Auszug - Herr Paul Spies, Direktor der Stiftung Stadtmuseum Berlin und für das Land Berlin Kurator im Humboldtforum zu: aktuelle Schwerpunkte und Planungen für das Stadtmuseum Berlin sowie zum Berlinteil des Humboldtforums, anschließend Fragen und Aussprache Gemeinsame Pause  

 
 
13. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur
TOP: Ö 2
Gremium: Bildung und Kultur Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 14.02.2018 Status: öffentlich
Zeit: 18:00 - 20:13 Anlass: ordentlichen Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Karl-Marx-Allee 31, 10178 Berlin
 
Wortprotokoll

Herr Spies stellt sich und den eigenen Werdegang dem Ausschuss vor.

Anschließend stellt er mithilfe einer Präsentation die Visionen und Planungen für das Stadtmuseum Berlin vor, als Spiegel der Gegenwart und Ideen für die Zukunft. Er betont, dass das Netzwerken und der Austausch mit anderen Stadtmuseen in Deutschland, Europa und der Welt bedeutsam seien, um voneinander zu lernen und Inspirationen zu bekommen. Seine Erfahrungen in Amsterdam flößen in die Gestaltung des Stadtmuseums Berlin ein. Die zugewendeten Mittel seien eher für materielle Dinge bestimmt, weniger für Personal. Mit dem bestehenden Personal werden die verschiedenen Projekte zur Neugestaltung des Museums umgesetzt, dabei würden Hierarchien aufgehoben und die Kreativität und Verantwortung jedes Mitarbeiters gestärkt. Herr Spies betont, dass auch die Vernetzung mit Sammlern und Fördervereinen rückläufig sei und daher wieder belebt und erweitert werden müsse.

 

Die Stadt Berlin biete mehr Flächen, als andere Städte. Dafür bewahre Berlin aber auch Schätze (als Synonym für Andenken und Ausstellungsstücke) in Millionenhöhe auf und überträfe damit beispielsweise Amsterdam mit 100.000 Stücken bei Weitem.

Das Stadtmuseum Berlin werde sich auf 6 Standorte verteilen. Herr Spies stellt die Strategie des Stadtmuseums anhand dieser 6 Standorte vor:

  • Ephraim-Palais: Hier werde es themenbezogene Ausstellungen geben, die das „typisch Berlin“-Erleben darstellen
  • Nikolaikirche : Diese soll ein Ort der politischen Debatte werden.
  • Knoblauchhaus : In diesem werde das 19. Jahrhundert in Berlin kritisch betrachtet.
  • Museumsdorf Düppel: In diesem wird der Beginn der Stadt im Mittelalter rekonstruiert und an knapp 70 Tagen im Jahr für Besucher nachgelebt
  • Märkisches Museum: Dieses Gebäude ist das erste historische Stadtmuseum der Welt. In diesem sollen historische und politische Themen der gesamten Berliner Geschichte ausgestellt werden. Der Turm solle zukünftig als Aussichtsplattform dienen.

Die einstige Wiesenbrücke, die über die Spree zum Märkischen Museum führte und seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr vorhanden ist, soll neu gebaut werden, jedoch nur für Fußgänger und Radfahrer.

Das Museums- und Kreativquartier am Köllnischen Park ist zur Zeit noch ein sehr vernachlässigtes Gelände, soll aber erneuert und mit dem Marinehaus ein Herzstück werden.

  • Marinehaus: Dieses wird das Stadtlabor und das Aktivitätenzentrum beherbergen.

 

  • Im Humboldforum werde das Stadtmuseum eine Etage gestalten, jedoch nicht als Ausstellungsfläche für Berlins „Schätze“, da es geeignete Klimaanlage gebe. Dort werde ein sozialer und interaktiver Ort geschaffen, der flexibel und beweglich bleibe und sehr auf die Reaktionen der Besucher angewiesen sein werde.

Drei Aspekte werden bedient:

  1. Thema
  2. Befragung – Diskussion von positiven und negativen Auswirkungen
  3. Aktivität des Besuchers

 

Frau BzStRätin Weißler spricht ihren Dank für den Vortrag aus und wertet positiv, dass Herr Spies von der Geschichte des Stadtmuseums nicht vorbelastet sei und damit einen unvoreingenommenen Blick auf die Gestaltung legen könne. Die Neugestaltung sei etwas Besonderes, da die Möglichkeiten unterschiedlicher Varianten genutzt würden. Es sei somit ebenfalls von Vorteil, dieses Kulturprojekt in die Aufgaben des Museumsbereichs falle.

Sie bittet Herrn Spies, Zwischenberichte zukommen zu lassen.

 

Herr Spies erläutert, dass Konkurrenz ein großes Thema sei und es den Häusern noch an Profil fehle. „Marketing“ sei kommerziell geprägt und käme daher nicht in Frage.

Für das „Märkische Museum“ werde beispielsweise ein neuer Name gesucht, an der Suche können sich jeder Beteiligen, Externe wie Interne.

 

Die Vorsitzende begrüßt den Aufruf, sich an der Gestaltung des Museums und auch an der Namensfindung beteiligen zu können. Der Ausschuss werde aufgrund der fortgeschrittenen Zeit heute keinen Austausch dazu vornehmen, sich aber in der nächsten Zeit einbringen. Sie bedankt sich für das Angebot, die von Herrn Direktror Spieß erwähnten Zwischenberichte zu bekommen.

 
 

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