Auszug - Kulturelle Bildung - wie weiter in Mitte? (s. dazu auch Positionspapier der SPD-Fraktion)  

 
 
19. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur
TOP: Ö 4.2
Gremium: Bildung und Kultur Beschlussart: ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen (Beratungsfolge beendet)
Datum: Mi, 09.07.2008 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 20:05 Anlass: ordentlichen Sitzung
 
Wortprotokoll
Beschluss

Den Ausschussmitgliedern liegt ein Positionspaper von der Fraktion der SPD vor, dieser text ist als ein event

Den Ausschussmitgliedern liegt ein Antragstext der SPD-Fraktion vor.

 

Frau Dr. Stiller fragt nach, warum man sich speziell auf die Zielgruppe Kinder und Jugendliche fokussiert. Sie ist der Ansicht, dass der Kulturausschuss auch den Auftrag hat, für eine Erwachsenenkulturarbeit einzutreten. Sie habe den Eindruck, dass die Fokussierung auf die Kinder- und Jugendkultur auch aus einem mangelnden Willen resultiert, sich auf die Komplexität von Konzepten von kultureller Bildung für Erwachsene einzulassen. Ferner legt Frau Dr. Stiller dar, dass sie die verschiedenen Teilnehmer und den ressortübergreifenden Aspekt sehr positiv findet. Allerdings würde sie in der Zielbestimmung des Antrags noch weitergehen, als im Text (Punkt 2-4) formuliert ist.

 

Frau Hänisch führt aus, dass die Ausweitung auf eine weitgefächerte Zielgruppe (von Kindern bis Senioren) ein großes Arbeitspaket darstellt, welches mit einem enormen Arbeitaufwand verbunden ist. Insofern stelle sich die Frage, ob man das Konzept nicht mit Kindern und Jugendlichen beginnen sollte und es in einem zweiten Schritt dann auf die Zielgruppe Erwachsene ausweiten.

 

Frau Dr. Hoff teilt mit, dass es zweifelsohne notwendig ist, den Dialog zwischen mehreren Zielgruppen zu fördern. Dies gestaltet sich allerdings oft schwierig. Es werden viele Überlegungen getätigt, inwiefern eine Ausweitung über die Zielgruppe Kinder und Jugendliche hinaus umgesetzt werden kann (z.B. im Bereich Integration). Sie berichtet in diesem Zusammenhang von einem aktuellen Projekt, in dem Jugendliche und Erwachsene gemeinsam ein Ergebnis erarbeiten. In dem Projekt zwischen einer Schule und einem Seniorenheim wird Biografiearbeit durchgeführt, indem die Senioren aus ihrer Biografie erzählen und die Schüler/innen anschließend das Erzählte in einem Workshop künstlerisch verarbeiten. Die künstlerischen Arbeitsergebnisse werden dann an die ältere Generation zurückgegeben und gemeinsam besprochen.

Frau Dr. Hoff betont auch, dass im Bereich Kinder und Jugendliche großer Handlungsbedarf im Bezirk besteht. Es wäre aus ihrer Sicht wünschenswert, dass sich die Bezirke zu den diesbezüglichen Vorgaben der Senatsverwaltungen positionieren. Deshalb schlägt sie einen Runden Tisch vor, in dessen Arbeit der Ausschuss mit einbezogen werden sollte.

 

Frau Dr. Stiller bezieht sich nochmals auf den Antragstext und fordert, die formulierten Ziele präziser zu benennen. Sie bittet darum, den Antragstext in der heutigen Sitzung nicht zu beschließen, da die Fraktion Bü90/Grüne bis zur nächsten Sitzung Vorschläge zur Ergänzung einbringen möchte.

Herr Hobrack legt dar, dass der Antragstext als Anregung gedacht war, es ginge seiner Fraktion in erster Linie um den Gedanken der Vernetzung. Er bittet um Stellungnahmen aller Fraktionen bis zur nächsten Sitzung.

 

Frau Hoff bezieht sich auf den ersten Punkt des Antragstextes und fragt nach, ob sich dieser auf kommunale und auch freie Träger bezieht. Sie weist darauf hin, dass eine Bestandaufnahme, die alle Träger einbezieht, einen sehr großen Arbeitsaufwand darstellt, zumal die Projektlandschaft kontinuierlichen Veränderungen unterworfen ist.

Herr Hobrack teilt mit, dass alle Träger einbezogen werden sollten.

 

Herr Rauskolb teilt mit, dass ihm der gesamte Antragstext sehr abstrakt erscheint. Er schlägt vor, den Text zu ergänzen und die Vernetzung als wesentliches Ziel zu benennen. Ansonsten bestünde die Gefahr, dass ein Vorgang begonnen wird, der die finanziellen und personellen Mittel des Bezirks eindeutig überschreitet. Er ist der Ansicht, dass es wichtiger ist, kulturelle Arbeit im Bezirk zu betreiben. Der Bezirk sollte durch theoretische Prüfaufträge nicht daran gehindert werden, das Alltagsgeschäft sachgerecht wahrzunehmen.

Frau Hänisch stimmt dem zu. Sie führt aus, dass die Rahmenstrategie des Senats schon eine Bestandaufnahme von bezirklichen Angeboten vorgenommen hat. Es wurden Ziele formuliert und Maßnahmenvorschläge unterbreitet, die eigentlich in die bezirklichen Zuständigkeiten eingreifen. Gegenwärtig läuft ein Prozess, dass Beiräte auf Landesebene gegründet werden, die die Umsetzung der Rahmenstrategie bis in die bezirklichen Einrichtungen kontrollieren und steuern sollen. An dieser Stelle sei ein deutliches Stopp angezeigt, die Bezirke sollten selbst ihre Aufgaben und Projekte definieren und Anforderungen an die Landesebene formulieren.

Herr Rauskolb ergänzt seine o.g. Ausführungen und legt dar, dass der Fokus des Antrags in den 4 Punkten liegt. Er ist der Ansicht, dass man überlegen sollte, mit welchem Punkt man beginnt. Aus seiner Sicht besteht die wesentliche Aufgabe darin, sich mit dem Senat über die Rahmenplanung auseinander zu setzen. Es sollte erörtert werden, welche Spielräume für den Bezirk daraus ableitbar sind und welche Spielräume der Bezirk gegenüber dem Senat einfordert. Dies sollte auch in der Begründung herausgearbeitet werden.

Herr Lundkowski merkt an, dass vor der Auseinandersetzung mit dem Senat die bezirklichen Ziele jedoch klarer definiert werden müssten.

 

Frau Hoff fasst zusammen, dass die Fraktionen die Stellungnahmen zu dem Antragstext an die einbringende Fraktion (SPD) mailen. Der Antrag wird in der nächsten Ausschusssitzung aufgerufen.

 

Es wird ein Papier – Projektfonds Kulturelle Bildung - an die Ausschussmitglieder verteilt, Frau Krupsack-Dabel erläutert dazu.

Herr Arndt verweist diesbezüglich auf den Link kulturprojekte-berlin.de.


 

 
 

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