Auszug - Haushaltsplan 2008/09, Kapitel 3710 bis 3723
Frau Hoff verweist auf die letzte Sitzung, in der die
Fraktion Bü90/Grünen für die Haushaltsberatung eine Tischvorlage angekündigt
hatte. Frau Hoff verteilt diese an die Ausschussmitglieder. Es findet eine
kurze Lesepause statt. Anschließend wird die Tischvorlage von Frau Dr. Stiller
erläutert. Herr Rauskolb führt aus, dass das Job-Center dem BA nicht
unterstellt ist. Das heißt, das BA hat keine Möglichkeiten, das Job-Center in
der im Antrag gewünschten Weise zu verpflichten. Er schlägt vor, das Schreiben
als Empfehlung an das BA zu richten. Er bemängelt diesbezüglich die
Formulierung im Punkt 1: sicherzustellen Frau Dr. Stiller entgegnet, dass das BA in bestimmten Maße
durchaus Einfluss auf das Job-Center hat und verweist auf die Sitze in der
Trägerversammlung. Sie teilt ferner mit, dass man die beanstandete Formulierung
ändern könne. Herr Lundkowski führt aus, dass es aus seiner Sicht auf
beiden Seiten (Job-Center und VHS) Widerstand gegen die im Antrag formulierte
Idee gibt. Er ist der Ansicht, dass es ungünstig wäre, Druck durch einen
Dritten (das Bezirksamt) aufzumachen und schlägt deshalb vor, erst einmal das
Job-Center inhaltlich zu überzeugen und die VHS und das Job-Center an einen
Tisch zu holen. Frau Diehl teilt mit, dass es sich bei dem Antrag um ein
fachliches Anliegen handelt, welches bereits in anderen Bezirken umgesetzt
wurde. Im Bezirk Mitte konnte diese Idee bisher nicht realisiert werden. Zum
zweiten Absatz der Tischvorlage berichtet Frau Diehl, dass man spezielle
Konzepte erstellen muss und man in der Lage sein sollte, diverse Verträge dafür
zu vergeben. Frau Hänisch ist der Auffassung, dass bei Einbringen eines
Antrages, der im Rahmen der Haushaltsberatungen finanzielle Auswirkungen in
einer Größenordnung von 60 T€ nach sich zieht, von der einbringenden Fraktion
auch ein Vorschlag zur Gegenfinanzierung gemacht werden sollte. Herr Rauskolb kann die Aussage von Frau Hänisch zur
Gegenfinanzierung nicht nachvollziehen. Er ist der Ansicht, dass man im Zuge
der Haushaltsberatungen durchaus Vorschläge machen kann ohne Verpflichtung zum
Aufzeigen einer Gegenfinanzierung. Frau Hänisch erklärt daraufhin, dass dies eine
Selbstverpflichtung der vorigen BVV war, die im Ältestenrat beschlossen wurde.
Dieses Argument ist für Herrn Rauskolb nicht überzeugend, da sich eine
entsprechende Formulierung nicht in der nunmehr gültigen GO der BVV findet. Herr Mahr teilt zum Anliegen des Antrags mit, dass ihm
ebenfalls Widerstände bekannt sind, die hauptsächlich vom Job-Center kommen. Er
unterstützt die Ansicht von Herrn Lundkowski, dass der Wille dafür auf beiden
Seiten vorhanden sein müsse. Er schlägt vor, diesen Antrag bis zur nächsten
Sitzung in den Fraktionen zu beraten. Auf eine Nachfrage von Herrn Dr. Knape zu den im Antrag
aufgeführten Mitteln in Höhe von 60 T€ (Punkt 2) erklärt Frau Dr. Stiller, dass
diese Summe ein üblicher Honorarsatz für wirtschaftlich qualifizierte Tätigkeiten
in der Konzepterstellung für zwei Jahre ist. Frau Dr. Stiller führt ferner aus,
dass sie darum bittet, sich primär über die Sinnhaftigkeit dieses Anliegens zu
unterhalten. Herr Dr. Knape spricht den Konflikt zwischen dem Job-Center
und der VHS an und fragt bezüglich des Punktes 1 nach, von wem die
berufsfördernden und berufsqualifizierenden Maßnahmen gegenwärtig durchgeführt
werden. Frau Dr. Stiller erklärt, dass solche Maßnahmen in einem
bestimmten Umfang vom Job-Center beauftragt und an unterschiedliche Träger
weitergegeben werden. Sie ist der Ansicht, dass diese von sehr
unterschiedlichen Qualitätsstandards sind. Frau Hoff bittet um Informationen zu diesbezüglichen
Kooperationen in anderen Bezirken. Frau Diehl erläutert, dass in
Friedrichshain-Kreuzberg berufsorientierte Angebote im Zusammenhang mit den
Mütterkursen vom Job-Center beauftragt wurden. Sie erläutert ein weiteres
Beispiel. Frau Hoff gibt anschließend das Wort an Frau Hänisch zum
derzeitigen Stand der Planungen für den Haushalt 2008/09. Frau Hänisch weist erneut auf die Summe von 6,3 Mio. Euro
hin, die im Rahmen des Ergänzungsplanes noch zu untersetzen ist. Sie führt
weiterhin aus, dass sich das Bezirksamt in seiner letzten Sitzung zu einer
Liste verständigt hat, welche auch im Hauptausschuss an die Fraktionen verteilt
worden ist. Diese Liste (sog. Plan B) hat einen Umfang von etwa 3,3 Mio. Euro.
Damit wird ein Teil der 6,3 Mio. Euro untersetzt, es stehen aber immer noch
Einsparungen in Höhe von 3 Mio. Euro aus. Der Plan B stand unter bestimmten Prämissen:
Frau Hänisch erläutert, dass es nur zu kameralen Einsparungen
im Sach- und Transfermittelbereich kommen sollte. Somit ist das LuV
Weiterbildung von den Einsparungsvorschlägen ausgenommen, da in den beiden
Fachbereichen VHS und MS der größte Teil der Sachmittelansätze schon durch
entsprechende Entgelte zweckgebundener Art refinanziert wird. Einsparungen im
Honorarmittelbereich würden zu Einnahmereduzierungen führen. Insofern sind die
VHS und die Musikschule unter diesen Prämissen nicht für Einsparungen geeignet. Ferner erinnert Frau Hänisch an die Sitzung, in der sie die
Budgetierungsergebnisse 2006 für die vier Fachbereiche dargelegt hatte und
daran, dass der FB Kultur mit minus 1,1 Mio. Euro einer der
Budgetierungsverlierer im Bezirk Mitte ist. Sie erläutert folgende
Einsparvorschläge für den FB:
Frau Hänisch teilt mit, dass im FB Bibliotheken an dem von
der BVV beschlossenen
Bibliotheksentwicklungsplan auch zukünftig festgehalten wird. Trotzdem
hat man sich dafür entschieden, die Verlagerung und Integration der
Jerusalem-Bibliothek in die Bibliothek am Luisenbad jetzt umzusetzen (s. BEP S.
32). Dies ist eine schwierige Entscheidung, weil die zusätzlichen
Räumlichkeiten (Ausbau des sog. „Luftgeschosses“) am Standort
Schillerbibliothek zu einer deutlich besseren Ausgangssituation geführt hätten.
Diese Maßnahme ist aber mit der Möglichkeit verbunden, dass Personalkapazitäten
frei werden, die dazu führen, dass zukünftig an der Schiller-Bibliothek eine
Samstagsöffnung sichergestellt werden kann. Auch an den Standorten Bibliothek
am Luisenbad, Bruno-Lösche-Bibliothek und Philipp-Schaeffer-Bibliothek soll die
Samstagsöffnung bis 16 Uhr ausgedehnt werden. Das Magazin der Fahrbibliothek
soll zukünftig in der Turmstraße 75 untergebracht werden. Außerdem wurde beschlossen, die ursprüngliche Ausweitung im
Ansatz Medienetat um 55 T€ zu reduzieren. Auf Nachfrage von Frau Dr. Stiller zur Auslagerung der Jerusalem-Bibliothek erläutert Frau Hänisch, dass der beschlossene BEP den Ausbau des „Luftgeschosses“ der Schillerbibliothek beinhaltet und die Jerusalem-Bibliothek in die Schillerbibliothek und die Bibliothek am Luisenbad integriert werden sollte. Dieser Plan sollte umgesetzt werden, bevor die Bezirkszentralbibliothek eingerichtet wird. Dieser Plan wurde nunmehr verworfen, womit nur eine eingeschränkte Umsetzung stattfinden kann. Ergänzend teilt Frau Hänisch mit, dass es durch die
Verknüpfung beider Standorte zu einer Reduzierung des Medienbestandes kommt.
Herr Arndt berichtet ergänzend dazu. Frau Dr. Stiller erfragt den genauen Umfang des Personals
der Samstagsöffnung an den genannten Bibliotheksstandorten. Frau Hänisch teilt mit, dass für die Samstagsöffnung
Schillerbibliothek und die Erweiterung der Samstagsöffnungszeiten an den drei
anderen Standorten 1,25 Stellenanteile vorgesehen sind. Anschließend wird ein
entsprechender Vermerk von Herrn Rogge erläutert. Herr Rauskolb nimmt Bezug auf den Wortbeitrag von Frau
Hänisch zu Personaleinsparungen und fragt diesbezüglich nach, ob bestimmte
Stellen, die frei werden, nicht wieder besetzt werden sollen. Frau Hänisch
bestätigt diese Aussage. Frau Hoff teilt abschließend mit, dass das Thema Haushalt
2008/09 in der nächsten Sitzung erneut behandelt wird. |
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