Auszug - Berichterstattung aus den AG'en 78  

 
 
45. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 6
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 04.06.2020 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 20:35 Anlass: ordentlichen Sitzung
Raum: JHA: Video-Konferenz; https://global.gotomeeting.com/join/193281949
Ort:
 
Wortprotokoll

Frau Smuga, AG Familienzentren Mitte

Die Stellungnahme zur Umsetzung des Familienfördergesetzes liegt den Ausschussmitgliedern vor. Die aktuelle Fassung sei am 05.05.2020 in geänderter Form übersandt worden.

 

Frau Goral (Jugendamt) unterstütze den Antrag. Dass die Jugendhilfeausschüsse sich dazu positionieren, komme zum richtigen Zeitpunkt. Die KLR-Risiken seien bekannt, sodass die Qualität der Leistungen vernünftig gesichert werden sollte.

 

Die Vorlage soll der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie sowie den Fraktionen im Abgeordnetenhaus von Berlin zur Kenntnis gegeben werden.

 

Die erforderliche Beteiligung wird um die „Familien“ ergänzt.

 

Mit dieser Änderung wird die Vorlage mit 8 Ja-Stimmen einstimmig beschlossen.

 

Frau Homann, AG Jugendarbeit/ Jugendsozialarbeit

- Die vielen neuen Regeln werden von den jungen Menschen bestenfalls in der Einrichtung eingehalten, draußen aber nicht. Mit diesen Widersprüchlichkeiten umzugehen, ist für die Mitarbeitenden nicht einfach.

- Informationsweitergabe zu den Lockerungen kommen in den Einrichtungen nicht schnell genug auf den offiziellen Wegen an. Senatsinfos kommen über die Presse schnell aber nur verzögert bei den Trägern an. Z.B. ‚Wie vielerfen wie Sport machen (drinnen/ draußen)? Der Bezirk kann nur zeitverzögert diese Senatsinfos für die Jugendeinrichtungen verarbeiten. Dies ist schwer an die Zielgruppen vermittelbar.

- Manche Zielgruppen werden nur noch schwer erreicht (vor allem die, die nur den offenen Bereich zum Treffen mit Freunden*innen nutzen). Z.T. treffen sich die Jugendlichen einfach vor der Tür der Einrichtung.

- Die jüngeren Nutzer*innen können sich eher mit den neuen Regeln in den Einrichtungen arrangieren.

- Digitalen Angebote laufen weiter und es gab auch Feedback der Zielgruppe, dass diese Angebote weiterlaufen sollen. Über die digitalen Angebote sind z.T. auch neue Nutzer*innen hinzugekommen. In der Jugendamtsverwaltung wird daran gearbeitet, dass diese digitalen Angebote zukünftig in den Produktkatalog aufgenommen werden, damit sie in der KLR einfließen können.

- Datenschutzfragen beim Einsatz von digitalen Tools haben sehr viel zeitliche Ressourcen der Einrichtungsmitarbeitenden gekostet. Die Möglichkeit Video-Chat ist für die Zielgruppen der Einrichtungen wichtig, es gibt aber keine datenschutzunproblematischen Plattformen, die einfach zu nutzen sind. Hier wäre eine anbieterunabhängige Plattform wünschenswert, wie es vereinzelt schon Kommunen in Deutschland aufbauen.

- Kooperationen Schule/ Bildungseinrichtungen verändert sich gerade nach dem Lockdown hin zu vermehrten Anfragen, ob Räume der JFEen mit im Vormittagsbereich als Ausweichflächen genutzt werden können.

- Die Einrichtungen die Hausaufgabenhilfe anbieten berichten von einem extrem hohen  Bedarf an schulischer Unterstützung (auch jetzt, wo Schulbesuch teilweise wieder stattfindet). Teilweise gibt es aber auch die Entwicklung, dass Jugendliche die vor Corona in die Einrichtung kamen, nicht mehr kommen, weil sich viele schulische Anforderungen in den späteren Nachmittagsbereich verschieben (Videokonferenz mit Lehrern, Lernen mit Unterstützung der Eltern, etc.)

- In den JFEen werden viele Spannungen in den Familien wahrgenommen, die z.B. aus der Situation resultieren, mit mehreren Kinder Job und begleitetes Lernen zu Hause unter einen Hut zu bringen. Es ist eine große Herausforderung mit und für diese Kinder und Jugendliche Unterstützungsangebote zu finden.

 

Frau Richter, AG Mädchen

Sie schließe sich dem Bericht der AG Jugendarbeit/ Jugendsozialarbeit sowie dem Bericht des Trägers Gangway an. Die Arbeit während der Coronakrise sei ähnlich abgelaufen. Sie erarbeiten unterschiedliche Szenarien, für den Fall einer anhaltenden Krise.

Frau Tragl, AG Gesundbrunnen/ Soldiner Straße

Die Sitzung der RAG habe digital stattgefunden und beschäftigte sich mit den Herausforderungen der Arbeit während der Coronakrise, insbesondere im Bereich des Homeschoolings.

In Bezug auf die Wiederöffnung fehlen Organisationen, die Familien mit Kleinkindern helfen, Regelungen und Hinweise. Das Jugendamt wird gebeten, dem abzuhelfen.

Frau Bresche, AG Hilfen zur Erziehung

Es haben während der Coronakrise keine Sitzungen stattgefunden, da das digitale Format nicht in Betracht gezogen worden sei. An das Jugendamt wird die Frage gerichtet, wie die zukünftigen Geschäftsabläufe organisiert werden. Sie seien auch an den Erfahrungen des Jugendamtes während der Krise interessiert, auch aus dem Bereich KJPD und dem Jugendgesundheitsdienst.

 

Der Vorsitzende schlägt vor, dass die Bereiche des Jugendamts sowie die AGs schriftliche Kurzberichte einreichen.

Es sollten zudem Erkenntnisse aus der Krise gezogen werden, die als Grundlage einer evtl. Pandemieplanung dienen könnten.

 

Frau Goral begrüßt den Vorschlag.

Sie werde zudem den Hinweis zur Arbeit mit Kleinkindern mitnehmen und eine Antwort nachreichen.

 

 
 

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