Auszug - Zuweisungen für 2008/2009
Herr Dr. Heuer bittet um Verständnis, dass er darum gebeten hatte, diesen Tagesordnungspunkt heute zusätzlich auf die Tagesordnung zu setzen. Ursprünglich hatte die Senatsverwaltung für Finanzen angekündigt, die Zuweisungen bis zum 27.04. zu übermitteln. Es war nach den bisherigen Erfahrungen nicht davon auszugehen, dass diese Formulierung bedeuten könnte, dass sie wesentlich früher erscheint. Die Senatsverwaltung hat die Zuweisung schon am 05.04. übermittelt. Das Bezirksamt hat sich heute darauf verständigt, den Hauptausschuss in seiner heutigen Sitzung ebenfalls zu informieren. Herr Dr. Heuer möchte fünf Anmerkungen zur Zuweisung machen und anschließend noch einen grafischen Erkenntnisstand darstellen: Veränderte StrukturEs
gibt eine deutlich veränderte Struktur der Zuweisung an die Bezirke. Es gibt
keine Zuweisung mehr für die Obergruppe 43 (Personalausgaben für Pensionen).
Diese werden wieder zentral bei der Senatsverwaltung etatisiert. Damit sinkt
das Zuweisungsvolumen für den Bezirk Mitte insgesamt um rd. 23 Mio. €.
Weiterhin gibt es keine Zuweisung mehr für den T-Teil. Es gibt nur noch eine
Zumessung für den Z-Teil und das Produktsummenbudget. Innerhalb des
Produktsummenbudget gibt es für sechs Ausgabenbereiche (HzE, HbL, Krankenhilfe,
Kita, Tagespflege, PEP) ein sog. Zielbudget. Jedes Zielbudget für sich wurde
neu berechnet. Im Bereich HzE gibt es eine Absenkung der Zuweisung von rd. 23.
Mio. €, im Bereich HzE und Krankenhilfe gibt es deutliche Zuwächse und im
Kitabereich gibt es im Kern eine stabile Zuweisung. NormierungIn
der Zuweisung insgesamt gab es schon immer eine Normierung. Mit der Normierung
soll sicher gestellt werden, dass die Zuweisung an die Bezirke ein bestimmtes
Ausgabevolumen insgesamt nicht überschreitet. Diese Normierung hat z.B. bei der
Zuweisung für das Jahr 2006 dazu geführt, dass es über alle Produkte einen
Abschlag von rd. 1,8 % gab. Das Normierungsniveau des Jahres 2008 hat eine
bisher nicht gekannte Dimension erreicht. Dadurch, dass das Zielbudget aus dem
Normierungsprozess ausgeschlossen wurde, ist nur noch rd. 40 % des
Gesamtvolumens des Produktsummenbudget von der Normierung erfasst. Da das
Normierungsvolumen insgesamt 70 Mio. € ausmachte, hat man eine
Normierungsquote, die bei 5,8 % liegt. Das ergibt ein Normierungsniveau von
94,25 % über die normierbaren Produkte. Damit verlieren die Bezirke über die
Normierung das erste Mal richtig Geld. Diese 70 Mio. € Absenkung des Planfonds
ist vor allem durch die Annahmen bestimmt, die die Senatsverwaltung für
Finanzen hinsichtlich der Personalausgaben trifft. Es wurde lange darüber
diskutiert, ob es ein POP (Personaloptimierungspotential) geben wird, oder
nicht. In der Zumessung gibt es kein POP. Aber für das Jahr 2008/2009 wurden
Fluktuationsraten festgelegt, die zu einer Absenkung des Planfonds der
Zuweisung an die Bezirke geführt haben. Die Senatsverwaltung für Finanzen ist
bei ihrer Berechnung davon ausgegangen, dass im Jahre 2006 eine
Fluktuationsrate von 4,5 % wirkt (langjährige Erfahrung), im Jahr 2007 eine
Fluktuationsrate von 4 % und im Jahre 2008 eigentlich auch eine
Fluktuationsrate von 4 %. Aber damit die Bezirke die Gelegenheit haben, noch
Neueinstellungen vorzunehmen, wurde rechnerisch eine Fluktuationsrate von 2 %
angesetzt. Diese Fluktuationsraten, immer im Vergleich zu den Ist-Ausgaben
2006, führen dazu, dass die Bezirke in der Zuweisung 72 Mio. € verlieren.
Diesen 72 Mio. € Minus steht ein Plus von 8 Mio. € gegenüber, das die
Senatsverwaltung für Finanzen für jährlich 100 Neueinstellungen in allen
Bezirken insgesamt in den Jahren 2007/2008 eingestellt hat. 100 Stellen machen
ein jährliches Volumen von 4 Mio. €. In der Berechnung also 8 Mio. €
zusätzliche Personalmittel für die Bezirke. Saldiert bedeutet dies: - 72 Mio. €
+ 8 Mio. € = 64 Mio. € weniger, realisiert über die Absenkung des Planfonds.
Die Gesamtabdeckung des Plafonds von 70 Mio. € ist zu rd. 90 % durch die
Absenkung der Personalmittel definiert. Auf
die Nachfrage von Frau Matischok-Yesilcimen, bezogen auf die 64 Mio. €, die
dann weniger zur Verfügung stehen für Personal und ob die Neueinstellung von
100 Personen tatsächlich erfolgen müssen teilt Herr Dr. Heuer mit, dass die
Absenkung nicht direkt dem Personalteil zugeordnet wird. Es ist nicht so, dass
die Bezirke 64 Mio. € Personal einsparen müssen. Die Plafondstierung insgesamt
wurde damit begründet, dass die Bezirke 64 Mio. € weniger Personalausgaben
haben werden, da die Menschen tatsächlich ausscheiden, und zwar in einem Umfang
von rd. 4 % oder 4,5 % der Beschäftigten pro Jahr. Auf der anderen Seite stehen
dem nur 100 Neueinstellungen für alle Bezirke gegenüber. Die 100
Neueinstellungen sind kein Zwang. Es ist nur eine Annahme, dass die Bezirke bis
zu 100 Neueinstellungen, die immer einzeln genehmigt werden, pro Jahr
vornehmen. Frau
Hilse fragt nach, wenn im Bezirk neue Parkraumbewirtschaftungszonen
eingerichtet werden und ein Bedarf angemeldet wird, ob dann der Bezirk Mitte
alle 100 Stellen abräumen könnte. Herr
Dr. Heuer führt aus, dass dies den Einstellungskorridor nicht betreffen würde,
weil die Parkraumbewirtschaftung über die Wirtschaftspläne realisiert wird und
die Wirtschaftspläne außerhalb der bezirklichen Haushaltspläne geführt werden.
Selbst der Bezirk Mitte hat noch Bedarf an Neueinstellungen außerhalb der
Parkraumbewirtschaftung (z.B. Sozialarbeiter/innen im Jugendamt). Frau
Matischok-Yesilcimen fragt nach, wenn die Quote von 100 Neueinstellungen durch Ablehnung
nicht erreicht wird, ob dies dann wieder zu Lasten der Bezirke geführt wird,
obwohl die Ablehnung von der Senatsverwaltung erfolgt. Inwiefern spielt dabei
noch der ZEP eine Rolle und die Eingruppierung. Herr
Dr. Heuer teilt mit, dass die Bezirke verpflichtet sind, ihre Personalbedarfe
zunächst aus dem ZEP zu realisieren. Nur für den Fall, dass kein geeignetes
Personal gefunden werden kann, ist die Möglichkeit eines solchen
Einstellungskorridors von max. 100 Außeneinstellungen pro Jahr für alle Bezirke
zusammen geschaffen worden. Frau
Hilse fragt nach, ob davon auszugehen ist, dass bei der Zuweisung der Mittel an
die Senatsverwaltung das gleiche Verfahren angewandt wird. Herr
Dr. Heuer führt aus, dass die Senatsverwaltung für Finanzen dies behauptet. Das
kann auch nicht überprüft werden. Er selbst hat auch keinen Grund, an der
Aussage der Senatsverwaltung zu zweifeln. Frau
Dr. Stiller fragt nach, welche Überlegungen haben die Senatsverwaltung
geleitet, ausgerechnet die Höhe des Produktsummenbudget für die Höhe der zu
erbringenden Personalmittel heranzuziehen. Herr
Dr. Heuer möchte nochmals klar sagen, dass sich die Kürzung von 70 Mio. €
insgesamt nur aus der Umsetzung der angenommenen Fluktuation erklärt. Ansonsten
ist der Bezirk frei, seinen Anteil an der Normierung nicht durch Absenkung im
Personal zu erbringen, sondern z.B. durch die Einstellung der Grünflächenpflege
oder durch die Nichterbringung von Produkterstellungen im Kulturbereich. Auf
die Nachfrage von Frau Matischok-Yesilcimen, ob sich der Bezirk betreffend der
Personaleinsparungen (Pflichtaufgaben) schon entsprechende Gedanken gemacht
hat, ob es tatsächlich zu einer Personalreduzierung kommen wird teilt Herr Dr.
Heuer mit, dass man sich bei der Systematik zum Eckwertebeschluss dahingehend
verständigt hat, dass bei der Bildung des Eckwertebeschlusses von einer
Untergrenze eines Plausibilitätskorridors ausgegangen wird. Und das bedeutet,
dass sich der Bezirk im Kern schon dafür entschieden hat, einen Teil seiner
Problemlagen über Absenkungen im Personalbereich umzusetzen. LeitlinienIm
Bereich Lehr- und Lernmittel, Hochbau und Tiefbau gab es auch schon früher
Mindestveranschlagungen, die nunmehr in Leitlinien zusammengefasst sind. Der
Bezirk hat also erneut Mindestveranschlagungen im Bereich Lehr- und Lernmittel,
im Tiefbaubereich und im Hochbaubereich erhalten. Die Bezirke, die bei der
Durchführung ihre eigenen Beschlüsse unterschritten hatten, haben auf ihre neu
berechneten Leitlinien einen Aufschlag in Höhe der Unterschreitung der alten
Vorgabe im Jahre 2006 bekommen. Der Bezirk Mitte hat den Beschluss damals
überschritten. Das soll eine Warnung für alle anderen Bezirke sein. Begründet
wurde die Anhebung von 0,9 % auf 1 % nicht nur mit dem Zustand, sondern auch
mit erhöhter Anforderung an die bauliche Unterhaltung, die um 10 Mio. €
aufgestockt wurde. PlausibilitätskorridorEs
gibt wieder einen Plausibilitätskorridor für die Personalmittelveranschlagung.
Die Bezirke sind eigentlich in ihrer Personalmittelveranschlagung frei. Damit
jedoch nicht wild um sich gegriffen wird, wurde ein Plausibilitätskorridor
entwickelt. Dieser berechnet sich nach den Ist-Ausgaben des Jahres 2006 +
Lohndrift (0,9 %) – sinkende Beiträge für Sozialversicherungsabgaben der
Arbeitgeber, und das zwei Jahre lang, - Fluktuation ergibt dann das
voraussichtliche Ist der Personalausgaben 2008. Ein Bezirk hat dann seine
Personalausgaben plausibel veranschlagt, wenn er sich in einem Korridor
befindet, der 2 % unter und 1 % über diesem errechneten Wert liegt. Damit ist
der tatsächliche Handlungsspielraum in der Veranschlagung erheblich
eingeschränkt. ? .Der
Bezirk Mitte hat bei der Normierung großes Glück gehabt. Zwei relevante
Aufgaben sind nicht mehr im Haushaltsplan 2008/2009 enthalten, die eigentlich
zu einer Erhöhung des Produktsummenbudget geführt hätten. Die öffentliche
Beleuchtung und auch die Schulhelfer sind nicht mehr dabei. Das macht eine
Gesamtvolumen in der Zuweisung von 31 Mio. € aus. Es kann sich jeder selbst
ausrechnen, was 31 Mio. € x 6 % Normierungsrate an zusätzlicher Belastung
bedeutet hätten, wenn diese beiden Produkte normal im Produktsummenbudget
geblieben wären. Herr
Dr. Heuer stellt den Mitgliedern die Entwicklung des Produktsummenbudget für
die Jahre 2008/2009 vor. Diese Unterlagen sind den Fraktionen ebenfalls per
E-Mail zugegangen. |
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