Auszug - Fahrradroutenplan Bezirk Mitte - Entwurf BE: Herr Dittrich (SGA)
Der Vorsitzende, Herr Jaath, begrüßt Herrn Dittrich und Frau
Radatz. Herr Dittrich stellt anhand von Plänen das Fahrradkonzept
vor. Vor einem Jahr wurde dem Umweltausschuss dazu berichtet. Es gab einen
BVV-Beschluss zum Konzept. Er stellt heute vor, was genau gemeint ist, wenn von
Fahrradrouten gesprochen wird. Es geht nicht nur um Radwege an sich, sondern es geht um
Fahrradrouten. Dabei werden Konflikte und Probleme analysiert, und dann
entschieden, wie eine Fahrradanlage aussehen kann. Die Anlagen werden aus
verschiedenen Töpfen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung finanziert
(GA-Mittel für Fernradwanderwege, Berlin-Kopenhagen, Europaweg 1). Anhand einer
Karte der Senatsverwaltung zeigt er sämtliche Radrouten, Fern- und Mauerwege.
Der Bezirk Mitte hat hier den Vorteil, dass alle Fahrradwege durch seinen
Bezirk führen. Seit einiger Zeit ist der Fahrradroutenweg Berlin-Leipzig in
Umsetzung. Er führt auf den Spreeradweg, der auf einer Konzeption des
Bezirksamtes Mitte aufbauend in das Zentrum hinein verlängert wird. Weiterhin berichtet er über den Titel 720 16, Maßnahmen des
Radverkehrs – Infrastrukturprogramm, hier stellt die Senatsverwaltung jährlich
einige Millionen Euro für die Bezirke zur Verfügung, um die Wege auszubauen,
die die Bezirke aus dem Radroutennetz der Senatsverwaltung umsetzen. Herr Dittrich teilt mit, dass er sich alle 2 Monate mit der
Senatsverwaltung trifft, um die Maßnahmen festzulegen und abzuarbeiten. Dabei
geht es nicht nur um die Radrouten, die im Senatsnetz ausgewiesen sind, sondern
es geht auch um andere Routen, die der Bezirk vorgeschlagen hat, und die die
Senatsverwaltung dann als sinnvoll angenommen hat (z. B. sind umgesetzt:
Heinrich-Heine-Straße, Köpenicker Straße, Perleberger Straße momentan in
Umsetzung). Er fährt fort, dass es in den letzten Jahren ein
Pilotprojekt im Bezirk Pankow gab, das über EU-Mittel finanziert wurde. Er zeigt
zwei Broschüren (Fahrradbiken in Berlin und Nahbereichskonzepte für den
Radverkehr). Die Bezirke sollen neben dem Fahrradhauptroutennetz auch eigene
Bezirksnetze entwickeln. Herr Dittrich betont, dass diese Broschüre als
Unterstützung für die eigene Konzeption mit genutzt wird. Das Bundesverkehrsministerium hat vor einigen Jahren ein
Gutachten finanziert. Das Gutachten – fahrradfreundliches Regierungsviertel –
ging ein relativ dichtes Netz hervor, welches zurzeit gerade beschildert wird.
Es gab die Lärmminderungsplanung, die jetzt vorgestellt wurde. Hier gab es
Konzeptgebiete im Wedding, wo auch eine ganze Reihe von Vorschlägen für
Radfahrwege vorliegen. Es gibt viele Radrouten, wie z. B. in Reinickendorf und
Tiergarten, die angeschaut wurden. Das Ergebnis ist eine Bezirkskarte, die Herr
Dittrich vorstellt. Die Karte wurde ergänzt mit dem eigenen Netz. Mit dem BUND
und dem ADFC hat man Gespräche geführt. Entwürfe wurden vorgestellt. Deren
Vorschläge sind teilweise mit eingeflossen. Momentan sei man dabei, bei den
Nachbarbezirken abzufragen, wie da die Vorstellungen sind. Anschließend berichtet der von der Charakteristik. Herr
Dittrich meint, dass man damit ein Netz an Radrouten habe, die die
unterschiedlichen Bedürfnisse decken (Freizeitverkehr, Routen auf ruhigen
Nebenstraßen, Routen auf den Hauptverkehrsstraßen). Je nach Fahrtzweck wird
dieses Angebot benötigt. Herr Dittrich denkt, dass das BA damit ein
weitreichendes Angebot für die verschiedenen Nutzer/innen des Fahrradverkehrs
hat. Zur Umsetzung meint er, dass man durchgehen wird, wo
Maßnahmen erforderlich sind, wo benötigt man nur eine Markierung, Beschilderung
oder wo sind größere Baumaßnahmen notwendig. Das alles wird dann in einem
Maßnahmeplan zusammengefasst, der noch nicht vorliegt. Dieser wird sich an der
Systematik der Senatsverwaltung orientieren. Herr BzStR Gothe teilte im letzten Ausschuss mit, dass mit
der Senatsverwaltung dem Bauministerium und der Deutschen Bahn ein Pilotprojekt
für eine Ergänzung des ÖPNV durch ein Fahrradausgleichsystem unterschrieben
wurde, dass es auch in Paris gibt. Er fragt, ob Herr Dittrich dazu berichten
könnte und ob es eine Arbeitsgruppensitzung gab. Herr Dittrich bejaht, es gab Sitzungen. Das
Bundesverkehrsministerium möchte ein Pilotprojekt in Berlin umsetzen mit einem
innovativen Konzept, einer Verbindung zwischen öffentlichem Nahverkehr und
Fahrradabstellanlagen. Man orientiert sich an Anlagen, die in Paris umgesetzt
wurden. Ähnliches ist in Stuttgart und Hamburg geplant. Man wollte deshalb ein
Pilotprojekt in Mitte mit Mitteln des Bundesverkehrsministeriums umsetzen. Man
sucht jetzt Standorte. Der Bezirk Mitte meinte, man möchte sich an dem Plan
orientieren, wo man sowieso schon konventionelle Fahrradbügel als
Abstellanlagen vorsieht und man möchte schauen, welche Standorte geeignet davon
sind. Ab März 2009 bis in den Sommer 2009 sollen 12 Standorte umgesetzt werden.
Hier soll geprüft werden, welche Technologie am besten ist. Anschließend sollen
dann bis 50 Standorte realisiert werden. Herr BV Koch (SPD) hätte mehr über das Detail erfahren. Er
bedauert im vergangenen Jahr nicht bei der Powerpoint-Präsentation dabei
gewesen zu sein. Er regt an, die Karten als PDF-Dateien dem Ausschuss zur
Verfügung zu stellen. Zu den Abstellanlagen meint er, dass in Geschäftsstraßen
das Problem bestehe, mit dem Auto dort zu parken. Auch meint er, dass man hier
wenig Möglichkeiten habe, auf dem Gehweg weitere Fahrradstellplätze anzuordnen.
Vielleicht könnte man Autostellplätze heraus nehmen und Fahrradstellplätze
einrichten. Er fragt, ob Herr Dittrich in diese Richtung dachte. Weiterhin fragt, er ob in der Vergangenheit und aktuell
ältere Ampelschaltungen überprüft wurden. Herr Dittrich teilt mit: Man hat die
Senatsplanung (Haupt- und Nebenrouten) so übernommen, wie sie sind. Der Bezirk
kann nicht an den Senatsunterlagen herumnörgeln und sagen, sie sind schlecht,
das passt dem Bezirk nicht. Der Plan wird sich noch einmal verändern. Die
Senatsverwaltung schlägt vor, sich zusammen zu setzen und die Nebenrouten zu
überarbeiten und ob die Hauptrouten mit den Nebenrouten kompatibel zu machen
seien. Die Friedrichstraße sei zu eng, Investoren haben
Abstellanlagen selbst hingebaut
Herr Dittrich betont, dass er nicht die Masse dorthin bekommt, die er
bräuchte. In den Nebenstraßen wurden Querbalken angebracht. 6 Standorte werden
jetzt demnächst in der Friedrichstraße und Spandauer Vorstadt angeordnet. Die Hauptverkehrsstraßen wurden bei den Routen herangezogen.
Was dort zu tun sei, muss in den jeweiligen Planungen geschaut werden. Teilweise
gibt es eine Planung (Leipziger Straße) von der Senatsverwaltung, die sie
selber vornimmt. Herr BzStR Gothe merkt an, dass es in der Invalidenstraße
gelungen ist, in der Planfeststellung einen durchgehende Fahrradstreifen in
beiden Richtungen zu implementieren. Wenn dort die Straßenbahn gebaut wird,
wird der gesamte Verkehrsraum so gebaut, dass in beiden Richtungen ein
separater Radwegstreifen geführt wird. Die Situation heute in der
Invalidenstraße ist sehr gefährlich und unübersichtlich und der Fahrbahnzustand
ist sehr schlecht. Weiterhin bemerkt er, dass die Zuständigkeit zwischen der
Senatsverwaltung und dem BA Mitte sehr verflochten sei. Auch bei der Anordnung
durch die Straßenverkehrsbehörde ist das BA Mitte für die normalen Straßen
zuständig. Die Straßenverkehrsbehörde bei SenStadt ist zuständig für die
Hauptstraßen. Das alles sei schon sehr kompliziert, das immer miteinander
abzustimmen. Damit Herr Gothe den Überblick behält, wird 4 mal im Jahr eine
größere Runde mit den Planern im BA und SenStadt einberufen, um alle Maßnahmen
abzustimmen. Auch Herr Dittrich bestätigt die Aussage von Herrn Gothe,
dass es immer hin und her geht. Herr BV von Dassel (Grüne) bezieht sich auf die
Ampelschaltungen, die zum Teil abenteuerlich geschaltet sind. Er fragt, ob
gesichert sei, dass auf Bürgersteigen keine Radwege mehr angelegt werden bzw.
dass diese auch nicht mehr gepflastert werden. Rund um den Potsdamer Platz gibt
es relativ neue Radwege, die verkehrsgefährdend auf dem Bürgersteig laufen.
Bezüglich Einrichten von Baustellen möchte er wissen, inwieweit hier das
Bezirksamt eingebunden ist, wenn neue Baustellen eingerichtet werden. Weiterhin fragt er, inwieweit Mitte davon profitiert hat,
dass Radverkehr immer durch die Nebenstraßen fließen soll. Vom Berliner
Abgeordnetenhaus neu im Haushalt aufgenommen wurde ein Titel, der die Sanierung
vorhandener Radwege beinhaltet. Er fragt, inwieweit Mitte davon profitierte. Herr Dittrich teilt mit, das Straßen- und Grünflächenamt hat
Radwege angemeldet, die saniert werden sollen. Er geht davon aus, dass Mittel
bereitgestellt werden. Über Details kann er keine Auskunft geben. Baustellen
wurden immer angemahnt. Zur Frage Potsdamer Platz meint Herr Dittrich, dass die
Planungen aus den 90er Jahren stammen und die Planungen vorlagen. Herr BV Hobrack (SPD) fragt, ob nur dort Fahrradstreifen
angebracht werden, wo Tempo 50 erlaubt ist oder sind Tempo 30 und
Fahrradstreifen kompatibel. Herr Dittrich teilt mit, mit Tempo 30 braucht man keine
Radverkehrsanlagen. Er würde es nicht so dogmatisch sehen. Es gibt auch schon
einige Straßen mit Fahrradwegen, wo Tempo 30 ist. Der
Vorsitzende, Herr Jaath, meint, dass er die Baustellenthematik mit der
Linienstraße verknüpfen würde. Dort gibt es die private Baustelle, die eine
Fahrradstraßenseite sperrt. Er fragt, ob das mit dem Sinn einer Fahrradstraße
zu vereinen sei, dass man aufgrund einer privaten Baustelle den Sinn und Zweck
einer Fahrradstraße und die Durchfahrbarkeit aufhebt, während Autos zumindest
immer noch in eine Richtung fahren dürfen. Herr Dittrich kennt dort die
Situation nicht so genau. Normalerweise gibt es keine privaten Baustellen; es
gibt Sondernutzung. Jede Baustelle muss eine Sondernutzungsgenehmigung bekommen
und die Straßenverkehrsbehörde muss für alle Verkehrsteilnehmer/innen regeln,
dass es funktioniert. Wenn dort eine Fahrradstraße vorhanden ist, muss so
gewährleistet sein, dass der Fahrradverkehr dort durchkommt. Herr Jaath meint
daraufhin, dass das nicht so sei. Man hat dort Fahrradfahren einfach verboten.
Dort ist eine ganz normale Einbahnstraßenregelung. Herr Jaath bezieht sich noch einmal auf den Maßnahmeplan für
den Bezirk und fragt, wann dieser vorgezeigt werden könnte. Herr Dittrich teilt
mit, dass dieser sehr aufwendig sei und es noch einige Zeit dauern wird, bis er
vorgestellt werden kann, aber er denkt, den Plan im Frühjahr 2009 zu Ende zu
bringen. Das gesamte Netz der Senatsverwaltung musste vom BA noch einmal
eingezeichnet werden, weil es bis heute keinen digitalen Plan gibt, den die
Senatsverwaltung zur Verfügung stellte, damit das BA nur noch ergänzt hätte. Herr Jaath dankt für die Ausführungen und für die
Beantwortung der gestellten Fragen. |
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