Auszug - Aktueller Sachstand zur Abgabe bezirkseigener Immobilien an das Sondervermögen des Landes Berlin BE: Herr Dr. Hanke
Herr Dr. Hanke führt aus, dass ihm übermittelt wurde, dass der Hauptausschuss gerne die Zahlen erläutert haben möchte, die dazu geführt haben, dass das Bezirksamt entschieden hat, dieses Projekt nicht weiter zu verfolgen. Nunmehr liegt ein Musterbeispiel vor, wie man so eine Abgabe berechnen kann und was zu berücksichtigen ist. Auf der anderen Seite ist zum Ergebnis deutlich geworden, dass sich ein solches Projekt, auch unter Abwägung politischer Gründe, nicht lohnen würde, dies weiter zu verfolgen. Es ist unter finanziellen Gesichtspunkten nicht überzeugend und auch in Anbetracht vieler noch ungeklärter Fragen, insbesondere im Schulbereich, sollte dieses Projekt nicht weiter verfolgt werden. Herr
Bothe erläutert die Zahlen anhand einer Tischvorlage, die das Bezirksamt in
Verhandlungen mit der Senatsverwaltung für Finanzen für die Berechnung dieses
Mieter-/Vermietermodells am Beispiel des Grundstücks-Portfolio für das
Bezirksamt Mitte erhalten hat. Im Wesentlichen geht es hier um die Frage, wie
aus budgetunwirksamen Kosten der Dienstgebäude des BA Mitte budgetwirksame
Kosten entstehen, die im Rahmen der Zuweisung in den Haushalt eingestellt
werden. Damit ist noch nicht gesagt, dass irgendwelche Kostenveränderungen
auftreten. Es geht zunächst nur um die Frage, was fließt insgesamt in eine
solche Umwandlungsrechnung ein. Herr
Spallek merkt kritisch an, dass er sich schwer damit tut, dieses umfangreiche
Zahlenmaterial ad hoc zu verstehen. Auch kann er die Summenbildung nicht
nachvollziehen. Es ist nicht zu erkennen, welcher Zinssatz hier angenommen
wurde. Die ganzen Annahmen, die hier wohl zugrunde gelegt wurden, sind ihm
ebenfalls nicht bekannt, um die Zahlen nachvollziehen zu können. Auch die
Bezeichnung Rechenwert hält Herr Spallek für bedeutungslos und fragt sich,
warum man sich damit beschäftigt. Aus den ersten 15 Minuten Vortrag hat Herr
Spallek mehr Fragen als Antworten. Für ihn ist die Tabelle nicht jedenfalls nicht
nachvollziehbar und es werden sicherlich weitere Fragen entstehen. Herr
Bothe führt aus, dass im Rahmend er KLR die Verzinsung des Kapitalvermögens bei
einem einheitlichen Zinssatz in 2007
bei 4,67 % lag. Wie hoch
der Zinssatz ist, den die BIM bei der Marktmiete angesetzt hat, wurde von der
BIM nicht gesagt. Auch Nachfragen, wie sich der Betrag zusammensetzt, wurden
von der BIM nur mit einem kühnen Lächeln beantwortet. Somit kann das Bezirksamt
seine Entscheidung nur dahingehend treffen, wie die BIM ein entsprechendes
Angebot macht. Es gab für das Bezirksamt auch keinen Verhandlungsspielraum. Dem
Bezirksamt ist bekannt, welche Daten durch die KLR vorliegen und es kann
nachvollzogen werden, welche Einzelbeträge pro Quadratmeter angesetzt wurden.
Aber über die Spalte „Rückfluss“ konnte die BIM keine hinreichende Auskunft
geben. Auch auf Nachfrage gab es diesbezüglich keine hinreichende Auskunft.
Insoweit wurde hier nur über ein Angebot der BIM diskutiert. Man ist nicht in
Verhandlungen getreten. Weiterhin möchte Herr Bothe darauf hinweisen, dass er
hier auch nur die Argumente der BIM wiedergibt. Das Bezirksamt hat keine
Kenntnis über Durchschnittsmarktmieten, die die BIM mit der Hauptverwaltung
vereinbart hat. Herr
Spallek bezieht sich auf die letzte Hauptausschuss-Sitzung am 04.03., wo vom
Bezirksamt verkündet wurde, dass das Bezirksamt von der Entscheidung BIM/SILB
abstand genommen hat bzw. sich dagegen entschieden hat und zur nächsten BVV
eine Vorlage zur Kenntnisnahme eingebracht wird. Nunmehr heißt die hier
vorgestellte Datei „neues Angebot 06.03.2008“. Dieser Termin liegt nach der
Hauptausschuss-Sitzung am 04.03. Herr Spallek hätte gerne gewusst, über welches
neue Angebot hier diskutiert wird, wenn am 04.03. verkündet wird, dass dieses
Thema erledigt ist. Herr
Bothe führt aus, dass lediglich die Managementkosten des Ist-Betrages der
Kostenrechnung des Bezirksamtes 2007 neu berechnet wurden. Es hatte sich
gezeigt, dass in den Unterlagen, die die BIM erhalten hatte, sich Unschärfen
eingeschlichen hatten, die sich mit der Frage auseinandergesetzt haben, wie
groß der Anteil von Beamten im Rahmen der Grundstücksverwaltung ist. In diesem
Zusammenhang hatte das Bezirksamt neue Zahlen vorgelegt, woraufhin diese
Neuberechnung erfolgte. Die Mietberechnungstabelle war davon nicht betroffen. Herr
Spallek möchte gerne wissen, wie die Aussage am 04.03. hier im Ausschuss zu
werten ist, dass das Bezirksamt das Thema BIM/SILB verworfen hat und zwei Tage
später ein neues Angebot vorgelegt bzw. weitere technische Verhandlungen
geführt wurden. Hier besteht ein erheblicher Widerspruch. Herr Spallek hat den
Eindruck, dass nach der Sitzung am 04.03. dieses Thema weiter behandelt, weiter
diskutiert wurde. Herr
Biedermann möchte versuchen, diesen Widerspruch aufzulösen. Die sog. technische
Verhandlung hat deutlich vor dem 04.03. stattgefunden, nämlich im Februar. Herr
Biedermann kann sich das Angebot der BIM vom 06.03. nur so erklären, dass die
offizielle Absage von Herrn Dr. Hanke an die Senatsverwaltung für Finanzen und an
den Geschäftsführer der BIM erst nach dem Hauptausschuss-Termin rausgegangen
ist. Wahrscheinlich war die Entscheidung des Bezirksamtes dort noch nicht
bekannt und man hat fleißig an dem Angebot gearbeitet, um das Bezirksamt Mitte
doch noch auf die eigene Seite zu ziehen. Herr
Fritsch führt nochmals aus, dass das Bezirksamt gesagt hat, da die Effekte
nicht so groß sind, dieser Kraftakt auch nicht lohnt. Weiterhin gibt es noch
viele rechtliche Fragen, die ebenfalls ungeklärt sind. Das Bezirksamt stellt
nunmehr die erhaltenen Tabellen, die auch mühselig nachzuvollziehen sind, den
Mitgliedern des Hauptausschusses vor. Für Herrn Fritsch stellt sich die Frage,
in welche Richtung der Ausschuss diese Tabellen diskutieren möchte. Er hatte
den Ausschuss nicht so verstanden, dass die BVV die Entscheidung des
Bezirksamtes revidieren wollte. Herr
von Dassel merkt an, wenn das Bezirksamt mit gut bezahltem Personal über ein
Jahr lang zusammen sitzt und rechnet, ob sich so etwas lohnt oder nicht, dann
muss das hier schon intensiv diskutiert werden. Dieses Thema kann des Bezirk in
fünf Jahren erneut ereilen, es kann auch andere Bezirke ereilen. Die BIM könnte
auch mit einem viel besseren Angebot kommen und dann sollte man auf dem Stand
der Diskussion sein. Weiterhin fragt Herr von Dassel nach, was sich hinter dem
Kürzel LfG-Personal verbirgt und ob es denn ein sog. „Zuckerl“ gab bzw. ob ein
solches „Zuckerl“ überhaupt diskutiert wurde. Auch hätte er gerne gewusst, ob
eine Diskussion betreffend der Schulen dahingehend stattgefunden hat, dass
alles, was über 50 qm liegt, an die BIM abgegeben werden kann. Herr
Bothe führt aus, dass das LfG-Personal (Pförtner, Hausmeister etc.) nicht an
die BIM gehen würde, sondern an den Landesbetrieb für Gebäudedienstleistungen
(LfG). Dieses Personal müsste dann vom Bezirksamt wieder eingekauft werden. In
diesem Personal steckt dann auch das sog. „Zuckerl“ drin, weil die
Finanzverwaltung davon ausgeht, dass die Kosten des LfG-Personals nur mit 50 %
der derzeitigen Bruttopersonalkosten bemessen werden. Das ist dann schlichtweg
subventionierter Dumpinglohn. Das Bezirksamt wäre nicht gut beraten, die
Dienstleistungen beim LfG einzukaufen, wenn der Senat parallel dazu sagt, es
dürfen nur Verträge mit Unternehmen abgeschlossen werden, die Tariflohn zahlen.
Betreffend den Flächenabbau führt Herr Bothe aus, dass es sicherlich für die
Schule und auch für die BIM nicht einfach sein wird, dort Flächen zu vermieten
bzw. einen geeigneten Mieter zu bekommen. Gegenüber der BIM wurde vom
Bezirksamt immer wieder argumentiert, dass der Flächenabbau eigentlich das
Hauptziel des Facilitymanagements im Bezirk sein muss. Und dieses Ziel bleibt
nach wie vor erhalten. Herr
Spallek bezieht sich auf die Aussage von Herrn Fritsch und führt aus, als Herr
Dr. Heuer zum ersten Mal das Thema BIM/SILB im Ausschuss vorstellte, die
CDU-Fraktion unverzüglich starke Bedenken angemeldet hatte. Herr Spallek selbst
war von Anfang an kein Freund dieser Lösung. Wenn er hier jedoch zur Kenntnis
nehmen muss, dass die Zahlen bis einschließlich 2011 als relativ verlässlich
bezeichnet werden und alle nachfolgenden als reine Fiktion, dann besteht für
ihn ein grundsätzliches Problem. Nämlich ein grundsätzliches Problem mit der
Bewertung der Tätigkeit von vielen hochbezahlten qualifizierten Mitarbeitern
über ein Jahr hinweg, die nach dieser Zeit in diesen Ausschuss kommen, um
letztendlich sagen zu müssen, es macht insgesamt 3,406 Mio. € weniger,
vielleicht. Darüber hinaus könnte es sein, dass es mehr oder weniger ist. Das
wissen wir nicht so genau, weil es Annahmen, Fiktionen oder Unterstellungen
sind. Wir wissen es schlichtweg einfach nicht. Und wenn man Herrn Spallek nun
fragt, ob er für eine solche Lösung plädieren könnte, dann müsste er sagen,
dass er sich gar nicht entscheiden kann. Denn das vorliegende Papier kann
schlichtweg keine Entscheidungsgrundlage sein, wenn hier gesagt wird, dass
dieses Papier keine verlässlichen Zahlen beinhaltet. Herrn Spallek ist auch
nicht ganz klar, auf welcher Grundlage das Bezirksamt seine Entscheidung getroffen
hat. Vielleicht sollte man alles beim Alten lassen und keine weitere Arbeit und
Zeit in diese Richtung investieren. Herr
Fritsch führt aus, dass das Bezirksamt zu der Erkenntnis gekommen ist, dass der
Aufwand wesentlicher höher ist, als das, was unter dem Strich herauskommen
könnte. Dementsprechend hat sich das Bezirksamt auch entschieden zu sagen,
dieses Thema nicht weiter zu verfolgen. Dennoch muss Herr Fritsch auf einen
schmerzlichen Prozess hinweisen und bezieht sich auf den Beschluss in der
letzten BVV zum Thema Schulschließungen. Das Bezirksamt kommt nicht darum
herum, Flächen in erheblichem Maße reduzieren zu müssen. Weiterhin muss allen
Beteiligten klar sein, dass diese Entscheidungen dann auch Querfinanziert
werden müssen. Frau
Matischok-Yesilcimen merkt an, wenn man sich ernsthaft mit dem Haushalt
auseinander setzen möchte, dann muss man auch alle Möglichkeiten ernsthaft
prüfen, die sich bieten. Die verlässlichen Zahlen bis 2011 müssen ausreichen,
um zu wissen, dass man den Haushalt 2008/2009 nicht so stabilisieren kann, wie
man es gerne wollte. Deshalb kann Frau Matischok-Yesilcimen nicht verstehen,
warum hier noch für etwas gekämpft wird, was gar keiner mehr möchte. Herr
Spallek möchte klarstellen, dass er ebenfalls der Auffassung ist, dass die
Mehrheit hier im Ausschuss nicht davon überzeugt ist, dass das Thema BIM/SILB
hier der Heilsbringer sein kann. Weiterhin möchte Herr Spallek einen falsch
vermittelten Eindruck ausräumen. Die CDU-Fraktion kämpft mitnichten für das
Thema BIM/SILB. Herr
Reschke hält es für unabdingbar, dass man von der Sichtweise, bei den
Haushaltsberatungen mit den Zahlen nur irgendwie ins nächste Jahr zu kommen,
wegkommen muss. Beschlüsse müssen längerfristig angelegt werden. Auch muss hier
im Ausschuss regelmäßig darüber gesprochen werden, welche Vorstellungen das
Bezirksamt zur Flächenreduzierung hat und wie die BVV diese Vorstellungen
unterstützen kann. Herr
von Dassel hätte gerne gewusst, ob bei der BIM nachgefragt wurde, ob man z.B.
die 3. und 4. Etage einer Schule abgeben kann, um sie evtl. nach 4 Jahren
wieder zurückmieten zu können. Das ist eine entscheidende Frage. Herr
Biedermann teilt mit, dass die BIM dem Bezirksamt im Prinzip alles zusagen
würde, was das Bezirksamt auch hören möchte. Man kann jedoch davon ausgehen,
dass dies in der Realität nicht umsetzbar wäre. Weiterhin stimmt Herr
Biedermann den Aussagen von Herrn Spallek zu, dass es bedauerlich ist, keine
verlässlicheren Zahlen erhalten zu haben. Aber sie sind es deshalb nicht, da
man im Land Berlin nicht alleine dasteht, sondern Teil eines großen Systems
ist. Und dieses System ist dynamisch. Nicht nur die Zahlen des Bezirks Mitte
unterliegen Veränderungen, sondern auch die Zahlen aller anderen Bezirke. Jede
Veränderung, die in den Bezirken vonstatten geht, hat im Regelfall auch
negative Veränderungen für den Bezirk Mitte. Ebenfalls darf nicht außer Acht
gelassen werden, dass bei den hier vorgestellten Darstellungen nicht alles
eingeblendet wird. Die Senatsverwaltung für Finanzen hat immer noch weitere
Tabellen erstellt, die die Auswirkungen auf den Landeshaushalt betreffen. Diese
Tabellen liegen dem Bezirksamt leider nicht vor. Auch wurde man auch bei den
Diskussionen zu diesem Thema ausgeschlossen. Somit ist nicht bekannt, welche
Zahlen und welche Auswirkungen für den Landeshaushalt insgesamt ein solches
Modell gehabt hätte. |
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