Auszug - Hr. Burchard: Vorstellung des Projekts für ein Gedenkzeichen zur Würdigung von europäischer Zivilcourage ('Intelligenz-Aktion' und 'Sonderaktion Krakau') Niederkirchner Str. 8, Berlin-Mitte  

 
 
19. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur
TOP: Ö 4.1
Gremium: Bildung und Kultur Beschlussart: ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen (Beratungsfolge beendet)
Datum: Mi, 09.07.2008 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 20:05 Anlass: ordentlichen Sitzung
 
Wortprotokoll
Beschluss

Frau Hoff stellt Herrn Burchard vor

Frau Hoff stellt Herrn Burchard vor.

Herr Burchard berichtet: Die „Sonderaktion Krakau“ war eine Aktion der deutschen Nationalsozialisten im besetzten Polen. Am 6. November 1939 wurden in Krakau 183 Mitarbeiter und Professoren verhaftet und in die Konzentrationslager Sachsenhausen und Dachau verschleppt. Diese Tatsache löste Presseberichte, Hilfsaktionen, Bittbesuche, Eingaben und diplomatische Poteste in ganz Europa aus. Im Juli 1940 ist eine Einzelperson in das Reichssicherheitshauptamt in der Berliner Niederkirchnerstraße gegangen und hat die sofortige Freilassung seiner Krakauer Kollegen gefordert.

Zum Gedenken an dieses Beispiel von Zivilcourage soll in der Niederkirchnerstraße eine „dokumentarische Litfasssäule“ initiiert werden. Den Textentwurf dazu werden die Ausschussmitglieder in Kürze per Mail erhalten.

 

Frau Hoff fragt Herrn Burchard, inwiefern der Ausschuss für Bildung und Kultur tätig werden kann, um die geplante Aktion zu unterstützen.

Herr Burchard antwortet, dass ein positiver Beschluss zur bezirkspolitischen Genehmigung sehr hilfreich wäre.

 

Herr Hobrack fragt nach, ob es eine Rückkopplung mit polnischen Interessengruppen für dieses Vorhaben gibt. Herr Burchard antwortet, dass aus Krakau 23 Stellungnahmen zu dieser Thematik vorliegen.

Herr Hobrack schlägt vor, Kontakt mit den Vertretern der Einrichtung Topographie des Terrors aufzunehmen, da diese Träger des Standortes sind. Außerdem sollten dazu aus seiner Sicht auch Gespräche mit dem Abgeordnetenhaus geführt werden. Zum formalen Verlauf führt Herr Hobrack aus, dass beim Bezirksamt Mitte ein Antrag auf Sondernutzung Straßenland gestellt werden müsste.

Frau Hoff merkt an, dass Herr Burchard bereits Gespräche mit der Einrichtung Topographie des Terrors zum Sachverhalt führt, diese allerdings sehr kompliziert seien, da sich verschiedene Interessen überlagern.

 

Herr Mahr weist darauf hin, dass der Standort der geplanten Litfasssäule exakt die Bezirksgrenze zwischen Mitte und Kreuzberg-Friedrichshain darstellt. Ferner fragt er nach der Finanzierung der geplanten Aktion. Herr Burchard teilt mit, dass dieses Denkmal durch Sponsoren finanziert werden soll.

 

Frau Dr. Stiller teilt mit, dass sich die Fraktionen vorerst mit der Thematik befassen sollten. Sie schlägt vor, in der nächsten Sitzung zu entscheiden, ob das Projekt befürwortet werden soll oder nicht. Der Ausschuss stimmt diesem Vorschlag zu.

Herr Hobrack bietet Herrn Burchard an, das geplante Projekt ebenfalls in der Gedenktafelkommission vorzustellen.

 


 

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
BVV Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Sitzungsteilnehmer Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen