Auszug - Hr. Burchard: Vorstellung des Projekts für ein Gedenkzeichen zur Würdigung von europäischer Zivilcourage ('Intelligenz-Aktion' und 'Sonderaktion Krakau') Niederkirchner Str. 8, Berlin-Mitte
Frau Hoff stellt Herrn Burchard vor. Herr Burchard berichtet: Die „Sonderaktion Krakau“
war eine Aktion der deutschen Nationalsozialisten im besetzten Polen. Am 6. November
1939 wurden in Krakau 183
Mitarbeiter und Professoren verhaftet und in die Konzentrationslager Sachsenhausen
und Dachau
verschleppt. Diese Tatsache löste Presseberichte, Hilfsaktionen, Bittbesuche,
Eingaben und diplomatische Poteste in ganz Europa aus. Im Juli 1940 ist eine
Einzelperson in das Reichssicherheitshauptamt in der Berliner
Niederkirchnerstraße gegangen und hat die sofortige Freilassung seiner Krakauer
Kollegen gefordert. Zum Gedenken an dieses Beispiel von Zivilcourage soll in der
Niederkirchnerstraße eine „dokumentarische Litfasssäule“ initiiert werden. Den
Textentwurf dazu werden die Ausschussmitglieder in Kürze per Mail erhalten. Frau Hoff fragt Herrn Burchard, inwiefern der Ausschuss für
Bildung und Kultur tätig werden kann, um die geplante Aktion zu unterstützen. Herr Burchard antwortet, dass ein positiver Beschluss zur
bezirkspolitischen Genehmigung sehr hilfreich wäre. Herr Hobrack fragt nach, ob es eine Rückkopplung mit
polnischen Interessengruppen für dieses Vorhaben gibt. Herr Burchard antwortet,
dass aus Krakau 23 Stellungnahmen zu dieser Thematik vorliegen. Herr Hobrack schlägt vor, Kontakt mit den Vertretern der
Einrichtung Topographie des Terrors aufzunehmen, da diese Träger des Standortes
sind. Außerdem sollten dazu aus seiner Sicht auch Gespräche mit dem
Abgeordnetenhaus geführt werden. Zum formalen Verlauf führt Herr Hobrack aus,
dass beim Bezirksamt Mitte ein Antrag auf Sondernutzung Straßenland gestellt
werden müsste. Frau Hoff merkt an, dass Herr Burchard bereits Gespräche mit
der Einrichtung Topographie des Terrors zum Sachverhalt führt, diese allerdings
sehr kompliziert seien, da sich verschiedene Interessen überlagern. Herr Mahr weist darauf hin, dass der Standort der geplanten
Litfasssäule exakt die Bezirksgrenze zwischen Mitte und
Kreuzberg-Friedrichshain darstellt. Ferner fragt er nach der Finanzierung der
geplanten Aktion. Herr Burchard teilt mit, dass dieses Denkmal durch Sponsoren
finanziert werden soll. Frau Dr. Stiller teilt mit, dass sich die Fraktionen vorerst
mit der Thematik befassen sollten. Sie schlägt vor, in der nächsten Sitzung zu
entscheiden, ob das Projekt befürwortet werden soll oder nicht. Der Ausschuss
stimmt diesem Vorschlag zu. Herr Hobrack bietet Herrn Burchard an, das geplante Projekt
ebenfalls in der Gedenktafelkommission vorzustellen. |
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