Auszug - Stadtumbau West BE: Bezirksamt
Frau
Jahn führt aus, dass den Mitgliedern vorab schon Unterlagen zugegangen sind. Frau
Dubrau merkt an, dass es hier um zwei verschiedene Sachen geht. Das was die
Abteilung eigentlich angemeldet hatte, war der Teil Lützowstraße (mögliche
Errichtung eines ....blocks) worüber sie gerne berichten würde. Weiterhin wurde
in diesem Zusammenhang die inzwischen vorliegende Voruntersuchung für den
Bereich Tiergarten Nordring zum Stadtumbau West für die Fraktionen (je ein
Exemplar) mitgebracht. Es gibt jedoch in größerer Menge die kleinen
Informationsblätter, die auch noch nachbestellt werden können. Auf
die Nachfrage von Herrn Koch, ob es sich um die Unterlagen handelt, die man
auch im Internet nachlesen kann teilt Frau Laduch mit, dass es sich um das
gesamte Gutachten handelt. Frau
Dubrau macht den Vorschlag, dass sich die Fraktionen die Unterlagen ansehen und
in der nächsten Sitzung Nachfragen stellen. Das weitere angemeldete Thema war eigentlich der Bereich Konzept zur Nachnutzung des ehemaligen Güterbahnhofes Moabit und die Gutachten, die von S.T.E.R.N. zur Verfügung gestellt wurden. Das soll heute vorgestellt werden. Herr
Rösener erläutert den Mitgliedern das Moderationsverfahren Güterbahnhof Moabit
anhand von Folien über den OH-Projektor und führt weitere Anmerkungen dazu aus. Im
letzten Jahr wurde im Rahmen des Sanierungsgebietes Beusselstraße berichtet und
es wurden auch verschiedene Änderungen vorgestellt. Das Güterbahnhofareal war
seinerzeit ein Sanierungsgebiet, dass in ein sog. Ergänzungsgebiet definiert
wurde. Das hatte damit zu tun, da das Sanierungsgebiet selber (Bereich
Beusselstraße) über sehr wenig Grünflächen verfügt. Weiterhin wird die
erweiterte Form zum Bereich des Quartiersmanagementgebietes vorgestellt, wo es
ebenfalls sehr wenige Grünflächen gibt. Gemeinsam mit den Beteiligten (SenStadt
IV C – Stadterneuerung, SenStadt I B – stadtplanerische Grundkonzepte, SenWiArb
III E – GA-Förderung, BA Mitte – Umwelt und Natur, BA Mitte – Straßen- und
Grünflächen, BA Mitte – Stadtplanung, BA Mitte – Vermessungsamt, Grundstückseigentümer
– Deutsche Bahn) sollte die Vermarktung vorwärts getrieben werden. Jetzt gab es
bei den unterschiedlichsten Interessenslagen das Thema des Geldverdienens, der
Parkanlage und das Thema der Verlängerung der Straße vom Block 9. Mittlerweile ist
entschieden, dass dort ein Güterverkehr nicht mehr stattfinden wird. Man wollte
nun mit allen Beteiligten einen tragfähigen Kompromiss über die Straße, den
Park und auch eine gewerbliche Entwicklung finden. Das Ergebnis ist, dass man
sich für die hier vorgestellte Straßenvariante entschieden hat. Jedoch kann die
Straße nicht direkt an die Beusselbrücke anschließen (Höhendifferenz). Beim
Park besteht die Mindestanforderung von 2,5 ha, die allerdings schon mit
Bauchschmerzen verbunden ist. Die hier vorgestellten Flächen sind also nicht
als abschließend zu definieren, jedoch ist die Zuordnung der Flächen im Grunde
genommen richtig. Beim Thema Gastrogrosshandel gab es vom Grundsatz her
Zustimmung bei allen Beteiligten. Bei der Thematik Grünfläche/Park gab es, wie
schon gesagt, große Bauchschmerzen vom Umwelt- und Naturamt. Beim
Grundstückseigentümer löste dies natürliche keine große Begeisterung aus. Beim
Thema Grünanlage/Park ging es auch um das Betreiberkonzept, wo es wohlmöglich
zu einer privatwirtschaftlichen Beobachtung der Fläche kommt. Inwieweit dies
allerdings zum Tragen kommt, ist jetzt noch nicht absehbar. In diesem
Zusammenhang wurden auch verschiedene Wirtschaftlichkeitsberechnungen
durchgeführt, was eher etwas für Insider war. Unter dem Strich betrachtet ist
man nicht zu einem abschließenden positiven Ergebnis gekommen. Das Fazit für
das Moderationsverfahren war, dass es eine zügige Umsetzung bei der Sicherung
der Straße gibt. Gleichwohl ist man in den abschließenden Beratungsgesprächen
nicht zueinander gekommen. Aus der Sicht von S.T.E.R.N. verhält es sich so, da
das Sanierungsgebiet im nächsten Jahr aufgehoben wird, dass es die letzte
Chance ist, so ein Grundsatzthema mit zu bewegen. Gleichzeitig könnte man über
das Thema Stadtumbau West auch noch mal Aktivitäten mit anschubsen. Auf
die Nachfrage von Herrn Scholz teilt Herr Rösener mit, dass man Probleme im
Verfahren hatte bezüglich der Beratung des Gesamterlöses. Da steckt das
berühmte Thema „Buchwerte“ hinter. Alle größeren Unternehmungen, die in Berlin
mit Flächen- und mit Immobilienbesitz zu tun haben, haben das Problem, dass
ihre Buchwerte und die Realwerte sehr weit auseinander klaffen. Auf
die Nachfrage von Herrn Bertermann, was man unter einer privatwirtschaftlichen
Betreibung einer Grünfläche zu verstehen hat teilt Herr Rösener mit, dass es
sich ein stückweit um ein eingezäuntes Areal handelt mit bestimmten
Öffnungszeiten, und dass mit bestimmten Dingen die Möglichkeit besteht, auch
Geld zu verdienen (z.B. Vermietung von Tennisplätzen). Dieses Thema ist
allerdings neu in Berlin. Es geht dabei natürlich auch um das Thema
Pflegekosten. Wenn man also einen Betreiber auf einer öffentlichen Fläche hat,
dann kann man auch die Pflegekosten reduzieren. Frau
Dubrau ergänzt, dass man sehr daran interessiert ist, dass es solche
Möglichkeiten gibt. Es gibt im Bezirk Mitte schon solche Flächen
(Beachvolleyball, Skateranlagen u.ä.). Es gibt auch schon Verträge mit Vereinen
und Initiativen, wo schon ein stückweit Grünanlagenpflege übernommen wird. Dass
der Bezirk da nicht völlig rauskommt wird, ist auch völlig klar. Aber wenn die
Kosten minimiert werden können, ist es auf jeden Fall eine gute Möglichkeit. Frau
Hilse bezieht sich auf den letzten Absatz des Abschlussberichtes vom September
2005 zum Moderationsverfahren von S.T.E.R.N. und fragt nach, ob sich die
Aussage, „Sollte nicht innerhalb der kommenden drei Monate eine grundsätzliche
Einigung erzielt werden können, muss davon ausgegangen werden, dass das Gelände
mit seinen vielen Potentialen weiterhin ungenutzt bleibt ...“ auf das gesamte
Areal bezieht oder nur auf die Grünfläche. Herr
Rösener teilt mit, dass es sich auf die Gewerbefläche bezieht. Der
Gastronomiegroßhandel funktioniert nur mit der Straße. Auf
die weitere Nachfrage von Frau Hilse, wie es nun weiter gehen soll teilt Herr
Rösener mit, dass zurzeit wieder Gespräche geführt werden. Herr
Schwabe (DB S IMM) führt aus, dass die DB S IMM für die Bearbeitung sämtlicher
Immobilien bundesweit für DB AG zuständig ist. Hier geht es um eine Fläche, die
mit den kompletten rd. 82.000 qm der DB AG gehört und von der DB S IMM betreut
wird. In der Tat ist man schon sehr lange mit dem Bezirk und auch mit dem Senat
dabei, hier eine Lösung zu finden. Es gibt das Problem, dass hier doch eine
relativ hohe Gemeinbedarfsabgabe in Form der Straße besteht. Die Straße, in
Höhe von 15.000 qm, muss zur Verfügung gestellt werden. Ebenso schlägt der Park
mit 25.000 qm zu Buche. Insgesamt geht es hier also um 40.000 qm von 80.000 qm,
die ursprünglich mal verschenkt werden sollen. Das ist eine sehr missliche
Situation, wenn auf der Gegenseite dann im Grunde genommen nur das
Gewerbegebiet übrig bleibt, was werttechnisch nur einen relativ untergeordneten
Nutzungswert hat, und es handelt sich im Grunde genommen um eine relativ niedrige
Bewertung der Gesamtfläche. Insofern möchte er sich auch nicht zur
Buchwertproblematik äußern. Man ist auf jeden Fall sehr stark daran
interessiert, dass das, was hier eben vorgestellt wurde, auch umgesetzt wird.
Aber es gibt noch das wirtschaftliche Problem. Auch wenn es möglicherweise viel
kleiner ist, als vor einem halben Jahr. Man ist in Gesprächen mit den
Großmarktinvestoren und mit der Senatsverwaltung, was den Park betrifft. Diese
Gespräche laufen auf einer konstruktiven Ebene. Herr Schwabe hofft, dass man
ganz schnell zu Resultaten kommt, gerade auch was die Straße anbetrifft und
dies auch umsetzen kann. Auf
die Nachfrage von Herrn Bertermann, was sich die Mitglieder unter dem Begriff
„ganz schnell umsetzbar“ vorzustellen haben teilt Herr Schwabe mit, dass in der
letzten Sitzung mit dem Bezirk eine mögliche Zeitschiene besprochen und
diskutiert wurde, ohne eine Festlegung. Da die Straße nur mit GA-Mitteln zu
finanzieren ist, muss der Antrag noch in diesem Jahr gestellt werden. Frau
Dubrau ergänzt, dass eine entsprechende Vorlage in Vorbereitung ist. Für das
Bezirksamt besteht hier jedoch auch das Problem der Kofinanzierung. Wenn die
GA-Mittelförderung kommt, dann können davon 90 % finanziert werden. Es bleiben
aber immer noch 10 %. Die Abteilung Stadtplanung hat nachgeforscht, inwiefern
eingesparte Gelder aus anderen Investitionsmaßnahmen dafür eingesetzt werden
könnten (z.B. Rathenower Str.). Aber das muss erst im Bezirksamt beschlossen
werden. Normalerweise werden aber Kindergärten und Schulen an die erste Stelle
gesetzt und nicht der Straßenbau. Frau Dubrau hofft, dass auch die Diskussionen
in den Fraktionen dazu führen, dass eine entsprechende BA-Vorlage durchkommt. Frau
Jahn merkt, dass der Ausschuss in der Planung zur Entwicklung des
Sanierungsgebietes gesagt hat, dass dort auch Grünflächen entstehen müssen.
Alles andere ist jetzt schwierig zu beurteilen. Dies müssen nun die Fraktionen
diskutieren. Über Gelder spricht in erster Linie sowieso der Hauptausschuss. Frau
Hilse wendet ein, dass dies nicht der Fall ist, wenn es um Fachfragen wie
Straßen geht. Dann ist der Fachausschuss zuständig. Auf
die Nachfrage von Herrn Bertermann, wie hoch der Umfang eines GA-Mittelantrages
wäre teilt Herr Rösener mit, dass sich der Bau der Straße auf ca. 3,3 Mio. €
Gesamtkosten belaufen würde. Davon 10 % und davon wieder die Hälfte (5 %) wären
dann ca. 160.000 €. Auf
die Nachfrage von Frau Jahn, ob die GA-Mittel für den Bezirk gesichert sind
teilt Frau Dubrau mit, dass es eine 100 %ige Sicherung erst dann gibt, wenn das
Geld auf dem Konto eingegangen ist. Bisher ist die Senatsverwaltung für
Wirtschaft diesbezüglich sehr aufgeschlossen und war bei den bisherigen
Beratungen und auch dabei. Aus der Sicht von Frau Dubrau sieht es ganz positiv
aus. Der nächste Schritt wäre, dass das Bezirksamt den offiziellen Antrag
stellt und die notwendige Restfinanzierung sichert. Abschließend
hält Frau Jahn fest, dass die Fraktionen noch ergänzende Informationen von Frau
Dubrau erhalten, die Fraktionen das Thema weiter diskutieren und der
Tagesordnungspunkt vertagt wird. |
|||||||||||||||||||||||||||||
Legende
Ausschuss | Tagesordnung | Drucksache | |||
BVV | Aktenmappe | Drucksachenlebenslauf | |||
Fraktion | Niederschrift | Beschlüsse | |||
Sitzungsteilnehmer | Auszug | Realisierung | |||
Anwesenheit | Kleine Anfragen |