Auszug - Inklusion und Sport (Ortsbegehung inklusiver Sportpark Peter-Panter-Park, Vorstellung Pfeffersport und Peter-Panter-Park, Bedarfe und Bedingungen für inklusive Sportangebote und Sportanlagen)  

 
 
7. öffentliche Sitzung des Sportausschusses
TOP: Ö 2.1
Gremium: Sportausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 27.06.2017 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 18:58 Anlass: ordentlichen Sitzung
Raum: Peter-Panter-Park, Neumannstr. 11, 13189 Berlin
Ort: Neumannstr. 11, 13189 Berlin
 
Wortprotokoll

Herr Schmid von Pfeffersport stellt das Konzept der Sportanlage des Peter-Panter-Parks vor. Er teilt mit, dass der Bezirk Pankow zu wenig Sportstätten habe, wobei schätzungsweise ca. 2000 Kinder auf Wartelisten für Sportangebote stehen. Ein zusätzliches Problem liege bei Sportangeboten, die nicht sozialraumorientiert seien. Herr Schmid vermittelt, dass die komplette Finanzierung von bisher ca. 30.000 Euro durch Eigeninitiative entstand. Die Besonderheit des Parks bestehe darin, dass es sich um einen inklusiven Sportplatz handele, bei dem auch Rollstuhlsport einen Platz finde. Nach der Installierung erster Sportangebote sei der nächste Schritt, dass die Planung weiter konkretisiert werde. Dabei müsse man eine geeignete Fläche für eine neue Turnhalle berücksichtigen. Im Oktober möchte man dem Senat und dem Bezirksamt Pankow einen konkreten Plan für die nächsten Jahre vorstellen. Für die Sportanlage wurde ein fünfjähriger Nutzungsvertrag abgeschlossen, der für Pfeffersport gelte. Zukünftig sollen auch Angebote anderer Vereine zum Tragen kommen, da man sehr stark an Kooperationen interessiert sei. Auch das Thema Parksport möchte man für den Park realisieren.

 

Herr BV Dr. Hanke (SPD) möchte wissen, wer Eigentümer der Fläche des Peter-Panter-Parks sei? Antwort: Die Fläche gehöre dem Schulamt.

Des Weiteren bittet Herr Dr. Hanke darzustellen, auf welcher Grundlage man hier agiere. Er erwähnt den bereits angesprochenen Nutzungsvertrag und möchte wissen, ob es auch einen Kooperationsvertrag zwischen der Schule und dem Sportverein gebe oder ob der Sportverein als ein Dienstleister fungiere, um außerschulische Sportangebote zu realisieren? Herr Schmid teilt mit, dass es einen Kooperationsvertrag zwischen der Schule und dem Verein gebe. Dieser regele u.a., dass der Verein auch während der Schulzeiten Angebote unterbreiten könne und wie man damit umgehen werde. Die Kooperationsvereinbarung sehe auch vor, nach und nach mehr sportliche Themen gemeinsam anzugehen.

 

Herr BzStR Spallek gibt dabei zu bedenken, dass die Situation in Pankow nicht mit der in Mitte vergleichbar sei. In Mitte liegen die Flächen nicht brach, sondern es gehe um bereits bestehende Flächen und deren Nutzung. Ihn interessiere die vertragliche Gestaltung,   um zu sehen, ob man einige Punkte für den Bezirk Mitte übernehmen könnte.

 

Herr Faßler von der Kurt-Tucholsky-Oberschule berichtet, dass es Diskussionen zum Nutzungskonflikt im Bezirksschulbeirat gab. Er stellte klar, dass das Amt Eigentümer sei. Bei einer Kooperation zwischen Verein und Amt müsse aber klar festgehalten werden, welche Nutzungsrechte der Verein habe. Dazu müsse ein ständiger Kontakt mit der Schulleitung vorhanden sein, um bei Bedarf den Kooperationsvertrag zu ergänzen.

 

Herr BV Kocioleck (Grüne) fragt nach, ob das Projekt Modellcharakter habe und eventuell in andere Bezirke übertragbar wäre? Herr Schmid bemerkt, dass er nicht wisse, ob es vergleichbare Situationen gebe. Zu den brachliegenden Sportflächen in Pankow teilt er mit, dass keine mehr vorhanden seien, jedoch viele nicht optimal genutzt werden. Hallen- und Sportflächenvergabe in Pankow halte er für sehr intransparent. Es gebe keine nachvollziehbaren Kriterien für Vereine und es werde nicht offen gelegt, wer welche Zeiten nutzen könne. Er meint, dass man vom Peter-Panter-Park lernen könne, dass man Sportflächen nicht nur klassisch nutzt, sondern versuchen sollte, sozialraumorientiert vorzugehen und Trendsportarten nicht vernachlässigen sollte.

 

Herr BV Bayat (Grüne) meint, dass man den Vereinen nicht jahreslang den Zuschlag bei der Vergabe von Sportflächen geben sollte. Er merkt an, wenn man Sportvereinen die Möglichkeit gebe, sich zu engagieren, sollte man jetzt Pfeffersport unterstützen und ihnen das Nutzungsrecht geben.

 

Frau BV Kreitmair (SPD) sehe nicht viele Unterschiede zwischen Pankow und Mitte. Sie führt an, dass in Bezug auf brache Flächen Himmelweg angeführt werden könnte, da dort der Sportplatz lange brach liege. Im Bereich Breitensport und Inklusionssport sei ihrer Meinung nach noch nicht viel passiert und der Bezirk Mitte müsste sich dahingehend noch mehr Mühe geben. Im Hinblick auf die wachsende Stadt müsse man weiter denken und sowohl Schul- und Sportflächen als auch Grünflächen für den Sport, insbesondere auvh den Breitensport nutzen. Schulflächen sollten gerade auch am Wochenende für andere Tätigkeiten freigegeben werden.

Sie bittet darzustellen, warum so viele Kinder auf Wartelisten stehen? Herr Schmid berichtet, dass bei Pfeffersport allein derzeit 1000 Kinder auf der Warteliste stehen und man die Zahl in ganz Pankow auf 2000 schätze. Ein großes Problem stellen die Altersklassen von zwei bis acht Jahren dar, die einen hohen Bedarf darstellen.

Die Frage von Frau Kreitmair, ob Pfeffersport auch mit anderen Schulen oder Kindergärten kooperiere, bejaht Herr Schmid. Die Sportaktivitäten von Pfeffersport werden meist an Schulstandorten angeboten. Bei Kitas bestehe oft das Problem, dass sie keinen geeigneten Sportraum besitzen.

 

Herr BV Pieper (CDU) möchte mehr über die Umsetzung von Inklusion erfahren und ob bauliche Maßnahmen die Inklusion unterstützen könnten. Herr Faßler informiert, dass Baumaßnahmen hierzu in Planung seien, sie jedoch noch nicht vorzeigbar seien.

 

Herr BzStR Spallek geht auf den Wortbeitrag von Frau Kreitmair ein und stellt klar, dass es sehr wohl Gemeinsamkeiten zwischen Pankow und Mitte gebe, wie beispielsweise den Mangel an nicht ausreichenden Sportflächen. Unterschiede sehe er aber beim Verhältnis von Schulen und Vereinen. Die Kurt-Tucholsky-Oberschule und Pfeffersport kommen seiner Meinung nach gut miteinander aus und kooperieren miteinander. Dem Entgegen steht beispielsweise die Hansagrundschule in Mitte, die einen neuen Sportplatz habe und diesen, auch aus Angst vor Vandalismus und Beschädigungen, ungern an andere öffne.

 
 

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