Auszug - Einschulungsbereiche
Frau
BzStR´in Hänisch berichtet darüber, dass es jedes Jahr Eltern gibt, die mit der
Entscheidung des Schulamtes nicht einverstanden sind. Sie suchen deshalb das
normale Verfahren des Rechtsweges. Es wird Widerspruch eingelegt. Danach wird
geprüft und ein Widerspruchbeschluss erteilt. wieder
zurück zu kehren. Frau BD
Stöcker (Die Linke) meint, dass nach dem Beschluss die Einzugsbereiche pro
Schule dargestellt werden müssen und letztendlich soll immer noch eine
Wahlmöglichkeit der Eltern da sein, in dem sie sich bei der Schule anmelden,
die direkt in ihrem Einzugsbereich liegt, aber gleichzeitig den Wunsch für eine
Umschulung angeben können. Sie meint, dass der Verwaltungsaufwand höher sein
wird, wenn wieder nach dem alten Prinzip gearbeitet wird. Frau
Hänisch gibt Frau Stöcker recht. Man kann sich über einen Antrag jede Schule
aussuchen, in der man beschult werden möchte. Das Verfahren ist aus vergangenen
Jahren bekannt und wird mit aller Sorgfalt betrachtet., aber es ist natürlich
tatsächlich je Einzelschule abzuarbeiten und dann mit den entsprechenden
Komplikationen, die sich durch die Systematik ergeben. Herr BV
Lundkowski (FDP) meint, dass seine Fraktion die Überlegungen von Frau Hänisch
voll unterstützt. Er findet es ganz treffend, dass Frau Hänisch sagte, wenn das
wirklich auf Dauer Realität wird, was das Gericht beschlossen hat, wird das ein
pädagogischer Rückschritt. Herr Lundkowski findet es auch ganz wichtig, bei der
Sprengellösung den Begriff der Wahlmöglichkeiten deutlicher
herauszustellen, weil es ein ganz wesentliches Prinzip sei. Das sei ein erster
Schritt auf einem Weg. Von daher begrüßt die Fraktion der FDP es, wenn ihr
Antrag in diese Richtung laufen würde, wenn dieses Modell legalisiert wird und
wenn die BVV es unterstützen würde. Der
Vorsitzende, Herr Dr. Knape, meint, dass ihm Bedenken von Eltern bekannt seien,
die der Meinung sind, dass zusammen gewachsene Kieze nicht getrennt werden
sollen. Frau
Hänisch teilt weiter mit: Eltern haben ein sehr individuelle Interessen. Die
2500 Kinder, die jedes Jahr im Bezirk Mitte eingeschult werden, führen zu 2500
Interessenlagen, die nicht gleichförmig sind und nicht nach einem Mustermodell
alle optimal zu befriedigen sind. Es gibt eine sehr große Spannbreite an
Wünschen. Die Eltern gehen von einer Situation aus, dass es die nächstgelegene
Schule sein muss, egal, wo sie liegt. Dies Schulprofil ist die einzig
akzeptable für ihr Kind. In beiden Fällen erwarten Eltern, dass ihre Wünsche
möglich gemacht werden. Aufgabe des Bezirksamtes und der BVV ist es, einen Weg
zu finden, der möglichst vielen ihre Interessen umsetzbar macht. Frau Hänisch
betont hier, dass man kein Modell finden wird, das alle Wünsche berücksichtigt.
Das sei immer ein Abwägungsprozess. Frau Hänisch meint, und sie hat viele
Rückmeldungen, dass der Weg, den der Bezirk Mitte gegangen ist, die
Konfliktlinien deutlich reduziert hat. Sie bedauert es, dass die besondere
Situation um den Arkonaplatz die einzige Situation ist, die eine öffentliche
Wahrnehmung erfährt. Der Arkonaplatz ist nicht repräsentativ für den ganzen
Bezirk Mitte. Das Vermitteln von Interessenlagen aus dieser Region hält Frau Hänisch
für gewagt. Ihre persönliche Wahrnehmung ist, dass es eine soziale Barriere
Bernauer Straße gibt, dass es eine starke Neigung gibt aus der richtigen Seite
der Bernauer Straße nicht in der falschen Seite der Bernauer Straße beschult zu
werden. Um dieser Interessenlage Nachdruck zu verleihen, wird hier besonders
intensiv: es muss die nächstgelegene Schule über die Straße hinweg
transportiert wird. Frau Hänisch meint, dass der Wunsch möglichst die
nächstgelegene Schule nutzen zu wollen, genutzt wird., um die Interessen zu
verstärken. Es gibt aber einen Unterschied zwischen jedem einzelnen Elternteil
und es gibt auch Rollen der Verantwortung, die das Bezirksamt und die BVV
wahrzunehmen haben, und es gibt natürlich auch gleichgeartete Interessenlagen,
die sich an bestimmten Schulen widerspiegeln. Vor der Sommerpause wurde ein
Diskussionsprozess gestartet, wie man ggf. der besonderen Situation stark
steigender Kinderzahlen in der Region Rosenthaler/Spandauer Vorstadt und
Gesundbrunnen nachkommen könnte. Das BA hatte alle Schulen über die
Schulkonferenzen aufgefordert, Beschlüsse mitzuteilen und was aus ihrer Sicht
der beste Weg wäre. Es liegen inzwischen 6 Stellungnahmen vor, die eine
bestmögliche Variante aus Sicht der Schulen darstellen, diese sind aber nicht
miteinander kompatibel. Frau Hänisch findet, dass es nachzuvollziehen sei. Es
wird mit all den Beschimpfungen, Vorwürfen, Kritiken, die zu erwarten sind,
langfristig ein Modell zu finden sein, das unter diesen Rahmenbedingungen das
bestmöglichste Modell sein. Weiterhin meint sie, dass das noch ein spannender
Prozess sein wird. Auch freut sich Frau Hänisch auf diese Diskussion, weil das
eine Ausgangslage ist, über gewisse gesellschaftspolitische Ziele, über
Verantwortung und auch über Wege nach zu denken, wie möglicher weise die
Schulen auf der falschen Seite der Bernauer Straße so attraktiv gemacht wird,
damit sie auch für die Schüler/innen interessant werden auf der richtigen Seite
der Bernauer Straße. Die Qualität der Schule ist das ausschlaggebende für Eltern
zur Wahl einer bestimmten Schule. Die Hinweise der Eltern, in Bezug auf den
Anteil der Kinder NDH oder sozial benachteiligte Kinder, ist aus Sicht des BA
nicht ausreichend genug. Man muss deshalb genau hinschauen, man muss überlegen,
was für Botschaften wirklich vermittelt werden und welche Anforderungen an das
BA abzuleiten sind. Frau Hänisch findet die öffentliche Debatte (Presse)
einseitig, denn sie hilft dem BA nicht bei der Bewältigung der Probleme. Auch
sei es einfach, sich mit den stark vorgetragenen Interessen einer bestimmten
Gruppe auseinander zu setzen und es ist immer mühsam, einen ausgewogenen solide
recherchierten und allen Interessen abgewogenen Bericht in der Presse zu
liefern. Frau Hänisch findet es bedauerlich, wenn man hier langfristig zu
Modellen kommen könnte, dass die Recht bekommen, die am lautesten ihre
Interessen vertreten können. Insofern ist es auch eine Botschaft an alle. Frau BV
Schauer-Oldenburg (Grüne) bezieht sich auf die soziale Ausrichtung und meint,
dass sich Frau BzStR´in Hänisch auf die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hier und
im Abgeordnetenhaus verlassen kann. Zu den unterschiedlichen Schulprofilen
meint sie, dass gestern eine Auftaktveranstaltung im QM-Gebiet Moabit-West
stattfand. Dort wurde ein Preis vom Bundesministerium für Gesundheit „Berlin bewegt“ verliehen. Schulen
stellten sich vor. Frau Schauer-Oldenburg war erstaunt, wie viel
unterschiedliche Schulprofile von den einzelnen Schulen vorgestellt wurden,
nach denen sich dann die Eltern ausrichten. Das ist allerdings oftmals nicht so
sehr bekannt, wie die Schulprofile der einzelnen Schule sind. Frau BD
Porzelt (Grüne) fragt nach den Vorschlägen von Frau Wiesner, denn das alte
Modell soll nicht mehr genommen werden, das neue Modell ist leider angefochten
worden. Was ist das Mittelmodell? Frau Wiesner teilt mit, dass der gesamte
Prozess in absolutem Einvernehmen mit dem juristischen Bereich der
Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung geführt wurde. Man hat
sich eng abgestimmt und das BA verfolgt an dieser Stelle ein und dasselbe Ziel.
Dem BA wurde zugesagt, dass von dortiger Seite alles unternommen wird, um die
Gesetzesänderung hinsichtlich der Ermächtigung zur Formulierung der größeren
Einschulungsbereiche als auch das Schaffen einer Ermächtigungsgrundlage für
eine neue Grundschulverordnung kurzfristig auf die Reise zu bringen. Frau
Wiesner findet den kooperativen Prozess sehr angenehm. Weiterhin meint sie,
dass jetzt schnell gehandelt werden muss. Die Anmeldewochen beginnen am 03.11.
2008. Die Eltern im Bezirk sind es gewohnt, auch noch ein individuelles
Schreiben zu erhalten mit dem Hinweis darauf, an welche Grundschule sie zur
Erledigung der Formalitäten sich wenden mögen. In den vergangenen zwei Jahren
war es die bearbeitende Grundschule, die die Formalitäten erledigte. In diesem
Jahr muss es die zuständige Grundschule sein, an der dann das Kind nach Gesetz
angemeldet werden soll. Aus der Praxis heraus berichtet Frau Wiesner von den
jetzigen Problemen. Jetzt liegt die Liste aller Kinder, aller Schulanfänger des
nächsten Jahres auf dem Tisch nach den 14 alten Schuleinzugsbereichen. Jetzt
muss das BA neue Einschulungsbereiche formulieren und das BA muss praktisch
umsetzen, in dem die einzelnen Kinder, den einzelnen Straßen zugeordnet werden
und die einzelnen Straßen müssen jetzt wieder neu den einzelnen Schulen
zugeordnet werden. Danach müssen die Mitarbeiter jede einzelne Adresse der
richtigen Schule zuordnen. Es wird auf das letzte gültige Straßenverzeichnis
zurück gegriffen, welches noch die Einzelschulen beinhaltet. Hier gibt es noch
einige Probleme. Der
Vorsitzende, Herr Dr. Knape, fragt, ob die Kapazitäten am Koppenplatz
kurzfristig noch weiter ausgebaut werden könnten, wenn das Gebäude dann frei
wird. Frau Wiesner verneint. Die 1,8 Züge sind unter Berücksichtigung
sämtlicher dort vorhandener Räumlichkeiten festgelegt. Frau
BzStR´in Hänisch meint, dass es nichts nützt, 8 Klassen aufzumachen, weil man
gerade den Bedarf hat, alle unter zu bringen. Im Schuljahr schließt man die
Schule, weil es nur noch zwei Jahrgänge gibt und die Einschulung muss hier gestoppt
werden. Zwei Züge durchgängig über 6 Jahrgänge ist die Strategie, die gefahren
werden muss. Hier sind keine Spielräume vorhanden, die ausufern. Weiterhin
meint sie, dass Frau Wiesner darauf hingewiesen hatte, erste Aufgabe des BA sei
es, hier für eine gleichmäßige Schulplatzversorgung zu sorgen. In der ersten
Draufsicht spielt es keine Rolle, ob die dort ankommen, oder ob es gerade nun
besonders schwerwiegende Gründe gibt, warum gewisse Eltern ihr Kind nicht an
diese Schule geben. Aus Sicht von Frau Hänisch ist es auch nicht vertretbar,
wenn das BA in eine Situation gerät, wenn in den Gesundbrunnengrundschulen die
Freiräume immer größer werden und die Eltern der südlich gelegenen Bernauer
Straße es wünschen, nur, weil die Grenze zwingend einzuhalten ist, dort
zusätzliche Schulkapazitäten zu schaffen. Vom BA muss die Forderung ausgehen,
dass man schnellstmöglichst in Richtung Qualitätsverbesserung und in Richtung
Akzeptanzverbesserung geht. Deshalb muss gemeinsam mit den Schulleitern der
Gesundbrunnengrundschule überlegt werden, wie ein Prozess organisiert werden
kann, der auch in Richtung Rosenthaler Vorstadt geht, und was die Schulen ggf.
verändern müssen und wie man an diesen Schulen ggf .Modelle hinbekommt, die in
keinster Weise jemanden zwingen soll, hier als sozialen Puffer zu dienen,
sondern wie an dieser Schule, unter der Maßgabe, die alle teilen, individuelle
Förderung unabhängig von sozialer Herkunft, den Zugang zu einer Schule
sichergestellt werden kann. Das findet Frau Hänisch sei eine ganz andere
Tonlage, als das, was einem immer in der Presse unterstellt wird. Frau BD
Porzelt (Grüne) bezieht sich auf die tendenziellen Berichte der Presse und
fragt, ob es eine Möglichkeit gibt, die zukünftigen 77 Elternteile in
irgendeiner weise vor zu informieren. Ihr sei aufgefallen, dass Eltern im
Gegensatz zur Oberschule wenig informiert sind über die Grundschulen. Es gibt
Veranstaltungen, aber ein Großteil der Eltern geht nicht hin, sondern sie
reagieren durch Mund zu Mundpropaganda. Herr BV
Allendorf (SPD) fragt, wie lange Frau Wiesner benötigt, um einen Entwurf
bezüglich der neuen Einschulungsbereiche zu erstellen. Anfang des nächsten
Monats findet der nächste Schulausschuss vor der Entscheidung statt. Es müsste
bis spätestens Ende September 2008 den Fraktionen ein Entwurf vorliegen.
Daraufhin fragt Frau Wiesner bis wann ein Entwurf vorliegen sollte und welche
Qualität er haben sollte. Herr Allendorf meint, dass schriftlich ein Entwurf
für ein bis zwei Jahre vorgelegt werden sollte. Den Fraktionen sollte die
Möglichkeit gegeben werden, den Entwurf zur Kenntnis zu nehmen. Frau BV
Schauer-Oldenburg (Grüne) bezieht sich auf die verteilte Statistik und meint,
dass es eine erzwungene Notwendigkeit sei. Sie fragt, ob es einen
Diskussionsspielraum gibt, wie durch die Gerichtsurteile jetzt die
Einzugsgebiete alt geschnitten wurden. Frau Wiesner antwortet: Das BA hat keine
Wahl. Es muss so durchgeführt werden. Das BA hat, was den Zuschnitt betrifft
auch keine Wahl. Im Grunde genommen ist es eine willkürliche Festlegung, die
auch verkehrt sein kann. Frau Wiesner bietet an, handkoloriert und die
entsprechenden Dateien mit Raumkapazitäten, Schüler/innenzahlen usw. zur
Verfügung zu stellen. Der
Vorsitzende, Herr Dr. Knape, fragt, welche Schulen es sein werden, die im
engeren Rahmen stehen. Frau Wiesner antwortet: Vinetagrundschule,
Gustav-Falcke-Grundschule, Heinrich-Seidel-Grundschule. Herr Dr.
Knape fragt, ob man den Eltern nicht anbieten könnte, solche Modelle
(gewachsene Strukturen aus den Kitas) zu übernehmen. Frau Hänisch meint, dass
jede Antwort wage wäre und deshalb schlägt sie vor, diese Frage in der
Schulausschusssitzung am 9.10.2008 mit zu diskutieren. |
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