Drucksache - 0829/5  

 
 
Betreff: Ein Sportmanager für den Bezirk
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:CDU-Fraktion 
Verfasser:Klose/Fenske 
Drucksache-Art:AntragAntrag
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
30.08.2018 
22. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin überwiesen   
Jugendhilfeausschuss Beratung
18.09.2018 
30. Öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses im Ausschuss zurückgezogen (Beratungsfolge beendet)   

Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Antrag

 

Die BVV möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird aufgefordert, sich beim Senat dafür einzusetzen, dass im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf ein regionales Sportmanagement geschaffen wird. Der senatsseitig finanzierte Sportmanager soll insbesondere folgende Aufgaben erfüllen:

 

  • Die stärkere Implementierung von Bewegungskomponenten in den Kitaalltag,
  • die flächendeckende Einrichtung von staatlichen Bewegungskitas und Bewegungshorten,
  • die Einrichtung der Klassenzimmer mit bewegungsaktivierender Infrastruktur, bspw. höhenverstellbare Tische,
  • eine qualifizierte Koordination von Sport- und Musikunterricht im Lernfeld Rhythmusgefühl,
  • eine professionalisierte Zusammenarbeit von Vereinen mit Schulen und Kitas,
  • ein Ausbau der Initiative „Profivereine machen Schule“,
  • der Einsatz von Trainerinnen und Trainern an Kitas und Schulen,
  • eine Weiterentwicklung des Projekts „Berlin hat Talent“,
  • eine Aufwertung der Bundesjugendspiele,
  • ein Ausbau außerschulischer Sportangebote und
  • eine sichtbare Bewerbung der bezirklichen Vereinsangebote an den Kitas und Schulen.

 

Dem Abgeordnetenhaus ist bis zum 30. September 2018 zu berichten.

 

 

Begründung:

Sport und Bewegung kommen in der Kita und in der Schule häufig viel zu kurz. Nicht selten sitzen die Kinder und Jugendlichen mehrere Stunden am Stück in den geschlossenen Räumen. Eine stärkere Implementierung von Bewegungselementen im Alltag stärkt nicht nur das motorische Leistungsvermögen, sondern wirkt sich auch positiv auf die Konzentrationsfähigkeit aus. Ein fundiertes Sportmanagement in den Bezirken soll dafür Sorge tragen, dass körperliche Aktivität zur täglichen Routine vom Kindesalter an wird. Aus diesem Grund ist auch die Einrichtung von Sportkitas und Sporthorten voranzutreiben. Auch der weit verbreitete Ganztagsbetrieb an den Schulen muss stärker als bisher für den Sport genutzt werden. Darüber hinaus ist zu prüfen, wie Bewegung intensiver in den Unterricht eingebaut werden kann. Mit höhenverstellbaren Tischen und verschiedenen Sitzelementen beispielsweise würde eine bewegungsaktivierende Infrastruktur Einzug in die Klassenräume erhalten. In Bezug auf die Ausprägung des Rhythmusgefühls ist ein fundiertes Konzept zur Zusammenarbeit von Sport- und Musiklehrern zu erarbeiten.

 

Unerlässlich sind in diesem Zusammenhang Kooperationen der Kitas und Schulen mit den Sportvereinen. Die Initiative „Profivereine machen Schule“ ist einmalig in der Bundesrepublik. Das Engagement von qualifizierten Sportfachkräften in den Bildungseinrichtungen ist identitätsstiftend und trägt wesentlich zur Motivation der Kinder und Jugendlichen bei. Es gilt, den Mehrwert für die Gesunderhaltung und Steigerung der motorischen Leistungsfähigkeit zu identifizieren und die Initiative nachhaltig auszubauen. Um eine langfristige Planungssicherheit zu erreichen, ist eine verlässliche Finanzierung der Kooperationen seitens des Senats notwendig.

 

Das erfolgreiche Projekt „Berlin hat Talent“ ist dringend flächendeckend auszubauen. Ziel muss es sein, den Test regelmäßig an allen Berliner Grundschulen durchzuführen. Auch eine Aufwertung der Bundesjugendspiele ist wichtig, um die enormen Potenziale des Schulsports angemessen auszuschöpfen. Die Förderung leistungsstarker Schülerinnen und Schüler sowie die nachhaltige Unterstützung von Kindern mit motorischen Defiziten sind wichtige Zielstellungen.

 

Ferner sind die außerschulischen Sportangebote auszubauen. Dazu gehört vor allem auch die sichtbare Bewerbung der bezirklichen Vereine an den Kitas und Schulen. Kinder und Jugendliche können über Sport-AGs o.ä. womöglich Interesse an einer Vereinsmitgliedschaft gewinnen. Ein aktives Leben ist gesund und trägt zu einem gesunden Selbstwertgefühl bei. Immer wieder beklagen Experten, dass die motorische Leistungsfähigkeit der Kinder stetig abnimmt. Der Ansatz der sportorientierten Verhaltensweisen ist daher bereits ab dem Kindergartenalter zu verfolgen. Bewegung von Anfang an kontinuierlich in den Alltag junger Menschen zu integrieren, muss das Ziel der bezirklichen Sportmanager sein.

 

 

 


 

 
 

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