich mit diesen Unterlagen ausführlich zu befassen.
Zum Haushalt 2010 wird neu eingeführt die sogenannte Pagatorisierung der
budgetunwirksamen Kosten. Die kalkulatorischen Kosten, die bisher als
Rechengröße für die Gebäudekosten und Pensionslasten etc. weggetragen werden
mussten, werden jetzt monatarisiert. Für die Flächen, die in Gebäuden genutzt
werden, muss zukünftig an das Land Miete gezahlt werden. Es wird ein Budget
zugewiesen und es müssen für die genutzten Flächen Miete gezahlt werden
(errechnet des Bauwertes von 1913). Insofern verändert sich jetzt die Ermittlung
des Budgetierungsergebnisses. Wenn die Pagatorisierung angewendet wird, wird
das zu erheblichen Umverteilungswirkungen zwischen den Bezirken führen. Denn
Bezirke wie Mitte, die große Flächen nutzen, werden größer belastet, als andere
Bezirke, die wenig Flächen für ihre Aufgaben nutzen. Einmalig hat SenFin
zugestanden, dass für 2010 diese Umverteilungswirkung in Gänze abgefedert wird,
aber in 2011 soll sie dann in voller Höhe Platz greifen.
Frau
Hänisch hofft, dass der Steuerungsdienst des Bezirksamtes Mitte noch einmal
eine Auswertungstabelle fertigen wird, in der vermittelt wird, wie die
Budgetierungsergebnisse nach Normierung aussehen, denn an diesen Zahlen muss
sich der Bezirk orientieren.
Zum
Bereich der Schulprodukte teilt sie folgendes mit: Allein durch das
Planmengenverfahren (Schülerzahlenprognose) ist über alle 12 Bezirke ein
Budgetierungsverlust von 25 Mio. € erreicht. Wenn nun zusätzlich diese
Normierung auf diesen Bereich anwendet werden, beträgt die Unterfinanzierung 91
Mio. € nur für das Jahr 2010 für die Schulen im Land Berlin.
Der
Vorsitzende, Herr Reschke, fragt die Ausschussmitglieder, wie man jetzt
verfahren möchte.
Herr BV
Böttrich (Grüne) meint, dass der Bericht zur Kenntnis genommen wurde.
Frau
BzStR´in Hänisch regt an, ihr Fragen per E-Mail zuzusenden, die dann
beantwortet werden.