Auszug - Zentrum für sexuelle Gesundheit: Aktuelles und Zukünftiges BE: Herr Busse, LuV-Leiter Gesundheit
Herr Busse, LuV-Leiter Gesundheit, teilt mit, dass nach den
ganzen Irrungen und Wirrungen (Herr Busse erinnert hier an die
Berichterstattung im Ausschuss.) letztendlich der Kompromiss zustande gekommen
ist, dass durch den Verzicht innerhalb der Stellen des Öffentlichen
Gesundheitsdienstes an anderer Stelle (Lichtenberg und Tempelhof) Stellen
abgezweigt werden, um das Zentrum für sexuelle Gesundheit in Mitte zu
errichten, mit den Standorten Wedding und Tempelhof-Schöneberg. Das BA hatte
daraufhin versucht, die verlorene Zeit für das Zentrum in Mitte wieder aufzuholen.
Die anderen Zentren konnten sich ca. ein Jahr länger auf den Tag der Eröffnung
vorbereiten. Mitte muss jetzt versuchen, diese Zeit wieder einzuholen. Das hat
zur Folge, dass in der Ruheplatzstraße noch diverse Renovierungs- und
Baubauarbeiten durchgeführt werden müssen und man muss sich noch mit den
bisherigen Räumen und der Ausdehnung auf die ehemaligen Räume des KJGD´s
behelfen. Die Situation in Tempelhof-Schöneberg ist ähnlich. Die Kollegen
hatten sich dafür eingesetzt, dass ihr Standort in der Versorgungsregion
Schöneberg Nord errichtet wird. Dem ist man so nachgekommen. Mitte möchte
natürlich auch, wenn es für die Versorgung in dieser Region zuständig ist,
dafür sorgen, dass auch dort etwas passiert ist und Mitte möchte keine Räume in
der Rathausstraße in Tempelhof haben, wo das Publikum nicht ohne weiteres
hinkommt. Mitte sucht aber noch nach Räumen, was sich sehr schwierig gestaltet,
denn der Bezirk Tempelhof-Schöneberg hat dem Bezirk Mitte erklärt, er habe in
Schöneberg Nord keine entsprechenden Räume. Der Bezirk Mitte wundert sich nun,
denn wenn man sich für ein Zentrum meldet und auf seinem Gebiet etwas errichten
möchte, dann sollte man eigentlich schon eine Vorstellung davon haben, wo diese
Räume sein sollten. Die bisherigen Räume in der Erfurter Straße müssen
aufgegeben werden. Diese Nachricht erfolgte aber nicht kurzfristig, sondern die
Erkenntnis existiere in Tempelhof-Schöneberg schon viele Jahre. Der Kontakt mit den Kollegen zu Tempelhof-Schöneberg ist
sehr gut. Ein gemeinsamer Name wurde ausgewählt, man hat gemeinsame Gespräche
geführt und es fanden gegenseitige Besuche statt. Die Kollegen aus
Tempelhof-Schöneberg nehmen an den Dienstbesprechungen teil. Herr Busse stellt abschließend die Sozialarbeiterin Frau
Soika-Steinmetzger vor. Herr BV Allendorf (SPD) meint, wenn die Dienstkräfte
weiterhin vom BA Mitte bezahlt werden, der Arbeitsort jedoch offiziell in
Tempelhof-Schöneberg sein sollte, besteht die Möglichkeit, dass die
Dienstkräfte auch irgendwann von Tempelhof-Schöneberg finanziell übernommen
werden, oder sie verbleiben in Mitte. Weiterhin fragt er, ob es
Ersatzleistungen für die Räumlichkeiten in Mitte aus dem Bezirk Tempelhof-Schöneberg gibt. Herr Allendorf
meint, dass der Bezirk einen Ausgleich für die Kosten erhalten müsste. Herr Busse teilt mit, dass die Dienstkräfte vom Bezirk
Tempelhof-Schöneberg zum 1.9.2009 nach Mitte versetzt wurden. Sie sind jetzt
Dienstkräfte des Bezirks Mitte und der Bezirk Mitte ist mit seinen
Dienstkräften in die Räume von Tempelhof-Schöneberg gezogen. Insofern müsste
Mitte jetzt Tempelhof-Schöneberg noch etwas bezahlen. Es sollen deshalb
bestimmte Dinge in einer Verwaltungsvereinbarung geregelt werden. Bezüglich der
Raummieten meint Herr Busse, dass diese genauso erfasst werden als wenn diese
Dienstkräfte in Räumen des Bezirks Mitte erfasst wären. Insofern besteht dort
eine Abgrenzbarkeit und Klarheit sowohl hinsichtlich des Personals als auch
hinsichtlich der Kosten. Frau BV Schauer-Oldenburg (Grüne) meint, dass sich der
Ausschuss für Migrante/innen stark machte. Es wurde immer wieder mit Recht
gesagt, wenn Mitgranntinnen den SMD nutzen wollen, ungern in einen anderen
Bezirk gehen. Frau Schauer-Oldenburg meint, dass die Zahl der Klienten um 83 %
gestiegen sei. Sie fragt, ob diese Gruppe von Menschen ebenfalls zahlenmäßig
stärker vertreten sei oder wird das nicht angenommen. Frau Soika-Steinmetzger
teilt mit: Das Stammpublikum ist identisch und hat sich vermehrt. Durch Pankow
und Reinickendorf hat sich das Bild verschoben, die Klienten sind aber nicht
weggeblieben. Die Statistik sagt aus, dass man sich überlegen musste, das
bürokratische auf ein Minimum zu reduzieren. Frau Schauer-Oldenburg meint, dass man davon ausgehen kann,
dass die Nachfrage steigen wird. Es spricht sich herum, wenn vertraulich und
kompetent beraten wird. Wenn aber eine Steigerung noch mehr stattfindet, hat
sie den Eindruck, dass das mit den verwaltungstechnischen Möglichkeiten nicht
zu lösen sei. Darauf konnte keine Antwort gegeben werden. Momentan sind die
Mitarbeiter bis an die Grenze des Möglichen belastet. Herr BzBm Dr. Hanke meint, dass die vorliegenden Zahlen für
sich sprechen. Der Bedarf ist in der Region Mitte, Pankow und Reinickendorf
sehr groß. Er glaubt, dass das Potenzial noch nicht erreicht sei, entsprechend
der Nachfrage, die es eigentlich in diesen 3 Bezirken gebe. Man muss davon
ausgehen, dass die Zahlen noch steigen werden. Die Situation ist die, dass
zurzeit aus dem bezirklichen Haushalt keine Chance besteht, hier zu verstärken.
Herr Dr. Hanke denkt, dass in 2009 eine Diskussion geführt werden muss, wie die
Auslastung der anderen Zentren ist. Und es sollte geprüft werden, ob es
überbezirkliche Verlagerung geben müsste in Richtung zum Zentrum in Mitte. Wie
stark die Steuerungsfähigkeiten und der Gestaltungswille des Senates ist, wird
sich dann zeigen. Weiterhin meint Herr Dr. Hanke, dass eine weitere Diskussion
am Beispiel Zentrum für sexuelle Gesundheit und Familienplanung geführt werden müsste,
ob Mitte wirklich mit der Deckelung im ÖGD bedarfsorientiert ist. Diese heikle
Debatte bezieht sich auf die mittlere Personalplanung im Land Berlin, die davon
geprägt ist, Stellen abzubauen und nicht neue Stellen zu schaffen. Sie hat aber
auch eine fachpolitische Komponente. Frau BV Fried (SPD) meint, dass die Vorlage hervorragend sei
für eine Diskussion mit Herrn Staatssekretär Hoff. Sie fragt, ob es
Möglichkeiten für eine Erweiterung der Warteräume gibt. Herr Busse meint, dass man zurzeit in einer Übergangsphase
sei. Der KJGD sei gerade ausgezogen. Die Räume werden entrümpelt und renoviert.
Wenn der Standard erreicht ist, sind die Räumlichkeiten gut geeignet für das
Zentrum. Die Vertraulichkeit ist jetzt schon gewahrt, sonst könnte man das
nicht so durchführen. Frau BV Schauer-Oldenburg (Grüne) bezieht sich noch einmal
auf die zu große Arbeitsverdichtung und meint, dass sie nicht in Abrede stellen möchte, dass gute
Arbeit geleistet wird. Herr Dr. Hanke bestätigte sie in seinen Ausführungen. Es
gehe darum, dass eine Grenze erreicht wird, wo man sagt, man benötigt mehr
Stellen, sondern man sollte sich nicht genieren zu sagen, es geht nicht mehr. Dies
sei keine Einschränkung der Leistung. Frau BV David (SPD) bezieht sich auf die Aussage, dass nach
einer bestimmten Zeit ein Ausgleich zwischen den Zentren erfolgen soll und dass
die Senatsverwaltung noch einmal prüfen will. Sie fragt, ob es hier eine
Terminsetzung gibt. Der Ausschuss sollte dass ggf. begleiten und schauen, was
kontrolliert wird und was verglichen wird. Weiterhin bezieht sie sich auf die Renovierung von Räumen
und fragt, was es jetzt für Probleme gibt. Kann der Ausschuss hier Unterstützung
geben. Herr Busse teilt zum Personalausgleich der Bezirke mit, dass
sich dieser wie ein roter Faden durch die gesamte ÖGD-Duskussion zieht. Diese
Diskussion betrifft nicht nur die Zentren. Es betrifft z. B. auch den Kinder-
und Jugendgesundheitsdienst und es betrifft den Sozialpsychiatrischen Dienst.
Zurzeit wird diskutiert, dass in diesen Bereichen eine zweijährige
Vergleichbarkeit hergestellt wird. Auf dieser Vergleichbarkeit sollte dann ein
Personalausgleich erfolgen. Herr Busse meint, dass es schwierig sein wird, sich
überbezirklich zu einigen. Die Chancen sieht er eher als skeptisch an.
Passieren darf nicht, dass man in eine Diskussion kommt, die sagt, die Bezirke
können sich untereinander nicht einigen. Von daher braucht man gesundheitliche
Gesundheitsämter nicht mehr; jetzt braucht man ein zentrales Gesundheitsamt und
da kann man dann die Dienstkräfte alle so hin und her schieben, wie man es
möchte. Das hat man schon gesehen, wohin das führte, hier spricht Herr Busse
das Landesschulamt an, das sich nicht bewährte. Aber diese Diskussion kommt
dann gleich wieder. Herr Busse hofft, dass es sich vielleicht doch zwischen den
Bezirken arrangieren lässt, denn es werden nicht immer die gleichen Bezirke
sein, die bekommen und nicht immer die gleichen Bezirke sein, die abgeben. Es
wird Besonderheiten geben. Herr Busse teilt zur zweiten Frage von Frau David mit, dass
das ehemalige Mobiliar vom KJGD entsorgt werden musste. Die Räume müssen
renoviert werden und es müssen ein bis zwei Zwischentüren gesetzt werden, damit
die Publikumsströme besser geleitet werden können. Ein Problem ist noch der
Toilettenstrang. Hier muss geprüft werden, ob es sich um Schadstoffe handelt.
Der Bereich GDM hat nicht genügend Personal und Bauleiter, um alles
kurzfristiger zu machen. Herr Busse hofft, dass im Oktober 2008 die Räum- und
Renovierungsarbeiten soweit abgeschlossen sind. Herr BV Rauskolb (CDU) fragt, wie viele Personalstellen in
Herrn Busses Bereich in den letzten Jahren verloren gingen. Herr Busse teilt
mit, dass der Bereich des SMD in den letzten Jahren kein Personal eingespart
hat. Durch die Zentrenbildung sind aus eigenen Mitteln Sozialarbeiter, eine
Ärztin und eine Arzthelferin hinzu gekommen. Weiterhin möchte Herr Rauskolb wissen, ob es in den anderen
LuVs noch Ressourcen an Sozialarbeiter/innen gibt, die vielleicht dort nicht
ähnlich dringend benötigt werden, wie in diesem Bereich, der nach der
beeindruckenden Statistik notleidend ist, was sie Ausstattung mit
Sozialarbeiter/innen anbelangt. Herr Busse wäre glücklich, wenn es so wäre. Ein
Personalausgleich zwischen den unterschiedlichen Diensten herzustellen, ist die
Aufgabe von Herrn Busse, die das BA von ihm erwartet. Es ist aufgrund der
Altersstrukturund der Spezifikation, die die einzelnen MitarbeiterInnen
erworben haben, äußerst schwierig, Personal von einer Stelle auf eine andere
umzusetzen. Prinzipiell geht das und sei auch zulässig. Aber mit ruhigem
Gewissen kann Herr Busse nicht sagen, dass von einem Bereich Mitarbeiter
umgesetzt werden können. Daraufhin meint Herr Rauskolb, dass er schon nachvollziehen kann, dass es einem LuV-Leiter schwerfällt, Mitarbeiter/innen zu motivieren, die seit 10 Jahren oder noch länger im gleichen Aufgabenbereich tätig waren und nun den Aufgabenbereich wechseln. Der Gedanke der Verwaltungsreform, dass Flexibilität das Gebot der Stunde sei und dass ein Wechsel auch fast routinemäßig stattfinden soll, sei eigentlich kein neuer Gedanke. Von einem Beamten wurde immer verlangt, dass er jede Aufgabe, die von seinem Amt wahrzunehmen ist, erfüllt und er auch neue Aufgaben übernehmen müsse . Er fragt sich, ob nicht zu viele Mitarbeiter/innen in der öffentlichen Verwaltung nach wie vor ein all zu großes Beharrungsvermögen haben. Herr Busse betont, dass er diese Möglichkeit zurzeit nicht sieht, aus anderen Bereichen Sozialarbeiter/innen umzusetzen, denn sie sind in anderen Bereichen bis an ihre Grenzen ausgelastet. Die Diskussion wurde bei der ÖGD-Reform geführt. Es kann bei der Deckelung nicht bleiben. Herr Busse hat keine Probleme damit, auch mit Mitarbeiter/innen unangenehme Gespräche zu führen und ihnen zu sagen, sie müssten jetzt auch mal in einem anderen Bereich tätig sein. In der Vergangenheit wurde das an der einen oder anderen Stelle gemacht. Momentan sieht Herr Busse diese Möglichkeit nicht, wenn er sie sehen würde, wird er es natürlich tun und dann wird er in dem Bereich das Personal verstärken, wo es solche Zahlen wie hier gibt. Das wäre in dem Bereich tatsächlich der SMD. Frau BV Schauer-Oldenburg (Grüne) bezieht sich auf den
Hauptausschuss und spricht die sogenannten roten Nummern an. Sie fragt, ob hier
nicht ganz klar definiert sei, welche Bereiche mit wie vielen Personen besetzt
werden sollte. Herr BzBm Dr. Hanke gibt Frau Schauer-Oldenburg Recht. Es gibt
diese Senatsvorlage, wo die sogenannte Zielstruktur des ÖDD dargestellt wird.
Diese Vorlage war im RdB nicht unumstritten. Herr Dr. Hanke meint an dieser
Stelle, dass es zwischen fachlicher Einschätzung der Bezirke und zum Teil der
Senatsgesundheitsverwaltung und dem, was die Senatsfinanzverwaltung zulassen
wollte und zugelassen hat, erhebliche Diskrepanzen gegeben hat. Im Rat der
Bürgermeister wurde deutlich gemacht, dass der Senat nicht das abdeckt, was der
RdB für notwendig hält. Es gibt eine Altersstruktur, die dazu führt, dass beim
derzeitigen Einstellungskorridor nicht mehr für die Zukunft gewährleistet
werden kann, dass die Aufgaben noch so qualitativ wahrgenommen werden, wie
zurzeit. Mit dem Einstellungskorridor kann man nicht die Kollegen/innen
ersetzen, die ausscheiden werden. Auch wird es schwer sein, eine geordnete
Amtsübergabe bzw. Aufgabenübergabe hin zu bekommen. Die Vorsitzende, Frau Stein, bedankt sich bei Herrn Busse
und seinen Mitarbeiter/innen, dass sie so kurzfristig kommen konnten und für
die Beantwortung der gestellten Fragen. |
|||||||||||||||||||||||||||||
Legende
Ausschuss | Tagesordnung | Drucksache | |||
BVV | Aktenmappe | Drucksachenlebenslauf | |||
Fraktion | Niederschrift | Beschlüsse | |||
Sitzungsteilnehmer | Auszug | Realisierung | |||
Anwesenheit | Kleine Anfragen |