Auszug - Wie funktioniert Qualitätssicherung an den Schulen "Powerpoint-Präsentation" BE: Herr Dr. Pfeiffer, Schulleiter des John-Lennon-Gymnasiums, Mitglied des Qualitätssicherungs-Teams  

 
 
51. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Schule
TOP: Ö 3.1
Gremium: Schule Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 15.06.2006 Status: öffentlich
Zeit: 17:40 - 20:35 Anlass: ordentlichen Sitzung
 
Wortprotokoll
Beschluss

Der stellv

Der stellv. Vorsitzende, Herr Allendorf, begrüßte Herrn Dr. Pfeiffer.
Herr Dr. Pfeiffer gibt zur Kenntnis, dass er nur als Schulleiter aus Mitte berichtet. Mitte ist in der besonders guten Lage, dass einige Schulleiter in der Funktion des Qualitätssicherungs-Teams tätig sind.
Herr Dr. Pfeiffers bringt zum Ausdruck, heutiges Anliegen sei es, dass die Mitglieder des Schulausschusses über die neuesten Tendenzen im Schulmanagement im Land Berlin gut Bescheid wissen. Dr. Pfeiffer möchte deshalb gute Argumente liefern, wenn sich die Fraktionen mit der Schulpolitik befassen um damit die Schulen verteidigen zu können.
Anhand einer Power-Point-Päsentation gibt Herr Dr. Pfeiffer Erläuterungen dazu.
Er führt aus, dass ein neues Schulgesetz entworfen wurde. Die neue Schule soll sich so auszeichnen, dass sie für ihre Qualität selbst verantwortlich sei und keine Behörde mehr. Es sollen nicht wie in einer Behörde Leistungen abgefordert werden, sondern die Leistungen sollen unter Umständen im Wettbewerb mit anderen erbracht werden. Das Modell wurde aus der Wirtschaft entnommen, welches sich bewährt hatte. Die Schulen sollen sich selbst steuern; die Schulen bleiben dabei aber staatliche Institutionen.
In jeder Schule wird ein Schulprogramm benötigt, in dem festgeschrieben ist, was die Schule ganz speziell erreichen möchte und welche Schwerpunkte sie sich setzt. Hierzu führt Herr Dr. Pfeiffer das Projekt Tansmission an, welches ein sehr gutes Projekt für die Breitscheid-Oberschule als Schulprogramm darstellt.
Die Schulen müssen sich demnächst, wenn sie selbständig und selbstgesteuert zukünftig laufen sollen, einem Qualitätsmanagement stellen.
Wenn die Schulen unabhängiger werden sollen, wenn die Schulen selbst Verantwortung übernehmen, dann müssen sie sich 25 Qualitätsmerkmalen von außen bewerten lassen. Seit Januar 2006 gibt es eine Abt. Schulinspektion bei der Senatsverwaltung. Jeweils ein Schulleiter, ein Schulaufsichtsbeamter und eine Lehrkraft besuchen zusammen eine Schule. Sie schauen sich sehr genau den Unterricht an. Anschließend verfassen sie darüber einen Bericht. Jeder Punkt des Qualitätsmerkmales ist unterteilt in einzelne Indikatoren an denen das gemessen werden kann. Abschließend erhält die Schule ein zusammengefasstes Ergebnis. Die Schulinspektion bewertet die einzelnen Qualitätsbereiche [a) die Schule macht ihre Sache gut; b) die Schule ist in diesem Punkt eher stark oder schwach; c) die Schule ist eher schwach als stark und d) die Schule hat ein Problem].
Weiter führte Herr Dr. Pfeiffer aus: Die Schulen im Bezirk Mitte können hinsichtlich ihrer Qualität und ihres Qualitätsmanagements in Zukunft sehr deutlich eingeschätzt werden, denn der Schulträger wird über die Ergebnisse der Schulinspektion jeder einzelnen Schule informieren. Nicht beabsichtigt ist ein Renking. Es gibt kein Gesamturteil über die Schule, denn die einzelnen Positionen sind etwas ungleich in der Wichtigkeit (z. B. ist der Punkt Unterrichtsqualität ein Merkmal, der parallel zur Schulkultur steht).
Der Schulträger erhält einen 20 seitigen Bericht über den baulichen Bericht, die Ausstattung der Schule, Ressourcenmanagement und Schulkultur. Dr. Pfeiffer ist der Meinung, dass damit zukünftig für die Schulnetzplanung und für den Schulentwicklungsplan ein wichtiger Baustein sein könnte. In anderen Ländern Europas läuft dieses Verfahren länger.
Die Schulen werden zukünftig informell stärker ihren eigenen Ruf in der Öffentlichkeit regeln können. Bisher war das nicht so. Es gibt Schulen in Berlin, die einen relativ guten Ruf haben ( irgendwann in den 50er Jahren erworben haben) und diesen weiter vererben. In Zukunft wird, zumindest für den Bereich der Sekundarschulen, ein sehr starker Wettbewerb einsetzen, weil die Eltern massiv drängen werden, dass die Schulen ihre Ergebnisse in irgendeiner Form offen legen. In diesem Moment ist der Bezirk Mitte in einer sehr schwierigen Position, denn von der Bausubstanz und vom Umfeld her (Innenstadtbereich) sind sie im Vergleich zu den günstiger gelegenen Schulstandorten benachteiligt. Die einzigste Chance für die Schulen besteht darin, dass sie durch sehr gute Qualität ihre Schule erhalten.

 

Anschließend wurden Fragen der Ausschussmitglieder beantwortet.


 

 
 

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